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d'Annarosa und des Alperschellihorns;
5 Stunden nw. Splügen.
d'Annarosa und des Alperschellihorns;
5 Stunden nw. Splügen.
(Kt. Aargau, Bez. Kulm, Gem. Schlossrued).
530 m. Sieben zerstreut gelegene Häuser, in einem kleinen linksseitigen Nebenthale des Ruederchen, 1 km sw. der Kirche Schlossrued und 6,5 km sö. der Station Kölliken der Linie Zofingen-Aarau. 30 reform. Ew.
(Kt. Aargau, Bez. Kulm, Gem. Schmidrued).
658 m. Weiler, an der Strasse Schmidrued-Kulmerau, 18 km sö. der Station Kölliken der Linie Zofingen-Aarau;
nahe der Kantonsgrenze Aargau-Luzern. 6 Häuser, 25 reform. Ew.
Bodensee
(Deutschland, Oesterreich und
Schweiz). 395 m. Geographie u. Hydrographie. Unter dem Namen «Bodensee»
begreift man gemeinhin die beiden
Seen, die vom
Rhein durchströmt, beziehungsweise durch den etwa 3 km
langen
Lauf dieses
Stromes zwischen Konstanz und
Gottlieben mit einander verbunden, in früheren geologischen Perioden auch
ein gemeinsames Seebecken gebildet haben und heute im S. von der
Schweiz (Kantone St. Gallen
und Thurgau)
und Oesterreich (Land Vorarlberg), im
O. von Oesterreich, im N. von Bayern, Württemberg u.
Baden u. im W. von
Baden begrenzt werden.
Von der im Ganzen 259,3 km langen Uferlinie entfallen auf die
Schweiz 71,9 km und zwar am
Obersee 42,6 km, am
Untersee 29,3
km. Dieser Bodensee
im weitern Sinn hat seinen südlichsten Punkt bei
Rorschach unter 9° 29' 50" O. L.
v. Greenw. und 47° 28' 42" N. Br., seinen nördlichsten w. Ludwigshafen und s. Spittelsberg unter 9° 2' 4" O. L. v. Greenw.
und 47° 49' 4" N. Br., seinen östlichsten n. Bregenz unter 9° 44' 59" O. L. v. Greenw. und 47° 31' 5"
N. Br., seinen westlichsten bei
Stein unter 8° 51' 16" O. L. v. Greenw. und 47° 39' 35" N. Br.; die Mitte des eigentlichen
Bodensees
oder des
Obersees liegt unter dem Schnittpunkt von 9° 26' 51" O. L. von Greenw. und 47° 36' 0" N. Br.
Im engern Sinn versteht man unter «Bodensee»
nur das
obere grössere Seebecken oder den
«Obersee» im Gegensatz zu dem kleineren
«Untersee», der vormals, namentlich während der
Zeit, da das an ihm gelegene Radolfzell freie Reichsstadt war, auch
«Zeller See» genannt wurde. Der
Obersee gabelt sich etwa
2,5 km ö. Konstanz in die Konstanzer Bucht im S., der der
Rhein zum
Untersee entströmt, u. in den sog.
Ueberlinger
See, einen in nö. Richtung sich etwa 22 km weit erstreckenden Seebusen im N. Unter
«Obersee» werden wir in der
Folge das grössere Seebecken mit Einschluss des Ueberlinger
Sees, also den «Bodensee
im engern Sinn» verstehen.
Was die Wandlungen anbetrifft, die der Name des
Sees im Laufe der Zeiten mitgemacht hat, so spricht schon um 40 n. Chr. Pomponius
Mela von zwei durch den
Rhein unweit seines
Ursprungs gebildeten
Seen, dem Lacus Venetus u. Lacus Acronius, während sein Zeitgenosse
Strabo ohne Nennung von Namen nur von einem grossen
See und grossen
Sümpfen berichtet, in die der
Rhein
sich ergiesse. Seitdem Plinius um 70 n. Chr. für
den Bodensee
die Bezeichnung Lacus Rætiæ Brigantinus gebraucht hatte,
kam entsprechend der Uebung der roman. Völker, die
Seen nach der wichtigsten an ihnen gelegenen Ortschaft zu benennen, der
Name Lacus Brigantinus oder Lacus Brigantiæ (so namentlich bei Ammianus Marcellinus) immer allgemeiner
zur Verwendung.
