Cappel
(Kt. Zürich, Bez. Affoltern). Dorf. S. den Art. Kappel.
(Kt. Zürich, Bez. Affoltern). Dorf. S. den Art. Kappel.
(Kt. Tessin, Bez. u. Gem. Mendrisio). Filzhutfabrik. S. den Art. Mendrisio.
(Pieve) oder Pieve Ambrosiana (Kt. Tessin, Bez. Lugano). Unter diesem Namen versteht man die vier Kirchgemeinden des Kreises Tesserete, die ihren Gottesdienst nach dem Mailänder (ambrosianischen) Ritus celebrieren.
Sie umfassen 12 politische Gemeinden, die sich auf die Bassa Capriasca (Ponte und Origlio), die Media Capriasca (Sala, Vaglio, Tesserete, Lugaggia, Cagiallo, Campestro, Lopagno und Roveredo) und die Alta Capriasca (Bidogno und Corticiasca) verteilen, sich von N.-S. auf eine Länge von 12 km, von O.-W. auf eine Breite von 10 km erstrecken und zusammen 3600 Ew. zählen.
Acker- und Weinbau, Viehzucht, Zucht des Seidenwurms.
Viele der Männer wandern als Handlanger, Maurer, Maler etc. in die übrigen Teile der Schweiz, nach Frankreich und Amerika aus.
(Ponte) (Kt. Tessin, Bez. Lugano). Weiler. S. den Art. Ponte-Capriasca.
(Val) (Kt. Tessin, Bez. Lugano). 1000-500 m. Thal, 11 km n. Lugano, zwischen Monte Caval Drossa und Monte Beglio, nach S. absteigend und 5 km lang. Sein Bach mündet unterhalb Tesserete in den aus dem Val Colla kommenden Cassarate. Die Seitengehänge des Val Capriasca sind sanft geneigt, zum grossen Teil mit schönen Kastanienwäldern bestanden und erfreuen sich eines üppigen südlichen Pflanzenwuchses. Zahlreiche Weiler und Dörfer, wie Lugaggia, Cagiallo, Tesserete, Campestro, Bigorio, Pezzolo, Odogno, Lelgio, Bettagno.
(Cantine di) od. Monte Caprino (Kt. Tessin, Bez. Lugano, Gem. Castagnola).
276 m. 8 Häuser, mit einer Reihe von Felsenkellern, 4 km sö. u. gegenüber Lugano, am Luganersee u. am Fusse des Monte Camoè. 40 kathol. Ew. Die Keller sind zum grossen Teil Eigentum von Luganeser Bürgerfamilien, die hier ihre Sonntagnachmittage zu verleben pflegen.
Schon de Saussure fand 1777 bei einer Aussentemperatur von 21 °R im Innern einer der Höhlen eine Temperatur von nur 2,5 °R.
Die gleiche Erscheinung ist von Lavizzari an allen ähnlichen Felsenkellern des Kantons Tessin beobachtet worden.
(Pizzo) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 3382 m. Gipfel, Vorberg des Piz Glüschaint; Knotenpunkt dreier Felsgräte: des Sellakammes nach O. zum Piz Roseg, des Tremoggiakammes nach SW. zum Piz Fora und des Chapütschinkammes nach N. zum Piz Corvatsch. Zwischen den Gletschern Roseg, Fex und Scerscen.
(Mont) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). 3270 m. Höchster Gipfel des Grates der Luisettes, nö. über Col des Chamois oder Col de Valsorey und sö. über dem Valsoreygletscher; auf der längs der Grenze gegen Italien vom Velan zum Combin ziehenden Kette.
(Tête aux) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). 2722 m. Mächtiger Felskopf, über der Alp Sery, rechts über dem vom Foulat-Gletscher (auf der Siegfried-Karte fälschlich Gletscher des Petit Combin geheissen) kommenden Wildbach, im Val de Bagnes am Hang der Grenzkette zwischen diesem und dem Val d'Entremont.
(La) (Kt. Bern, Amtsbez. Pruntrut). Strassen- und Gebirgsknoten von grosser strategischer Bedeutung, auf der Grenze zwischen den Amtsbezirken Pruntrut und Delsberg, zwischen diesen beiden Ortschaften und 6 km nö. der Station Saint Ursanne der Linie Delsberg-Delle. Bildet zusammen mit den Malettes und Rangiers den orographischen Knoten des n. Kettenjura und gleichsam eine Wiederholung en miniature des St. Gotthards. Das von der Caquerelle, den Malettes und Rangiers umschlossene Dreieck ist ein 800-836 m hohes Hochplateau, über das sich die Gipfel der Ordons (999 m), des Montgremay (944 m), der Roche au Vilain (867 m) u. a. erheben, die alle eine weitumfassende Rundsicht auf das Elsass, Thal des Doubs, die Vogesen und den Schwarzwald, auf s. Jura und Alpen gestatten.
