454 m.
Alte Burgruine, am O.-Fuss des
Blattenbergs in freier, beherrschender
Lage.
Vom St.
Galler Abt Berthold von
Falkenstein 1271 als Schutzwehr gegen die Uebergriffe der
Grafen von Montfort erbaut,
zunächst Sitz der bischöflichen Vögte, dann der Landvögte über das
Rheinthal.
Während der Kämpfe zwischen Franzosen
und Oesterreichern im Frühjahr 1799 z. T. durch Feuer zerstört;
der stark gemauerte Burgturm blieb
erhalten, wurde aber später von den Bauern geplündert und alles Holzwerkes beraubt.
Die Ruinen sind heute Eigentum des
Historischen Vereines des Kantons St. Gallen.
Springt in die Rheinebene
vor und teilt das st. gallische
Rheinthal in die zwei Abschnitte des
Werdenbergs im S. und des eigentlichen
Rheinthales im N. Fällt nach W. und N. in Felswänden steil zur
Ebene ab, während sein S.- und
O.-Hang sanft geneigt ist.
An seinem Fuss die mächtige Burgruine
Blatten.
500 m. Oestl. Abschnitt der Gemeinde
Malters, am rechten Ufer der
Emme,
aus zerstreuten Bauernhöfen und demWeilerStegmättli bestehend. 38
Häuser, 275 kathol. Ew.
oder
Blauenberg (Kt.
Baselland, Bern
und Solothurn).
876 m. Jurakette, n.
Laufen, von
Klein-Lützel bis
Hochwald auf eine Länge
von 20 km sich erstreckend. Zweigt mit dem Blochmont oder Glassberg und dem Morimont von der Grenzkette
des
Lomont zwischen der Landschaft
Ajoie
(Pruntrut) und dem
Ober-Elsass ab und behält dessen O.-W.-Richtung bei, die mit der
allgemeinen Richtung der übrigen Juraketten einen spitzen
Winkel bildet. Sein regelmässiger und wenig gegliederter S.-Abfall
besteht aus den obersten Juraschichten (Rauracien und Sequanien im Malm), ist völlig bewaldet (wenig
Nadelhölzer) und trägt einige Ackerbau treibende
Dörfer (Blauen,
Tittingen oder
Dittingen etc.); am N.-Abfall (Basler und
Solothurner Grenze) ist der Dogger längs einer Bruchlinie
von S. her überschoben.
Wälder reicher an Nadelhölzern,
Wiesen und Unterholz besonders auf den mergeligen Stufen des Oxford und Lias.
Die meist aus Rauracien bestehenden, vorspringenden
Gräte des N.-Abfalles tragen die alten Türme und Feudalvesten
Rothberg,
Fürstenstein, Tschepperlein,
Klus, Mönchberg und die imposanten Ruinen von Burg
Pfeffingen. Diese letztere beherrscht die
Kluse von
Grellingen, die den
Blauenberg in seiner Osthälfte von
Grellingen bis
Aesch durchschneidet.
Von den Waldlichtungen der Kammlinie (südl. Rauracien-Grat) geniesst man eine weite Rundsicht auf Rheinebene,
Vogesen und Schwarzwald. Von der
Ebene oder den Vogesen aus betrachtet, bildet die ganze erste Kette des n.
Jura einen langen
Wall von prachtvoll blauer
Farbe, was die Benennungen Blauen,
Lomont etc. veranlasst haben mag. An verschiedenen
Stellen des
Blauenberges sind noch Ueberreste aus vorhistorischer Zeit erhalten; über Berg führte auch die
römische Heerstrasse (Heerweg genannt), in deren Nähe man Gemäuer römischen
Ursprungs aufgedeckt hat.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Laufen).
550 m. Gem. und Pfarrdorf, am S.-Abhang des
Blauenbergs: 3,5 km n.
Laufen. Eine gute, zum Teil schattenreiche
Strasse führt von Blauen nach der 2 km davon entfernten Station
Zwingen der Linie
Delsberg-Basel. Postablage. 42
Häuser, 295 kathol.
Ew. deutscher Zunge. Das von seiner Kirche stolz überragte Dorf liegt mitten in Feldern und
Wiesen von mittelmässiger
Güte,
Hauptreichtum sind die schönen Waldungen. Viehzucht und Holzhandel. 1441 zum erstenmal urkundlich erwähnt. Auf
einer benachbarten
Höhe die Ruinen der 1356 durch ein Erdbeben zerstörten Burg
Blauenstein.