871 m. Dorf, 1 km w.
Marsens, in linksseitigem Nebenthal zur
Sionge und 4,5 km n. der Station
Bulle
der Linie
Romont-Bulle. 27
Häuser, 155 kathol. Ew. französ. Zunge.
Chancy wurde von König Heinrich IV. von Frankreich an Genf
abgetreten, welche
Schenkung jedoch vom französischen Parlament erst 1749 endgiltig anerkannt wurde.
Der 1769 mit Erlaubnis
der
Genfer Behörden in Chancy sich niederlassende savoyische Ritter Copponex begann, die ganze Umgegend durch Raub u. Plünderung
unsicher zu machen, bis er in
Avully festgenommen u. zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurde. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts
hat man nahe dem Dorf eine Anzahl von Gräbern aus der Römerzeit aufgedeckt.
Eine Reihe von berühmten
Männern haben in Chancy als Pfarrer gewirkt: Léger, Dentan, Romilly, Perdriau, Senebier, Le Comte.
Hier wurde 1816 der
Philosoph Ernst Naville geboren.
(La) (Kt. Waadt,
Bez. Lausanne).
Bach, entspringt in 865 m im s.Jorat 1,5 km w.
Savigny, fliesst in tief
eingeschnittenem
Bett nach SW., dann nach S. und mündet nach 6,5 km langem
Lauf unterhalb
Belmont in 525 m von rechts in die
Paudèze. Nimmt nahe der Quelle den
Pierre-Ozeires, später von rechts den
Flon-Moraud auf, die von der Umgegend des
Chalet à Gobet herkommen und das Einzugsgebiet der Chandelard nicht unwesentlich erweitern. Bemerkenswert ist das Thal
des
Baches durch seine geologische Beschaffenheit. Vom Beginn der
Schlucht bis zu einer Stelle 300 m oberhalb der eisernen
Brücke der Strasse nach
Lavaux fliesst der Bach in einem in horizontal gelagerten Molasseschichten eingeschnittenen Cañon,
um weiter unten in das Gebiet der gestörten, alpeneinwärts aufgerichteten Molasse einzutreten. Hier
ist das Thal je nach der Widerstandsfähigkeit der einzelnen Schichten bald weiter, bald enger. Der
Wechsel vollzieht sich
genau an dem Punkte, wo die Antiklinallinie der schweizerischen subalpinen Molasse den Bach schneidet. Die Faltung der Schichten
ist besonders am linken Steilufer wunderbar schön zu sehen. Es ist demnach das Thal der Chandelard eines
der seltenen westschweizerischen Flussthäler, die die topographischen Formen der horizontalen und der aufgerichteten Molasse
zu gleicher Zeit zeigen. Kurz vor der Mündung in die
Paudèze wird die Chandelard von der hohen, eisernen Strassenbrücke
Lausanne-Lavaux überspannt.
545 m. Einzeln stehender Bauernhof, am rechten Ufer des
Doubs s.
Soubey, im Lias-Keuper-Zirkus
der
Moulins deSoubey, der die tiefsten Juraschichten aufgeschlossen zeigt.
1936 m. Gem. und Pfarrdorf im
Eifischthal, auf einem Hochplateau am
SW.-Hang des
Illhorns und
über dem rechten Ufer der
Navizence, am Weg nach
Saint Luc und 5 Stunden sö. der Station
Siders der Simplonbahn.
Dorf: 33
Häuser, 128 Ew. Sommer- und Winterstation für Fremde.
^[Note:] Seine Bewohner bebauen die bis zum obern Rand des Zirkus des
Illgrabens reichenden Hänge und wandern, wie alle Anniviarden,
mit Kind und Kegel zeitweise thalauswärts, um ihre
Reben,
Wiesen u. Aecker bei
Siders zu bestellen.
Dann ist
das Dorf verlassen und Schule wie Gottesdienst werden in den an den Hängen um
Siders gelegenen Weilern gehalten.
Selbst das
Vieh nimmt an dieser allgemeinen Auswanderung teil, und nur zwei
Wächter bleiben im Dorfe zurück.
829 m. Dorf, am O.-Ende des Plateaus, auf dem die die Gemeinde
Savièse bildenden
Weiler zerstreut liegen, an der Strasse
Sitten-Sanetschpass-Saanen und 9 km nw.
Sitten. 57
Häuser, 268 kathol.
Ew. Acker- und Weinbau, Viehzucht.
(Kt. Wallis,
Bez. und Gem. Sitten).
500 m. Gruppe von 3
Häusern, am linken Ufer der
Rhone, am Fusse des
hohen Hügelzuges der
Mayens, 2 km s. vom Bahnhof
Sitten. 25 kathol. Ew. Anthrazitminen, seit etwa 20 Jahren in Betrieb stehend.
(Kt. Freiburg,
Bez. Broye).
529 m. Gem. und Dorf, im schluchtartig engen und
tiefen Thal des Chandon; 2,5 km nö. der Station
Léchelles der Linie
Freiburg-Yverdon. Gemeinde, mit
Vuatty: 26
Häuser, 195 Ew., wovon 162 Katholiken, sowie 149 französischer
und 46 deutscher Sprache; Dorf: 12
Häuser, 91 Ew. Ackerbau und Viehzucht. Die
Kapelle von Chandon war bis 1860 eigene Pfarrkirche;
heute gehört die Gemeinde kirchlich zu
Léchelles. ^[Note:] 1352 verkauften
Jean d'Avenches und seine
Kinder den Zehnten von Chandon an das Kloster
Saint André. 1519 Streit der Bewohner von Chandon mit denen von Olleyres um
das Besitzrecht an einer
Mühle, 1558 mit denen von
Payerne um den Zehnten.
(Le) (Kt. Freiburg
u. Waadt).
Bach, 14 km langer Zufluss zum
Murtensee; entspringt in 570 m sw. vom Dorf
Léchelles,
wendet sich zunächst nach N., dann nach O. und, in ziemlich tief eingeschnittenem Thal, nach NO., um 1 km unterhalb
Chandossel
in hier weiterem Thal endlich nach W. abzubiegen und bald nachher bei
Faoug in 433 m zu münden. Der 3 km lange Unterlauf
liegt auf Waadtländer Boden, während der Bach weiter oben teils
Freiburger Gebiet durchfliesst, teils
die Grenze zwischen beiden Kantonen bildet. Treibt mehrere
Mühlen. Etwas oberhalb
Chandossel zweigt vom Chandon ein Seitenarm
ab, der nach seiner Vereinigung mit einem kleinen Bach bei
Greng in den
Murtensee mündet.
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