geradezu üppigen Pflanzenwuchses: Orangen-, Zitronen- u. Olivenbäume,
Palmen, mächtige Magnolien, Eukalypten und Zypressen.
Daher schöne
Villen, in denen zahlreiche italienische Familien einige Monate des Jahres zuzubringen pflegen. Die
Reben geben
einen guten und sehr geschätzten Wein.
Der
Ursprung des Dorfes ist uralt und soll aus der Keltenzeit datieren; sicher ist, dass sich
Römer in
dieser schönen Landschaft angesiedelt hatten, da verschiedene Münzen und Ueberreste von Bauwerken aus jener Zeit gefunden
worden sind. Schon unter Karl dem Grossen (800) hatte Brissago seine eigene Gerichts- und Verwaltungshoheit. Seit 1307 bekleidete
das Amt des Podestaten (Bürgermeisters) jeweilen ein Glied der adligen Familie der Orelli. Die Unabhängigkeit
Brissagos wurde am vom Herzog Philipp
Maria Visconti von
Mailand und später auch von den Sforza bestätigt, bis
GrafRusca das Städtchen mit der
GrafschaftLocarno vereinigte. Nach der Eroberung des Tessin
durch die
Eidgenossen (1512) entstand
zwischen diesen und den Rusca ein Streit um das Eigentumsrecht an Brissago, den seine Bewohner dadurch
selbst schlichteten, dass sie sich 1520 an die Landvogtei
Locarno anschlossen unter der Bedingung, ihren Bürgermeister aus
der Familie Orelli weiter wählen zu dürfen.
300 m. Gruppe von zwei kleinen Inseln, im
Langensee, 8 km
sw.
Locarno und 2,5 km nö. Brissago, von den Behörden dieses
Ortes verwaltet.
Zur Römerzeit zogen sich Christen, um den
Verfolgungen zu entgehen, auf diese Inseln zurück und bauten daselbst eine Kirche, die in der Folge zur Pfarrkirche von
Brissago ward. Im Mittelalter gesellte sich dazu noch ein Kloster.
^[Note:] Zur Zeit des Baues der Gotthardbahn
erstand hier eine Dynamitfabrik, deren Weiterbetrieb jedoch von der
Tessiner Regierung untersagt wurde, nachdem eine Explosion
in Brissago und
Ascona grossen Schaden angerichtet hatte.
Beide wurden 1884 von einem Privatmann angekauft,
der auf der grössern eine schöne
Villa mit an den prächtigsten tropischen Pflanzen reichem Park errichtete.
797 m. Kleines Bergdorf, am Eingang zum
Maderanerthal, am linken
Ufer des
Kärstelenbaches, der sich hier schäumend und tosend in tiefer
Schlucht durchzwängt;
1,8 km sö. über der Station
Amstäg der Gotthardbahn.
(Kt. Uri).
3074 m. Gipfel, eine der prächtigsten und regelmässigsten Bergpyramiden der
Alpen.
Besonders schön
vom
Urnersee aus, dessen eigentlichste
Landmarke er mit dem Urirothstock zusammen bildet.
Erhebt sich über der Vereinigung
des
Maderanerthales mit dem
Reussthal bei Amstäg und ist nach dem
WeilerBristen benannt, dessen
Häuser auf
einer der untern Terrassenflächen seines N.-Hanges stehen.
Der aus krystallinen Schiefern aufgebaute Bristenstock zeigt eine der reinsten, dieser
Gesteinsart eigenen Gipfelformen u. steigt als Pyramide mit scharfen
Gräten vom Fuss bis zur
Spitze mit einer gleichmässigen
Neigung von 36% auf.
Von vollendeter Schönheit ist der Berg, wenn ein Schneemantel seine Formen umhüllt.
Schrecklich aber
sind die von ihm niedergehenden Lawinen;
so schätzt
Alb.
Heim die Masse der 1876 ob der
Reussbrücke bei Amstäg gefallenen
Bristenlaui allein auf 100000 m3.
Der Bristenstock wird meist von
Bristen aus über die Blackialp bestiegen.
(Vergl.
Rambert, Eug. LesAlpessuisses. 4. sér.
Bâle et
Genève. 1871).
deutsch
Bruck (Kt. Freiburg,
Bez.
Greierz). 725 m. Gem. und schönes Pfarrdorf, an der Strasse
Bulle-Boltigen, am rechten Ufer
der
Saane und nahe der Mündung der
Jogne in diese; auf dreieckiger Alluvialterrasse, die von den beiden Flüssen aus einem
alten interglacialen Schuttkegel der
Jogne herausgeschnitten worden ist; 4 km sö. der Station
Bulle der
Linie
Bulle-Romont, am
¶
mehr
N.-Fuss der Dent de Broc, von schönen Wiesen umgeben. Postbureau, Telephon; Postwagen Bulle-Boltigen. Gemeinde, die WeilerChâteau d'en bas
und Vers-les-Mouline inbegriffen: 78 Häuser, 611 kathol. Ew.; Dorf: 52 Häuser, 396 Ew. Viehzucht, Futterbau. Strohflechterei.
Bedeutende Milchchokoladenfabrik, von F. L. Cailler gegründet. Nahe des Dorfes sind Gräber mit Skeleten,
Fibeln und Bronzedolchen aufgedeckt worden. Prachtvolle neue St. Othmar-Kirche, Kapelle des Marches mit starker Wallfahrt;
schöne Brücke über die Saane.
Broc ist ein ehemaliges Benediktiner-Priorat, das dem Kloster Lutry unterstand. Bestand noch 1512, die Gebäulichkeiten später
durch Feuer zerstört und das Priorat 1577 mit dem Kapitel St. Niklaus zu Freiburg
verschmolzen. Zwei Burgen, deren
eine schon längst zerfallen ist, während die andere, der Sitz der Edeln von Broc, heute noch nahe dem Brückenende steht.
Diese ging der Reihe nach an die Herren von Montsalvens, die Grafen von Greierz und endlich an einen Freiburger Bürger Fruyo
über. Das Dorf 1890 durch eine Feuersbrunst beinahe ganz in Asche gelegt.
1832 m. Gipfel, aus oberem Jurakalk bestehend, über den Thälern der Saane undJogne.
Prachtvoller Aussichtspunkt im Mittelpunkt der GreierzerAlpen.
Wird vom Saane- oder Motélonthal aus über das Thälchen und
den Col des Combes ohne Schwierigkeit bestiegen.
Die den Berg bildenden Kalkschichten liegen in U-förmiger
Falte nach N. über.
Die Alpweide der Grosse Sierne, am N.-Hang, liegt in einer Neocommulde (untere Kreide), die einen Keil
von roten (obern) Kreideschichten umschliesst.
Der Col des Combes wird dagegen von Dogger (mittlerem Jura) gebildet, derart
dass die Dent de Broc zusammen mit der Dent du Chamois als die beiden Schenkel eines ausgefressenen Juragewölbes
aufzufassen sind. Im roten und grauen, knolligen Jurakalk (Malm) nahe des Col des Combes zahlreiche Fossilien.
Der Dent de Broc
analog gebildet ist die ihr auch an Gestalt gleiche Dent deBourgoz im SO. Der Name von der keltischen
Wurzel brocc, französisch broche = Spitze.