871 m. Dorf, 1 km w. Marsens, in linksseitigem Nebenthal zur Sionge und 4,5 km n. der Station Bulle
der Linie Romont-Bulle. 27 Häuser, 155 kathol. Ew. französ. Zunge.
(Grand) (Kt. Waadt,
Bez. Orbe).
560-650 m. Wald, auf einer Terrasse über dem linken Ufer des Nozon, zwischen den
Dörfern Croy und Pompaples und nahe der Strasse La Sarraz-Vallorbe. 216 ha Fläche.
364 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer Höhe über der Rhone, im sw. Zipfel des Kantons, 900 m
von der Station Pougny-Chancy der Linie Genf-Bellegarde.
Endstation der Strassenbahn Genf-Chancy.
Postablage,
Telegraph, Telephon.
Gemeinde, mit Cannelet und Passeiry: 67 Häuser, 326 Ew., wovon 40% Katholiken;
Dorf: 52 Häuser, 264 Ew.
Getreide- und Futterbau.
Brücke über die Rhone.
Chancy wurde von König Heinrich IV. von Frankreich an Genf
abgetreten, welche
Schenkung jedoch vom französischen Parlament erst 1749 endgiltig anerkannt wurde.
Der 1769 mit Erlaubnis
der Genfer Behörden in Chancy sich niederlassende savoyische Ritter Copponex begann, die ganze Umgegend durch Raub u. Plünderung
unsicher zu machen, bis er in Avully festgenommen u. zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurde. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts
hat man nahe dem Dorf eine Anzahl von Gräbern aus der Römerzeit aufgedeckt.
Eine Reihe von berühmten
Männern haben in Chancy als Pfarrer gewirkt: Léger, Dentan, Romilly, Perdriau, Senebier, Le Comte.
Hier wurde 1816 der
Philosoph Ernst Naville geboren.
(La) (Kt. Waadt,
Bez. Lausanne).
Bach, entspringt in 865 m im s. Jorat 1,5 km w. Savigny, fliesst in tief
eingeschnittenem Bett nach SW., dann nach S. und mündet nach 6,5 km langem Lauf unterhalb Belmont in 525 m von rechts in die
Paudèze. Nimmt nahe der Quelle den Pierre-Ozeires, später von rechts den Flon-Moraud auf, die von der Umgegend des Chalet à Gobet
herkommen und das Einzugsgebiet der Chandelard nicht unwesentlich erweitern. Bemerkenswert ist das Thal
des Baches durch seine geologische Beschaffenheit. Vom Beginn der Schlucht bis zu einer Stelle 300 m oberhalb der eisernen
Brücke der Strasse nach Lavaux fliesst der Bach in einem in horizontal gelagerten Molasseschichten eingeschnittenen Cañon,
um weiter unten in das Gebiet der gestörten, alpeneinwärts aufgerichteten Molasse einzutreten. Hier
ist das Thal je nach der Widerstandsfähigkeit der einzelnen Schichten bald weiter, bald enger. Der Wechsel vollzieht sich
genau an dem Punkte, wo die Antiklinallinie der schweizerischen subalpinen Molasse den Bach schneidet. Die Faltung der Schichten
ist besonders am linken Steilufer wunderbar schön zu sehen. Es ist demnach das Thal der Chandelard eines
der seltenen westschweizerischen Flussthäler, die die topographischen Formen der horizontalen und der aufgerichteten Molasse
zu gleicher Zeit zeigen. Kurz vor der Mündung in die Paudèze wird die Chandelard von der hohen, eisernen Strassenbrücke
Lausanne-Lavaux überspannt.
545 m. Einzeln stehender Bauernhof, am rechten Ufer des Doubs s. Soubey, im Lias-Keuper-Zirkus
der Moulins de Soubey, der die tiefsten Juraschichten aufgeschlossen zeigt.
