thalauswärts immer reicher an
Wiesen, Aeckern,
Baumgarten u.
Weinbergen werden. Die ganze Vegetation trägt ausgeprägten südlichen
Charakter; grosse Kastanienwälder.
Olivone liegt auch auf einer geologischen Trennungslinie: von hier nach
Oben ist das ganze
Thalsystem in Bündnerschiefer eingeschnitten, während das eigentliche Val Blenio beiderseits schöne Gneisse begleiten,
die leicht gebrochen werden können und den Bewohnern in vieler Hinsicht das
Holz ersetzen. In der äussern
Form sind die beiden Thalseiten unterhalb
Olivone von einander verschieden; links erhebt sich mit seinen wilden Schneegipfeln
das
Adula-Massiv, rechts die breite Kette des
Pizzo di
Molare mit sanfter geneigten Hängen und ohne scharf herausmodellierten
Gipfelconturen.
Ausserdem münden ins Hauptthal von links her eine Reihe von kleinen Seitenthälern, während ihm von
rechts blosse Wildbachrinnen zukommen, die aber, nach den hier häufigen Sturzregen rasch mit
Wasser sich füllend, zuweilen
grosse Verheerungen anrichten. Zahlreich sind auch
Bergstürze u. Erdrutschungen. So sieht man noch 1 km oberhalb
Biasca die
sogenannte
Buzza di Biasca, den ungeheuren Schuttkegel des 1512 vom
Pizzo Magno abgegangenen Felssturzes,
der den
Brenno zu einem grossen
See zurückstaute. Vierzehn Monate später hatte das
Wasser die dämmende Schuttmasse durchfressen,
stürzte mit Macht durch die
Lücke und verwüstete das ganze Land bis zum
Langensee hinunter. In verheerenden Ueberschwemmungen
hat der
Brenno früher oft das Thal geschädigt, so z. B. 1747, 1785, 1829 und 1868; seither durchgeführte
bedeutende Verbauungsarbeiten (Dämme und Aufforstung) haben den
Wildbach nur zum Teil gezähmt und unschädlich gemacht.
Das Val Blenio ist stark bevölkert u. zählt, ohne
Biasca, 7820 kathol. Ew. italienischer Zunge, die sich auf 18 Gemeinden
verteilen. Die kleinste,
Grumo, hat 48 Ew., die grösste,
Malvaglia, 2087 Ew. Nach diesem kommen
Semione mit 805,
Olivone mit
801,
Aquila mit 773,
Ponto-Valentino mit 515,
Leontica mit 450 und
Dongio mit 342 Ew. Das Thal bildet einen Bezirk des Kantons Tessin;
Bezirkshauptort
ist
Dongio. Karte s. beim Art.
Brenno.
(Kt. Freiburg,
Bez. Glâne).
708 m. Gem. und Dorf, 1 km sö.
Rue und 1,5 km sw. der Station
Vauderens der Linie
Freiburg-Lausanne. Telephon. 25
Häuser, 136 kathol. Ew. Pfarrei
Promasens. Ackerbau und Viehzucht; eine Molkerei.
Säge.
Kapelle
zwischen
Pont und Blessens. Stammsitz des alten Geschlechtes de Blessens. Zwischen Blessens und
Mossel sind römische Ziegel
und Thonscherben gefunden worden.
553 m.
Weiler, 300 m ö. der Strasse
Seengen-Hitzkirch und 1,5 km n. der Station
Hitzkirch der Seethalbahn. In reizender landschaftlicher Lage. 17
Häuser, 53 kathol. Ew. 1306: Pluwelicon.
am rechten Ufer der
Lorze in fruchtbarer, an Obstbäumen reicher Gegend. 25
Häuser, 192 kathol. Ew. Heimat von Hans Waldmann
(1435-1489), dessen Geschlecht im 19. Jahrhundert erlosch.
Sein Geburtshaus 1893 unglücklicherweise durch Feuer zerstört.
Ein anderes bedeutendes Glied der Familie war Pater Emmanuel Waldmann († 1710), Theologieprofessor
im Kloster Heitersheim
und Schriftsteller. Um 1140: Plikenstorf.
Postablage. Obstbaumzucht, Milchwirtschaft. In
DegenauKapelle der ehemaligen
Herren von Blidegg, deren Burg bis auf den alten und festen
Turm in den Appenzellerkriegen zerstört wurde. 1860 hat
man auch diesen abgetragen.
Eigentümer der Burg waren nacheinander die Edeln von Blidegg (Wetzel von Blidegg 1269 Truchsess
des
Bischofs von Konstanz), die Rif von Rifenberg (später auch von Blidegg geheissen; Ludwig Rif 1500), die
Herren von
Hallwil (1540) und die
Grafen von
Thurn (1756).
(Kt. Wallis,
Bez. Goms).
Bach, Abfluss des
Blindengletschers; durchfliesst mit starkem Gefäll das
Blindenthal in
nnw. Richtung und nimmt von beiden
Seiten zahlreiche kleine Nebenbäche auf, von denen wir den Hohstelli- und Hohlauibach
nennen. Mündet etwas unterhalb
Reckingen nach 5 km langem
Lauf in 1310 m in die
Rhone.
oder Blinnenhorn (Kt. Wallis,
Bez. Goms).
3384 m (3371 m auf der italienischen Karte).
Höchster Gipfel der Gebirgsgruppe
zwischen
Monte Leone und
Rheinwaldhorn, mit weit umfassender, herrlicher und weitaus interessantester Rundsicht dieses Abschnittes
der
Alpen.
von Binn über Mittlenbergpass, Hohsandgletscher, Blindenjoch (ca. 3250 m) und über den S.-Grat, oder in 40 Minuten vom Griespass
aus oder endlich in 45 Minuten vom Siedelrothhorn aus erreicht.