Sandgruben. Gesang-,
Schützen- und Leseverein. 1 km
s. Bottighofen das Landhaus «Klein-Rigi» mit schöner Aussicht auf das
Umgelände.
^[Note:] Zur Zeit der zweiten Koalition der Mächte (Oesterreich, Russland und England) gegen
Napoleon I. rüstete Oesterreich auf dem
Bodensee eine unter dem Befehl des englischen Schiffskapitäns William stehende kleine
Flottille aus, die am das von den Franzosen besetzte Dorf bombardierte und ihm grossen Schaden zufügte.
(Kt.
Baselland, Bez.Arlesheim).
295 m. Gem. und Dorf, an der Strasse
Basel-Therwil, 4 km s. Basel,
am
Birsig.
Station der Birsigthalbahn. Postablage, Telephon. 79
Häuser, 850 reform. Ew. Kirchgemeinde
Binningen. Ackerbau. Das alte,
von Wassergräben umgebene
SchlossBottmingen ist heute eine Wasserheilanstalt mit von den Baslern stark besuchter Gastwirtschaft.
439 m.
Weiler, 700 m sw. Petit
Saconnex, 300 m w. der elektrischen
StrassenbahnGenf-PetitSaconnex und 1,5 km nw. Genf.
10
Häuser, 40 reform. und kathol. Ew. 1590
Sieg der Truppen
des Herzogs Amadäus von Savoyen über die
Genfer.
wenig bedeutende Uhrenindustrie. 1834 ist hier eine römische Münze mit dem
Bilde des Kaisers Antoninus
aufgefunden
worden.
Der
Ort wird zum erstenmale in einer Urkunde von 1195 genannt und gehörte, obwohl in der
GrafschaftValangin gelegen, seit 1295 zur
GrafschaftNeuenburg.
Die Zeit der Errichtung der Kirchgemeinde ist unbekannt, doch bestand
sie schon 1455.
Der von der
Areuse in zwei nahezu gleiche Hälften geteilte Bezirk grenzt im NW. an die erste Jurakette
(Creux duVan-Tourne-MontRacine), im N. an die Höhen von
Montmollin, im SO. an den
Neuenburgersee. Der reich bebaute Landstrich
längs dem Seeufer heisst
«Le Vignoble» und, in seinem westl. Teile,
La Béroche. Haupterwerbsquellen der Bewohner sind Acker-
u. Weinbau, sowie Holzhandel (prachtvolle
Tannen- und Buchenwälder).
Gut bebaute Aecker und schöne Baumgärten umgeben die
Dörfer, zahlreich sind Obst- und
Nussbäume. In der
Béroche wird Kirschwasser gebrannt; in
Colombier,
Corcelles
und
Vaumarcus blühender Gartenbau. Der Boden des Bezirkes verteilt sich auf:
Zahlreiche
Steinbrüche auf gelbe (Néocomien) und graue (oberster
Jura) Kalke, ebenso Kiesgruben (groisières
genannt) in Glacialablagerungen; in Boudry und
Bevaix Töpfererde. Die Viehstatistik weist folgende Zahlen auf:
1876
1886
1896
1901
Hornvieh
2250
2256
2486
2291
Pferde
283
299
399
383
Schweine
745
730
1600
1417
Ziegen
705
580
785
622
Schafe
558
302
154
175
Bienenstöcke
1704
1500
1218
1319
Erwähnenswert ist noch der Forellenfang in der
Areuse und der
Fang des Balchen (Coregonus Schinzii) und Pfaerrit (Coregonus
exiguus) in
Auvernier und
Cortaillod. An der Mündung der
Areuse kantonale Fischzuchtanstalt.
Was die industrielle Thätigkeit anbetrifft, so ist die Uhrenmacherei beinahe im ganzen Bezirk eingebürgert,
besonders in
St. Aubin,
Corcelles,
Peseux und - ganz wichtig - in
Colombier. Sie ist noch in stetem Aufschwung begriffen. Im
Blühen ist auch die Fabrikation von elektrischen Kabeln in
Cortaillod, deren Fabrikate in alle Weltteile gehen. Boudry hat
eine grosse Strohhutfabrik und drei Elektrizitätswerke, die Kraft und Licht an Neuenburg,
La
Chaux-de-Fonds, Boudry
und das
Val-de-Travers abgeben.
In historischer Beziehung datiert der Bezirk Boudry als solcher aus dem Jahre 1848; er entstand aus der
Vereinigung des Gerichtes (châtellenie) Boudry, der Baronien
¶
Boudry ist Sitz der Bezirksbehörden, des Bezirksgerichtes und eines Friedensrichters. Schönes 1897 erbautes
Primarschulhaus, daneben ein 1874 gegründetes kleines Museum mit interessanter Pfahlbautensammlung. Seit 1898 ist die Stadt
elektrisch beleuchtet; Elektrizitätswerk am Fusse der Montagne de Boudry. Boudry ist ein vorwiegend Landwirtschaft treibendes
Städtchen, dessen Bevölkerung sich besonders die Pflege der schönen Rebberge angelegen sein lässt,
die auf den Gehängen über der Areuse liegen und einen ausgezeichneten Rotwein liefern. In Bezug auf industrielle Thätigkeit
sind zu nennen: eine Brauerei, Säge, eine Halbleinwand- und Wolltuchfabrik und eine bedeutende Strohhutfabrik.
Die
Umgebungen der kleinen Stadt weisen Manches von Interesse auf. Eine Viertelstunde oberhalb der schöne
Eisenbahnviadukt, 1858 ganz aus Stein erbaut, 200 m lang mit 11 Bogen, deren höchster 45 m hat. Oberhalb der Eisenbahnbrücke
öffnen sich die malerischen Schluchten der Areuse, in denen drei Elektrizitätswerke errichtet worden sind. Auf Gemeindegebiet
liegen auch die WeilerTroisrods, La Fabrique und Les Iles, sowie mehrere gemeinnützige Institute wie das
Altersasil Pontareuse, das der Stadt Neuenburg gehörige Waisenhaus Belmont, und das kantonale Asil für Unheilbare zu Perreux.
Vor diesem letztern liegt der sog. «Exercierplatz», auf dem 1807 General
Oudinot eine Nachbildung der Schlacht von Austerlitz in Szene setzte.
Boudry muss um das Ende des 12. Jahrhunderts gegründet worden sein; sofort machte es dem alten, mehr
n. an der verlassenen Strasse der Vy de l'Etraz gelegenen und heute verschwundenen Städtchen Pontareuse scharfe Konkurrenz,
indem es vom Grafen Ludwig v. Neuenburg
befestigt und seiner 1343 eingerichteten Bürgerwehr der Schutz der Areuse-Brücke
übertragen wurde. Die Ringmauer der alten Stadt verrät sich heute noch deutlich in der Anordnung der Häuser längs der
Hochufer der Areuse und des Ruz des Sagnes. Eine kleine Burg mit mächtigem Rundturm, der heute als Gefängnis dient, sowie
der ebenfalls noch stehende Turm Marfaux vervollständigten die Befestigung. Grosse Ereignisse weist Boudrys
geschichtliche Entwicklung
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