Als aber im 10. Jahrhundert die Bedeutung der fränkischen Königspfalz Bodoma (jetzt Bodman am W.-Ende des Ueberlinger Sees) die der alten Römerstadt Brigantium (Bregenz) in Schatten stellte, erhielt der See allgemein den Namen des Lacus Potamicus, den er, in podmensê, Bodmen-, Bodem- und zuletzt Bodensee verdeutscht, bis heute beibehalten hat. Die romanischen Sprachen blieben dagegen ihrer erwähnten Gepflogenheit treu und bezeichneten, als die Verlegung des Sitzes des grössten alemannischen Bistums von Windisch (Vindonissa) nach Konstanz diese bis dahin weniger bedeutende Ortschaft seit der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts zum unbestrittenen Vorort der Bodenseegegend gemacht hatte, den See als Lac de Constance, Lago di Costanza u. s. w. Alte St. Galler Chronisten und später Sebastian Münster nannten ihn übrigens auch gerne mare = das Meer, und nach dem Vorgange der aus dem 16. Jahrhundert stammenden Zimmernschen Chronik wurde der im Herzen des vormaligen Herzogtums Schwaben gelegene See mit Vorliebe als das schwäbische Meer bezeichnet. In neuerer Zeit endlich wird ihm immer häufiger, namentlich in wissenschaftlichen Schriften, der kurze, früher nur mehr poetisch verwendete Name Bodan gegeben.
Ausser den bereits erwähnten Namen einzelner Teile des Sees seien schliesslich hier noch angeführt die Bezeichnungen Konstanzer Trichter oder Tritter für die Konstanzer Bucht im Verein mit dem Rheinlauf zwischen Ober- und Untersee, Bregenzer und Fussacher Bucht für die beiden ausgeprägteren Busen am SO.-Ende des Obersees, Zeller See für die Radolfzeller Bucht (früher, wie schon bemerkt, den ganzen Untersee begreifend), Gnaden-See für den n. der Insel Reichenau und Markelfinger Winkel für den n. der Halbinsel Mettnau gelegenen Teil des Untersees.
Der bis zu Anfang 19. Jahrhunderts der langgestreckten SO.-Bucht des letzteren gegebene Name Bernanger See (nach dem an ihrem Eingange gelegenen thurgauischen Dorfe Berlingen, früher allgemein Bernang) ist ganz ausser Gebrauch gekommen. Die übrigen zahlreichen Einbuchtungen des Sees tragen regelmässig die Namen je der an ihnen gelegenen wichtigsten Ortschaft, und der seichte obere Teil des Untersees zwischen Gottlieben, Ermatingen und Reichenau-Oberzell endlich heisst Im Feld.
Schon aus Vorstehendem ist zu ersehen, dass die Uferlinie des Bodensees eine reichgegliederte ist, insofern als den Buchten auch zahlreiche Landvorsprünge entsprechen müssen. Zumeist durch die dem See zugeführten Geschiebe der an ihrer Spitze oder in deren Nähe einmündenden Flüsse und Bäche gebildet, führen diese ¶
Vorsprünge (die Delta's) am Bodensee in der Regel den Namen Horn. Ausser der grossen Zahl dieser «Hörner» zeichnen sich durch einen eigentlichen peninsularen Charakter aus vor allem die Konstanzer Landzunge (auch Halbinsel Bodansrück oder der Rick kurzweg genannt), die in einer Länge von über 20 km und, erst ihrer Spitze zu sich stärker verjüngend, in einer Breite von 5-6 km den Untersee (beziehungsweise den Konstanzer Tritter) vom Ueberlinger See scheidet und 2-2,5 km ö. Konstanz in den beiden Eichhörnern endet; ferner die Höri (so viel als «Bischofshöri» oder - vormals - dem Bischof von Konstanz gehörig) oder Halbinsel Schienen zwischen dem sw. Arm des Untersees und der Radolfzeller Bucht und endlich die zwischen dieser und dem Markelfinger Winkel mit einer Länge von 3,5 km und einer Breite von bis 0,5 km sich ebenfalls ostwärts in den Untersee vorschiebende Mettnau, in weiten Kreisen bekannt als einstiges Besitztum des Dichters J. V. von Scheffel. Aus dem Obersee gehören hierher noch der Obere und Untere Rheinspitz, sowie der Rohrspitz, niedrige, teilweise versumpfte und (jedenfalls die beiden ersteren) vornehmlich durch die Geschiebe des Rheins gebildete Landzungen.
