im August während der spärlichen Wildheuernte auf 3-5 Tage bewohnt und dann mit Schindeldach versehen, das aber die Eigentümer
bei ihrem Weggang wieder sorglich entfernen, wie sie auch die über den Bach gelegten
Bretter bei
Seite legen.
Der Tourist,
der das Thal zu anderer Zeit als Mitte August besucht, kommt dadurch oft in Verlegenheit und ist darauf
angewiesen, sich seinen Weg selbst zu suchen.
(Kt. Uri).
1400-1000 m. Linksseitiges Nebenthal zum
Schächenthal, zum Unterschied vom Maderaner
Brunnithal oft
SchächenthalerBrunnithal genannt. Es steigt vom Fusse der mächtigen n. Felswände des Grossen
Ruchen und
der Grossen
Windgälle zwischen alpweiden- und hüttengekrönten Steilwänden sanft nach N. ab und mündet bei
Unterschächen
ins
Schächenthal.
Thalgrund und Thalwände bestehen aus Malm, die höher gelegenen Terrassen aus
Flysch.
Nur wenig Bewohner, deren einzige Beschäftigung Viehzucht und Waldwirtschaft sind.
Ausflugsziel der Sommergäste
von
Unterschächen. Im untern Abschnitt, neben einer
Kapelle, von den Bewohnern des
Schächenthals früher oft besuchte Heilquellen.
Prachtvoll ist der Blick ins Brunnithal von der neuen Klausenstrasse über
Unterschächen.
392 m.
Weiler, nahe der Grenze gegen Italien, an der Strasse
Novazzano-Bizzarone (Italien)
und 3 km w. der Station
Balerna der Gotthardbahn (Bellinzona-Chiasso).
Zollamt. 18
Häuser, 185 kathol.
Ew. Ackerbau: Weizen und
Mais.
Auswanderung der männlichen Bewohner als
Maurer und Steinhauer.
(Kt. Graubünden,
Bez. Heinzenberg).
3044 und 3054 m. Doppelgipfel, einer der bedeutendsten Gipfel der Gruppe des
Piz Beverin u. 4 km
wsw. diesem; hinter dem Carnusatobel, einem Zweig desSafienthales, gelegen. Besteht aus Bündnerschiefern
(Lias) und fällt nach W. und NW. mit steilen und kahlen
Wänden zum
Safienthal ab. Am sanfter geneigten
O.-Hang der kleine
Carnusagletscher.
1044 m.
Weiler, nahe dem
Tunnel durch den
Monte Piottino, am linken Hang des Tessinthales
und 2 km ö. der Station
Rodi-Fiesso der Gotthardbahn. 9
Häuser, 39 kathol. Ew. Alpwirtschaft.
(Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
276 m. Gem. u. Pfarrdorf, am
Luganersee, am Weg
Riva San Vitale-Porto (Italien) und 6 km nw.
der Station
Capolago der Gotthardbahn (Bellinzona-Chiasso).
Postbureau. 86
Häuser, 335 kathol. Ew. Etwas Ackerbau;
romanisch
Brüsch, deutschBrüs (Kt. Graubünden,
Bez. Bernina).
755 m. Kreis, Gem. u. Pfarrdorf, an der Strasse
Puschlav-Tirano, am linken Ufer des
Poschiavino und 22,5 km nö. der italienischen Station Sondrio im Veltlin. Postwagen über
die
Bernina (Samaden-Tirano).
1061 m. Dorf, auf fruchtbarer Terrasse des linken
Hanges des
Bagnes-Thales, 2 km ssö.
Châble
und 11,5 km sö. der Station
Martinach der Simplonbahn. 59
Häuser, 411 kath. Ew. Viehzucht. In dem über dem Dorfe gelegenen
Wald¶
mehr
Peiloz einst reiches Bergwerk auf silberschüssiges Kupfer, im 16. und 17. Jahrhundert betrieben und 1723 verlassen.
Heimat des Kapuzinerpaters Bourgoz, Gründers der grossen Schule von Bagnes (1768).
Grab aus der Bronzezeit mit verzierten Bronze-Armbändern
und einem Nephrit-Ring.
Bruson liegt auf dem obern Abschnitt eines ungeheuren Schuttkegels, dessen unterer Teil von
der Dranse weggespühlt worden ist.
Sammelt die Wasser des Felsentrichters
am N.-Hang des Col de Tzerzera, zwischen dem Grat des Zeppelet und der Becca Rodze, durchrauscht die steile
Schlucht des Bouthier, unterhalb der berühmten Silberminen von Peiloz, und wendet sich gegen das Dorf Bruson, dessen schöne
Wiesen und Felder auf einem alten Schuttkegel des Baches liegen.
Die schuttbeladenen Hochwasser haben dem Bach
links seitwärts dieses heutigen Hindernisses, am Fuss der Hänge des Haut, Benjier und der Balmes, ein neues Bett geschaffen.
Mündet 600 m unterhalb der grossen Steinbrücke von Châble nach 5,5 km langem Lauf von S.-N. in die Dranse. Um den mit Vernichtung
der Ernten verbundenen häufigen Ueberschwemmungen vorzubeugen, hat man mit Bundesunterstützung den
Unterlauf des Baches kanalisiert und im Oberlauf bedeutende Verbauungsarbeiten vorgenommen.
Das Hochwasser von 1642 fügte
dem Dorf Châble grossen Schaden zu und füllte dessen weite Pfarrkirche mit Schlamm und Schutt an;
1855 und besonders wieder 1877 mussten
die Bewohner der tiefer gelegenen Dörfer während ganzer Wochen die Ufer des Baches überwachen.