Grellingen; 5. das Thal von Angenstein bis zur Rheinebene, 270 m mittlere Höhe; sehr fruchtbar, Vegetation derjenigen von
Münster und Tavannes um 14 Tage bis 3 Wochen voraus. Sehr thätige Bevölkerung deutscher Zunge. Wein- und Kornbau, gepflegter
Gartenbau, Obstbaumzucht im Grossen (besonders Kirschbäume); Hanfspinnereien, Maschinenfabriken und Elektrizitätswerke.
Es dürfte in der Schweiz anderswo kaum einen Fluss geben, dessen Anwohner die natürlichen Vorteile ihrer
Heimat derart sich zu Nutzen gemacht haben, wie dies bei der Birs der Fall ist. Von unschätzbarem Wert ist ferner der Umstand,
dass eine ausgezeichnete Strasse und eine Haupteisenbahnlinie dem Laufe der Birs von der Quelle bis zur
Mündung folgen. 46 Brücken, wovon 12 Eisenbahnbrücken, führen über den Fluss. Der Einsturz der Brücke bei Mönchenstein, 5 km
oberhalb Basel,
führte im Juni 1891 zu dem noch in Aller Erinnerung lebenden furchtbaren Eisenbahnunglück. Von Tavannes bis Basel
unterfährt
die Bahn die Jurafelsen in 15 Tunnels, deren längster zwischen Court und Münster liegt. In früheren Zeiten
war die Birs fischreich, und ihre Forellen fanden weithin guten Absatz; die Turbinenanlagen, Dammbauten, Fabrikkanäle und
ganz besonders die von den Fabrikanlagen verunreinigten Wasser haben aber heute dem Fischfang in der Birs unrettbar den Todesstoss
gegeben.
(Kt. Baselland, Bez. und Gem. Arlesheim) 390 m. Schloss, 500 m ö. der Station Arlesheim
der Linie Basel-Delsberg;
schöner
Park mit zahlreichen Wasserbecken, Cascaden und Grotten, einer Einsiedelei und Aussichtsturm.
Die Anfänge der Burg müssen
bis ins 8. Jahrhundert zurückreichen;
sie war zum Schutze des dem Kloster Hohenburg im Elsass gehörenden
Dorfes Arlesheim
bestimmt.
Birseck war lange Zeit Residenz der Bischöfe von Basel
und stand unter der Gerichtshoheit des Basler Münsters
bis 1373, in welchem Jahre Bischof Jean de Vienne die Burg an Ulrich von Ramstein verpfändete;
1435 von Bischof Johannes von
Fleckenstein zurückgekauft. Im 16. Jahrhundert Sitz der bischöflichen Vögte. 1530 von den Bauern belagert,
von Solothurn
aber entsetzt und mit Besatzung belegt. Im 30jährigen Krieg zu wiederholten Malen bedroht. 1793 wurde das Schloss von
betrunkenen Bauern geplündert und in Brand gesteckt, in der Folge aber in grösserem Massstabe
und schönerem Stil wieder
aufgebaut.
(Kt. Baselland, Bez. Arlesheim).
260 m. Gem. u. Pfarrdorf, an der Mündung der Birs in den Rhein, 2 km
ö. Basel
und mit diesem durch eine Strassenbahn verbunden. Postbureau, Telegraph, Telephon. 194 Häuser, 3610 Ew., wovon 1018 Katholiken.
Bevölkerung geht zum grossen Teile in der Stadt Basel ihrem Verdienste nach. Bildet wie Allschwil und
Binningen einen Vorort Basels. Römisch-katholische Pfarrei seit 1890. Bis 1872 gehörte Birsfelden zur Gemeinde Muttenz. In
der Sandgrube am Kellerfels ist ein Mammutzahn aufgefunden worden, ebenso in einer trichterförmigen Einsenkung nahe der
Brücke über der Birs ein Bronzeschwert.
Fluss des Kantons Bern,
des Ober-Elsasses u. der Kantone Solothurn,
Baselland u. Baselstadt, linksseitiger Zufluss zum
Rhein, in den er nach 21 km langem Lauf mitten in der Stadt Basel einmündet. Die Quellen des Birsig liegen nö. Wolschwiler
im Ober-Elsass und 1,5 km sw. Burg im Kanton Bern
in 630 m. Er bildet zunächst einen Weier (526 m), wendet sich
nach NNO., bricht s. Burg in einer malerischen Kluse nach N. durch, verlässt die Schweiz bei Burgbad (442 m), durchfliesst
Biederthal im Ober-Elsass, vereinigt sich mit dem von Wolschwiler kommenden Quellarm, betritt neuerdings Schweizerboden, fliesst
in der Richtung SW.-NO. w. von Rodersdorf quer durch die gleichnamige solothurnische Gemeinde, geht wieder
auf Elsässer Boden über, quert die Ebenen der Saalenmatt und Ohrenmatt im obern Leimenthal, lässt das Elsässer Dorf Leimen
(360 m) rechts liegen, wird bei Benken (329 m) in Baselland endgültig schweizerisch, berührt Biel
und fliesst nw. Therwil gegen
Oberwil. In dem hier bedeutend verbreiterten Leimenthal nimmt der Birsig von rechts einige Nebenflüsse
auf, deren wichtigster den Fuss des solothurnischen Klosters Mariastein und der imposanten Ruinen der Veste Landskron (Ober-Elsass)
bespühlt. Von Oberwil an verengert sich das Thal des Birsig wieder und seine Nebenadern sinken zu unbedeutenden Bächen herab;
in nnö. Richtung in engem und malerischem Thal Bottmingen und Binningen durchfliessend, tritt der jetzt
kanalisierte Birsig s. und ö. des Zoologischen Gartens auf das Gebiet der Stadt Basel über und fliesst vom Steinenberg an
in geschlossenem Gewölbe bis zu seiner zwischen der
mehr
alten Rheinbrücke im S. und dem Gasthaus zu den Drei-Königen im N. gelegenen Einmündung in den Rhein. Oberhalb des Birsigfalles
bei Binningen zweigt sich vom Birsig ein Fabrikkanal, der Bümelinsbach, ab, der einer Reihe von industriellen Betrieben
der Stadt Kraft liefert.
Die Thäler des Birsig und seiner Nebenadern sind von grosser landschaftlicher Anmut und reich an berühmten
Siedelungen, von denen wir nennen Burg oder La Bourg, die ehemalige Benediktiner-Abtei Mariastein, die Veste Landskron (Sitz
des auf dem Schlachtfelde von St. Jakob an der Birs von Arnold Schick getöteten übermütigen Ritters Burkhart Münch) und
Bottmingen. Alle diese Punkte sind vermittels der 13 km langen Birsigthalbahn von Basel
nach Flühen leicht zugänglich.
Das Birsigthal ist sehr fruchtbar, erzeugt guten Wein und eine Fülle von Obst (besonders Kirschen). 19 Brücken, worunter
eine für die Eisenbahnlinie Basel-Mülhausen.