(Kt. Tessin,
Bez. Leventina).
1370 m. Gem. und Pfarrdorf, in kleinem linksseitigen Nebenthal zum Tessin,
am S.-Fuss des
Pizzo di Campello
und 1½ Stunden nö. der Station
Faido der Gotthardbahn. Postablage. 38
Häuser, 140 kathol. Ew. Viehzucht.
Periodische Auswanderung.
1200-2360 m. Grosse Alpweide, am
S.-Hang des
Blattengrats, 1 Stunde nö.
Elm. 9
Hütten, in drei
Gruppen zwischen 1326 und 1945 m. Ist in mehr als 200
Stösse abgeteilt.
1820 m. Kleines, sehr schön
gelegenes Dorf, nahe dem gleichnamigen
See und am linken Ufer des
Inn, am O.-Fuss des
Piz d'Albana, an der
Thalstrasse des
Engadin
und 3 km sw. der Station
St. Moritz der künftigen Engadinbahn.
(Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
1790 m. Kleiner
See, eines der vier schönen Seebecken des
Ober Engadin. Einst nur der untere Abschnitt
des Silvaplaner
Sees, ist
der See von Campfèr von diesem heute durch zwei mächtige Schuttkegel abgetrennt, auf
denen
Silvaplana und
Surlej liegen und durch die ein schmaler Kanal die Verbindung zwischen den beiden
Seen aufrecht erhält.
Den
See selbst hat ein von einem Abfluss des
Piz d'Albana aufgeschüttetes Delta, il
Piz geheissen, wiederum in zwei Abschnitte
geteilt.
Der See von Campfèr ist 1,5 km lang, 400-500 m breit und erreicht seine grösste
Tiefe in 24 m.
^[Supplement: 34 m.] Reichte früher bis zu dem 500 m von seinem NO.-Ende gelegenen Dorf Campfèr.
Wiesen.
Malerisch am Ausgang der Schynschluchten auf einem
Felsen über dem linken Ufer der
Albula gelegen. In einer
Sandgrube bei Campi
ist ein Spinnwirtel aus Gneiss gefunden worden.
(Kt. Tessin,
Bez. Blenio).
1212 m. Gem. und Pfarrdorf, am Ausgang des Val Campo, am NO.-Fuss des Toira und 28 km
n. der Station Biasca der Gotthardbahn. 21 Häuser, 119 kathol. Ew. Alpwirtschaft; Käseexport. Typisches Hochgebirgsdorf mit
Holzhäusern. Kirche aus dem 15. Jahrhundert mit Fresken aus dem 16. Jahrhundert. Von grossem Interesse ist die das rechte
Ufer des Wildbaches begleitende neue Strasse Olivone-Campo, die zum grossen Teil in die Felswände der
grossartigen Erosionsschlucht Gola del Sosto zwischen den beiden Bergstöcken Toira und Sosto eingehauen ist. Campo ist das
Centrum für eine grosse Anzahl von Bergtouren.
1013 m. Ca. 20 im Frühjahr bewohnte Hütten, im kleinen Thal des Riale
dei Mulini (eines linksseitigen Zuflusses zum Onsernone) zerstreut gelegen, 2 km nö. Loco und 10,5 km nw. Locarno.
(Kt. Tessin,
Bez. Valle Maggia).
1323 m. Gem. und Weiler, im Val Campo, 26 km nw. Locarno. Postablage. Gemeinde, mit Cimalmotto, Riva
und Piano: 81 Häuser, 290 kathol. Ew.; Weiler: 23 Häuser, 85 Ew. Viehzucht. Campo liegt sehr schön auf einer mit saftigen
Alpweiden bewachsenen Thalterrasse im obern Val Campo, die von einem Kranz von zu mannigfaltigen Formen verwitterten Bergspitzen
umrahmt wird. Bei Anlass des im ganzen Kanton Tessin
grosse Verheerungen anrichtenden Hochwassers vom Herbst 1868 hat
der Thalbach, die Rovana, die auf die Terrasse von Campo nach unten folgende, aus krystallinen Schiefern und Gneissen bestehende
Thalstufe derart angegriffen, dass sich an vielen Stellen klaffende Risse bildeten. Mehrere Häuser stürzten ein und die Mehrzahl
der übrigen Gebäude senkte sich und erlitt schwere Beschädigungen. (Vergl. die Abbildung, linke Seite).
Diese gefährliche Bodenbewegung dauert infolge beständigen Einsickerns von Wasser in die spaltenerfüllten, verwitterten
und in einzelne zusammenhangslose Trümmer aufgelösten Massen beständig fort und hat auch durch die vom Kanton Tessin
und der Eidgenossenschaft
im Bachbett ausgeführten Schutzbauten bisher nicht zum
Stillstand gebracht werden können. Doch ist
die erodierende Arbeit der Rovana am Terrassenabsturz nicht die primäre Ursache der beunruhigenden Erscheinung.
Diese liegt weiter oben, von wo «zwei Rutschungsströme sich vereint gegen die
Terrasse von Campo bewegen... Wir haben es in dem bewegten Boden von Campo nicht mit einer reinen Trümmermasse... zu thun,
sondern in der Hauptmasse mit anstehendem Fels, welcher sich allmälig in ein Trümmerwerk mehr oder
weniger vollständig auflöst...» (Vergl. Heim, Alb. Die Bodenbewegungen von Campo in der Vierteljahrsschrift der NaturforschendenGesellschaft inZürich.
43, 1898). So ist Campo dem Schicksal eines allmäligen Unterganges ausgesetzt, und heute schon lässt sich
alljährlich eine fühlbare Verminderung der Einwohnerzahl nachweisen. In der Kirche wertvolle Freske
von Borgno.
(Corno und Sasso di) (Kt. Graubünden,
Bez. Bernina).
3305 u. 3234 m. Die zwei höchsten Spitzen eines schöngeformten
Bergstockes, ö. über der Berninapasshöhe und dem Val Lagone, auf der Grenze gegen Italien, n. über dem Valle di Campo und
zwischen den italienischen Thälern von Livigno u. Viola. Fällt nach S. und O. in jähen Felshalden ab
und trägt auf seinem sanfter geneigten W.-Hang einen kleinen Gletscher. Corno di Campo (3305 m) die NO.-, Sasso di Campo (3234
m) die SW.-Spitze.