1936 m. Gem. und Pfarrdorf im Eifischthal, auf einem Hochplateau am SW.-Hang des Illhorns und
über dem rechten Ufer der Navizence, am Weg nach Saint Luc und 5 Stunden sö. der Station Siders der Simplonbahn.
Gemeinde,
mit Fang: 54 Häuser, 210 kathol. Ew.;
Dorf: 33 Häuser, 128 Ew. Sommer- und Winterstation für Fremde.
^[Note:] Seine Bewohner bebauen die bis zum obern Rand des Zirkus des Illgrabens reichenden Hänge und wandern, wie alle Anniviarden,
mit Kind und Kegel zeitweise thalauswärts, um ihre Reben, Wiesen u. Aecker bei Siders zu bestellen.
Dann ist
das Dorf verlassen und Schule wie Gottesdienst werden in den an den Hängen um Siders gelegenen Weilern gehalten.
Selbst das
Vieh nimmt an dieser allgemeinen Auswanderung teil, und nur zwei Wächter bleiben im Dorfe zurück.
829 m. Dorf, am O.-Ende des Plateaus, auf dem die die Gemeinde
Savièse bildenden Weiler zerstreut liegen, an der Strasse Sitten-Sanetschpass-Saanen und 9 km nw. Sitten. 57 Häuser, 268 kathol.
Ew. Acker- und Weinbau, Viehzucht.
Chandolin steht über der tiefen Schlucht der Morge, der heutigen Grenze zwischen den Bezirken
Sitten und Conthey und der einstigen Scheide zwischen Ober und Unter Wallis.
Gegen das Rhonethal wird das Dorf teilweise
von dem hohen Burgfelsen des Schlosses La Soie verdeckt. In der Nähe die Kapelle von Notre Dame de Corbelin.
(Kt. Wallis,
Bez. und Gem. Sitten).
500 m. Gruppe von 3 Häusern, am linken Ufer der Rhone, am Fusse des
hohen Hügelzuges der Mayens, 2 km s. vom Bahnhof Sitten. 25 kathol. Ew. Anthrazitminen, seit etwa 20 Jahren in Betrieb stehend.
(Kt. Freiburg,
Bez. Broye).
529 m. Gem. und Dorf, im schluchtartig engen und tiefen Thal des Chandon; 2,5 km nö. der Station Léchelles
der Linie Freiburg-Yverdon. Gemeinde, mit Vuatty: 26 Häuser, 195 Ew., wovon 162 Katholiken, sowie 149 französischer
und 46 deutscher Sprache; Dorf: 12 Häuser, 91 Ew. Ackerbau und Viehzucht. Die Kapelle von Chandon war bis 1860 eigene Pfarrkirche;
heute gehört die Gemeinde kirchlich zu Léchelles. ^[Note:] 1352 verkauften Jean d'Avenches und seine
Kinder den Zehnten von Chandon an das Kloster Saint André. 1519 Streit der Bewohner von Chandon mit denen von Olleyres um
das Besitzrecht an einer Mühle, 1558 mit denen von Payerne um den Zehnten.
(Le) (Kt. Freiburg
u. Waadt).
Bach, 14 km langer Zufluss zum Murtensee; entspringt in 570 m sw. vom Dorf Léchelles,
wendet sich zunächst nach N., dann nach O. und, in ziemlich tief eingeschnittenem Thal, nach NO., um 1 km unterhalb Chandossel
in hier weiterem Thal endlich nach W. abzubiegen und bald nachher bei Faoug in 433 m zu münden. Der 3 km lange Unterlauf
liegt auf Waadtländer Boden, während der Bach weiter oben teils Freiburger Gebiet durchfliesst, teils
die Grenze zwischen beiden Kantonen bildet. Treibt mehrere Mühlen. Etwas oberhalb Chandossel zweigt vom Chandon ein Seitenarm
ab, der nach seiner Vereinigung mit einem kleinen Bach bei Greng in den Murtensee mündet.