Weniger reich ist der Bodensee an Inseln. Die grösste derselben ist die Reichenau im Untersee mit einer Länge von über 5 km und Breite von bis 1,5 km. Ihr Flächengehalt, mit Einschluss ihrer beiden nur durch schmale überbrückte Kanäle von ihr getrennten Vorinseln Zellele und Schopfeln an ihrem SO.-Ende, beträgt 4,07 km2; ihre rund 1500 Seelen zählende Bevölkerung ist zu einer politischen Gemeinde vereinigt, aber in die drei katholischen Pfarreien Ober-, Mittel- und Unterzell geteilt.
Die Pfarrkirche in Mittel-Zell ist die Kirche des einst hochberühmten und mächtigen Benediktiner-Klosters Reichenau. Gleichfalls im Untersee oder (hydrographisch richtiger) im Rhein an dessen Ausfluss oberhalb des Städtchens Stein liegen drei weitere, ganz kleine Inselchen, St. Othmars Insel und Im Werd genannt. Zwei schilfbewachsene, während der Hochwasserstände regelmässig überflutete Bodenerhebungen am Einfluss des Rheins in den Untersee verdienen den Namen eigentlicher Inseln nicht; die eine aber, Langenrain geheissen, ist durch eine auf ihr aufgedeckte vorgeschichtliche Töpferwerkstätte bekannt geworden. Im Obersee liegen folgende Inseln: 1. Im ö. Teil des Sees, seit 1517 durch eine 219 m lange Brücke und seit 1853 durch einen 550 m langen Eisenbahndamm mit dessen N.-Ufer verbunden, die Insel Lindau.
Ursprünglich drei, durch schmale Wasserarme von einander getrennte Inselchen, sind diese erst im 19. Jahrhundert durch Auffüllung der Kanäle zu einer einzigen 0,41 km2 grossen Insel verbunden worden, auf der die Stadt Lindau erbaut ist. Es ist dies unzweifelhaft die nämliche Insel, deren sich nach Strabos Bericht der Kaiser Tiberius im Kampfe gegen die Vindelicier als Stützpunkt bediente. (Vergl. Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees. IV, 1873; S. 57 ff.). 2. Im sö. Teile des Ueberlinger Sees, seit 1857 durch eine 400 m lange Fahrbrücke mit dessen S.-Ufer verbunden, die 0,44 km2 grosse Mainau mit vormaligem Deutschordens-Schloss, der jetzigen Sommerresidenz des Grossherzogs von Baden. (Vergl. besonders Roth v. Schreckenstein. Die Insel Mainau. Karlsruhe 1873). 3. Oberhalb des Ausflusses des Rheins aus dem Obersee bei Konstanz, dieser Stadt vorgelagert und durch eine Fahrbrücke mit ihr verbunden, die 1,8 ha grosse Konstanzer (Dominikaner- oder Macaire'sche) Insel mit dem 1785 durch Kaiser Joseph II. aufgehobenen, geschichtlich merkwürdigen Dominikaner-Kloster, in dessen durch Neubauten noch vergrösserten Räumen sich seit 1875 das sog. Insel-Hotel befindet. (Vergl. die Arbeiten von Eberh. Graf Zeppelin. Ueber das Dominikanerkloster in Konstanz; C. Häberlins histor. Fresken im Kreuzgang des Insel-Hotels in Konstanz und Zur Frage des Ursprungs der grossen Heidelberger Liederhandschrift... in Schr. des Ver. f. Gesch. des Bodensees. VI, 1875; XIX, 1890 und XXVIII, 1899). - Das sog. Inselchen bei Romanshorn ist nur ein mächtiger erratischer Block von wenigen Quadratmetern Fläche, während die Galgen-Inseln bei Lindau und die erst neuerdings entstandene Schulzen-Insel bei Eriskirch als blosse Sandanhäufungen keine besondere Bedeutung haben.
