1610 m. Gruppe von ca. 15
Hütten, am
S.-Hang der
Cima di Piancabella, am Fussweg von
Malvaglia zur Alp von
Giovo, 10 km nö. der Station
Biasca der Gotthardbahn.
Vom Mai bis Oktober von den Frauen von
Malvaglia
mit ihrem Vieh bezogen.
1650-2100 m. Alpweide, im obern
Val Bedretto, am linken Ufer des
Tessin,
am
S.-Hang des Kuhbodenhorns und 2 Stunden sw.
Bedretto. 7
Hütten, zwei Monate im Jahr bewohnt.
304 m.
Weiler, am rechten Ufer derTresa, 500 m w.
Croglio und
2,3 km ö. der italienischen Station Cremenaga der Linie
PonteTresa-Luino. 19
Häuser und Ställe, 40 kathol. Ew.
1515 m. Alpweide mit Gruppe von 15
Hütten, am Passo di Naro, der die
Leventina mit dem
Val Blenio verbindet, und 4,5 km ö. der Station
Faido der Gotthardbahn.
Von einigen Familien aus Rossura
während dreier Monate im Jahr bewohnt.
(Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
Bach, linksseitiger Zufluss zum
Cassarate; entspringt nö.
Lugano an dem auf der Grenze gegen Italien
gelegenen
Sasso Rosso (oder
Boglia) in 1050 m, fliesst in der Richtung auf das Dorf
Brè, stürzt sich mit
starkem Gefäll gegen
Pregassona und mündet 2,5 km nö.
Lugano nach 4,4 km langem
Lauf in 293 m. Die früher in starkem Umfang
am
Sasso Rosso verübten Waldverwüstungen liessen den Bach oft zum verheerenden Bergstrom anschwellen;
heute hat man die
Thalhänge wieder aufgeforstet und
den Bach kanalisiert.
(Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
329 m. Gem. und Dorf, am S.-Fuss des
Monte Brè, am N.-Ufer des
Luganersees u. 3 km ö.
Lugano. Telephon.
Gemeinde, die
WeilerCaprino,
Cassarate, Cortino,
Ruvigliana und
Suvigliana inbegriffen: 168
Häuser, 1065 kathol. Ew.; Dorf: 31
Häuser, 168 Ew.
Acker- und Weinbau. Zucht des Seidenwurms. Fremdenindustrie. Periodische Auswanderung. Einer der schönsten Punkte der Umgebungen
von
Lugano mit prachtvoller Aussicht auf den
See. Heimat des
Malers Giacomo Discepoli, Zoppo von
Lugano genannt (geb. 1590),
dessen Werke die Kirchen von Como,
Mailand und
Turin zieren.
786 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer Terrasse über dem linken Ufer der
Calancasca,
am S.-Fuss des
Piz di
Rentano und an der Ausmündung des
Val Calanca ins
Misox, 13 km ö. der StationCastione
der Gotthardbahn. 49
Häuser, 174 kathol. Ew. italienischer Zunge.
(Kt. Thurgau,
Bez. Kreuzlingen,
Gem.
Tägerwilen). 508 m. Häusergruppe, mit
Schloss; 3,5 km sw. Konstanz und 1,5
km s. der Station
Tägerwilen der Linie
Konstanz-Etzwilen-Schaffhausen. Telephon. 10
Häuser, 64 reform. Ew. Das oft besuchte
Schloss Castel nimmt in der Reihe der thurgauischen
Schlossgüter den ersten
Rang ein und braucht mit seiner glänzenden Einrichtung
u. Lage inmitten eines prächtigen Parkes den Vergleich mit den bekanntesten Schlössern der
Schweiz nicht
zu scheuen. Es bietet mit seinen schlanken Türmen und der ö. von
¶
mehr
ihm gelegenen alten Ruine einen recht malerischen Anblick. Reizende Aussicht auf Konstanz, den Bodensee und sein Umgelände.
Unter andern Sehenswürdigkeiten birgt es die Nachbildung eines maurischen Saales aus der Alhambra von Granada und Wandmalereien
von Prof. Häberlin, die verschiedene Abschnitte aus der Geschichte des Schlosses darstellen.
Schon im 3. Jahrhundert stand hier ein römischer Wachtturm. Zwischen 1111 und 1127 erbaute sich BischofUlrich I. von Konstanz an dieser Stelle eine feste Burg, die aber schon 1128 von BischofUlrich II. wieder abgetragen wurde,
weil sie zu Kriegszeiten im Besitz eines Feindes für Konstanz eine grosse Gefahr bedeutet hätte. Neuerdings
aufgebaut, ging die Burg als bischöfliches Lehen an die Familie von Casteln, Mundschenken des Bischofs, über. Walter von
Casteln war 1308 Zeuge der Ermordung des Kaisers Albrecht bei Windisch.
Während der furchtbaren Hungerjahre 1343 und 1344 gab Bischof Nikolaus II. von Konstanz auf Burg Castel im Verlaufe mehrerer
Wochen 3000-4000 Armen Unterkunft. Im März 1499 brannten die Eidgenossen das alte Schloss nieder, das
seither nicht mehr aus der Asche erstand. An Stelle der alten Burg erbauten 1661 die Brüder Zollikofer von Altenklingen ein
Landhaus, das 1790 an Junker Daniel von Scherer aus St. Gallen
überging und von dessen Nachkommen zu seiner heutigen
Gestalt umgewandelt wurde. Die Treibhäuser und Anlagen hegen eine grosse Anzahl von seltenen Pflanzen, Geflügel aller Arten
belebt die Hühnerhöfe und Hirsche und Rehe tummeln sich in einem für sie abgesonderten Teil des Parkes. Funde von vorrömischen
Goldmünzen. Nachahmungen makedonischer Münzen des Königs Philipp. (Vergl. Rahn, J. Rud. Die mittelalterlichenArchitektur- und Kunstdenkmäler desKantons Thurgau.
Frauenfeld 1899.)