(Cimadi) (Kt. Tessin,
Bez. Valle Maggia).
2458 m. Gipfel, in der das
ValMaggia vom
ValVerzasca scheidenden und nach
dem centralen (aber nicht auch höchsten) Gipfel
Monte Zucchero benannten Kette, deren zweithöchster Punkt die Cima di Broglio
ist.
Fällt nach O. mit senkrechten Felswänden zum Osolathal, einem
Seitenthal desValVerzasca, ab und sendet nach NW. eine kurze, zuerst felsige und verwitterte, später
abgerundete und z. T. waldbestandene Kette zwischen
Val Cocco und
Val Serenello vor, welch' letztere beinahe an der gleichen
Stelle, 3 km oberhalb
Bignasco, ins
Val Broglio ausmünden.
(Ponte)(Kt. Tessin,
Bez. und Gem. Locarno).
250 m. Gruppe von 5
Häusern und
Brücke, am Eingang zum
Maggiathal, 4 km nw.
Locarno. 20 kathol.
Ew. Die schäumenden
Wasser der
Maggia haben sich hier durch Granitfelsen einen engen Durchpass geschaffen, den die alte Römerbrücke
in einer
Höhe von 33 m über dem Fluss überspannt. Die sehr malerische Umgebung des
Ponte Brolla ist
für den Botaniker eine wahre Fundgrube seltener Pflanzen. Es blühen da alpine Spezies wie die rostblättrige
Alpenrose(Rhododendronferrugineum) und das grossblütige Fettkraut (Pinguicula grandiflora) neben reinen insubrischen Formen wie z. B. der schönen
salbeiblätterigen Zistrose(Cistus salvifolius) und dem Frauenhaar (Adiantum capillus Veneris).
Dorf: 59
Häuser, 344 Ew. Acker- und Weinbau. 796 als
Bramolveshova bekannt;
im Mittelalter die Gerichtshoheit über das Dorf vom Kloster St. Gallen den Edeln von Ainswil
übertragen, 1465 vom Kloster zurückgekauft.
Bildete als Klostereigentum mit den umliegenden Ortschaften zusammen den sog.
Schneckenbund, 1804 zur selbständigen Gemeinde erhoben. Im Gärtensbergerwald Funde aus der Bronzezeit.
(Kt. Tessin,
Bez. Valle Maggia).
711 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer Terrasse über dem rechten Ufer derMaggia, 2 km
nö.
Bignasco und 23 km nw.
Locarno. Postbureau; Postwagen
Bignasco-Fusio. 35
Häuser, 132 kathol. Ew. Viehzucht. Auswanderung
nach Californien. Mitten in Weinlauben und Kastanienhainen prachtvoll gelegen.
1278 und 1326 m. Alpweide mit 8 Sennhütten, am
SO.-Hang des Giswilerstocks,
im Thal des Altibaches, 3 Stunden sw.
Kleintheil. Im Sommer mit 170 Kühen befahren.
(Kt. Thurgau,
Bez. u. Gem. Frauenfeld).
460 m. Bauernhöfe, 900 m sö.
Frauenfeld. 3
Häuser, 14 reform. Ew. Milchwirtschaft.
Am Kampf zwischen den Franzosen unter Oudinot u. den Oesterreichern unter Petrasch, in dem der Führer der am
Gefecht teilnehmenden Schweizertruppen, General Weber, fiel. Sein Denkmal an der Strasse nach
Huben.
(La) (Kt. Freiburg,
Waadt
u. Bern).
^[Supplement drei Kantone inkl. Einzugsgebiet.] Fluss, Zu- und Ausfluss des
Murtensees;
steht durch den
Neuenburgersee, die
Zihl und den
Bielersee mit der
Aare in Verbindung. Die etymologische Ableitung des Namens
ist unsicher. Urkundliche Formen: Brodia, Broia, Brovia, 1295 Broya, Bruya, auch Brolius; deutsch
Brusch, Brüw, Breuw,
Bruch.
Entweder vom
Freiburger Dialektausdruck la brouye = Fluss oder (nach
Alb. S. Gatschet) von Althochdeutsch
brogil, dem Diminutiv von bruoh =
Sumpf, Bach, oder pruohil = Sumpfwiese, Bach (= neuhochdeutsch
Brühl = mittellateinisch
brogilus = französisch breuil = italienisch broglio etc.) Vergl. J. J. Egli. Etymolog. -geograph.Lex., 2. Aufl. Art.
Brühl.
Das Einzugsgebiet der Broye umfasst ca. 690 km2, wovon 570 km2 auf die Strecke oberhalb des
Murtensees entfallen; es
ist von S.-N. orientiert, gehört ganz dem schweizerischen
Mittelland und damit der Molasse an und reicht im SW. bis zum Mont
Jorat.
Wald und
Feld herrscht vor; Tabakbau. Gewöhnlich bleiben die Hochwasser des Flusses unter einer
Wasserführung von 40 m3 pro Sekunde, können aber zu Zeiten auch bis zu 150 m3 anwachsen (an der Mündung in den
Murtensee
gemessen). Nur ausnahmsweise erreichen sie den abnorm hohen
Stand von 500-700 m3, der dann jedesmal mehr oder weniger verheerende
Ueberschwemmungen zur Folge hat. Im Laufe des 19. Jahrhunderts war dies z. B. der Fall in den Jahren
1852, 1876, 1888 und 1895.
Wie das Einzugsgebiet liegt auch der 79 km (mit dem
Murtensee 86 km) lange
Lauf im Gebiet der beiden Kantone Waadt
und Freiburg.
Die verwickelten
territorialen Verhältnisse bringen es mit sich, dass die Broye sechsmal
Freiburger Gebiet (Bezirke
Veveyse,
Glâne u. Broye; 26 km) und fünfmal Waadtländer Boden (Bezirke
Oron,
Moudon,
Payerne und
Avenches; 39 km) durchfliesst.
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