Die grösste Länge des Bodensees von Bregenz bis Stein beträgt in der, allerdings teilweise über Land verlaufenden Luftlinie 69,2 km, die des Obersees von Bregenz bis an's Ende des Ueberlinger Sees bei Ludwigshafen ebenso 63,5 km u. von Bregenz bis Konstanz 46,1 km. Dem Thalweg des Sees entlang misst die Linie Bregenz-Stein 76,1 km, Bregenz-Ludwigshafen 67,3 km und Bregenz-Konstanz 50,1 km. Die grösste Breite des Obersees zwischen dem schweizerischen Ufer nö. Neukirch im Egnach und der Mündung der Friedrichshafener Aach erreicht 14 km. Der Ueberlinger See ist an seinem Anfang zwischen Meersburg und dem Eichhorn 5 km und von der Verengerung zwischen Nussdorf und Dingelsdorf an durchschnittlich 3 km breit. Die Konstanzer Bucht hat eine mittlere Breite von 2 km. Der sehr unregelmässig gestaltete Untersee ist oberhalb der Insel Reichenau zwischen dem schweizerischen und badischen Ufer bis 3,5 km breit, die grösste Breite des offenen Sees nw. dieser Insel beträgt 7 km; an seiner schmalsten Stelle beim eigentlichen hydrographischen Ausfluss des Rheins zwischen Eschenz und Stiegen ist der See bis auf 150 m verengt.
Die Meereshöhe des Bodensees wird auf Grund des schweizerischen Präzisions-Nivellements mit 398 m angegeben. Die Kommission der fünf Uferstaaten für die Herstellung der 1893 vom Eidg. topographischen Bureau in Bern herausgegebenen Bodenseekarte in 1:50000 nahm dagegen hierfür unter Zugrundelegung der 71jährigen Wasserstandsbeobachtungen am Konstanzer Pegel 395 m über (Berliner) Normal-Null bei Mittelwasserstand an. Der Mittelwasserstand des Untersees liegt um 0,3 m tiefer als der des Obersees, seine Meereshöhe beträgt demnach 397,7 bezw. 394,7 m.
An Hand der erwähnten internationalen Karte ist vom Eidg. topographischen Bureau der Flächengehalt des gesamten Bodensees bei Mittelwasser zu 538,482 km2, der des Obersees allein zu 475,482 km2 und der des Untersees zu 63,0 km2 berechnet worden. Die periodischen Schwankungen im Wasserstand und damit die wechselnde Grösse der Seeoberfläche hängen wesentlich von den Niederschlags- und besonders den Schneeverhältnissen im Einzugsgebiet des Sees u. zwar vornehmlich von denjenigen im Gebiet des Rheines, als des grössten Zuflusses zum See, ab. Die regelmässigen Hochwasserstände fallen daher in die Zeit nach der Schneeschmelze im Hochgebirge, also auf Ende Juni und Anfangs Juli, die regelmässigen Niederwasserstände in die Zeit des geringsten Wasserabflusses vom Gebirge her, also in die Monate Januar und Februar. Ausserordentliche Hochwasserstände treten aber auch im Mai auf, wenn spätgefallene Schneemassen im Alpenvorland und dem ganzen übrigen Einzugsgebiet zugleich mit etwa noch zurückgebliebenem Winterschnee unter dem Einfluss warmer Winde (namentlich des Fön) und durch ¶