Reiche Ausbeute an Fossilien der koralligenen Facies des obersten Jura (Rauracien). Vor dem Bau der Jurabahnen war die Caquerelle ein belebter Passübergang, überschritten von den beiden Hauptstrassen Pruntrut-Delsberg-Basel und Pruntrut-Biel-Bern. Alle Strassenzüge der Gegend um Pruntrut, der sog. Ajoie, vereinigen sich in Cornol (525 m.) Von hier folgt die Hauptstrasse dem steilen Hang bis La Male Côte (668 m), wo die aus dem Elsass kommende Route Charmoille-Pleujouse-Asuel einmündet, und erreicht nach zahlreichen Windungen das Plateau der Malettes (800 m), wo nach SW. die Strasse von Saint Ursanne abzweigt. 300 m sö. des Wirtshauses Les Malettes teilt sich die Hauptstrasse (815 m) in einen O.-Arm, den nach Delsberg und Basel absteigenden Weg über Les Rangiers, und einen S.-Arm, der noch bis zum Wirtshaus La Caquerelle (836 m) aufsteigt, um 300 m s. davon in drei Richtungen auseinander zu gehen: 1. nach links oder O. gelangt man nach Boécourt-Glovelier im Sornethal, dann durch die Schluchten des Pichoux nach Bellelay, Tavannes, Biel-Bern, kürzeste und bequemste Verbindung zwischen Bern und Pruntrut;
2. nach S. und SW. erreicht man über Saint Brais die Orte Saignelégier und La Chaux de Fonds;
3. nach rechts oder SW. steigt ein Feldweg über Bergweiden nach Montmelon und zum Doubs ab.
Zur Zeit der Postwagen, d. h. vor dem Bau der Eisenbahnen war die Strasse der Caquerelle eine der belebtesten der Schweiz, heute ist sie verödet, und das ehemals so geräuschvolle Wirtshaus ist 1901 einer Feuersbrunst zum Opfer gefallen. Vor kurzem ist durch einige fromme Familien neben dem einstigen Gasthaus eine grosse und prächtige, dem h. Joseph geweihte Kapelle erbaut worden, wo jedes Frühjahr die ehemaligen und heutigen katholischen Studierenden des Jura, Zöglinge der Jesuiten, ihre Jahresversammlung abhalten.
Diese Kapelle steht an Stelle der ursprünglichen Kirche Saint Martin de Repais, eines der ersten, von den Christen noch unter der römischen Herrschaft erbauten Gotteshäuser, dessen Pfarrer vom Liber Marrarum 1441 erwähnt wird und das Jahrhunderte lang als Pfarrkirche für Montavon und die auf dem Hochplateau zerstreuten Höfe diente. Im 30jährigen Krieg 1635 von den Kaiserlichen ausgeplündert und zerstört, worauf die einstige Kirchgemeinde unter Boécourt, Asuel und Saint Ursanne aufgeteilt wurde.
Steinerne Statuen aus dieser uralten Kirche werden heute noch in der neuen Kapelle aufbewahrt. ^[Note:] Ganz nahe steht die Pierre de l'Autel (der Altarstein), ein isolierter Felsblock von 5,4 m Höhe und 2,1 m Breite, auf dessen einer Seite die Verwitterung ein einem Menschenantlitz ähnliches Gebilde herausmodelliert hat. Der Block ist ein ehemaliger Opferstein der Druiden, nicht behauen und oben abgeflacht, auf dem die Spuren zahlreicher den Göttern dargebrachter Opfer noch wohl erkennbar sind.
Auf der Caquerelle Schulhaus für die umliegenden Höfe. Der weisse Korallenkalk wird ausgebeutet und vielfach als Baustein verwendet. ^[Ergänzung: Der Schluss des Artikels ist ungenau und wird im Supplement neu gefasst werden.]
(Kt. Tessin, Bez. Lugano). 526 m. Gem. und Pfarrdorf, am W.-Hang des Monte San Salvatore, 4 km sw. Lugano. 30 Häuser, 141 kathol. Ew. Landwirtschaft. Periodische Auswanderung. In der Kirche schönes Gemälde von Petrini. In der Nähe des Dorfes ein ¶
seit langer Zeit aufgegebener silberschüssiger Bleigang.