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die reiche fossile Ausbeute lieferten.
Vergl. den Art. Elgg.
die reiche fossile Ausbeute lieferten.
Vergl. den Art. Elgg.
(Kt. Thurgau, Bez. Arbon, Gem. Egnach).
460 m. Weiler, 6 km w. Arbon, 1 km sw. Neukirch und 3 km sw. der Station Egnach der Linie Romanshorn-Rorschach. 10 Häuser, 49 reform. Ew. Kirchgemeinde Neukirch-Egnach.
Wiesenbau und Obstbaumzucht.
(Kt. Tessin, Bez. Lugano). 455 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Strasse Bellinzona-Lugano, am linken Ufer der Leguana (rechtsseitigen Zuflusses zum Vedeggio) und am S.-Fuss des Monte-Cenere;
11 km sw. Bellinzona und 1 km s. der Station Rivera-Bironico der Strecke Bellinzona-Chiasso der Gotthardbahn.
Postbureau, Telegraph. 37 Häuser, 177 kathol. Ew. Ackerbau, viele Obstbäume und bedeutender Handel mit Kastanien.
Periodische Auswanderung.
Ruinen einer alten Burg;
Kirche in romanischem Stil, wahrscheinlich im 17. Jahrhundert umgebaut.
Heimat des Architekten und Ingenieurs Giambattista Martinetti (1774), der sich in Bologna und Florenz auszeichnete, sowie des Kardinals Oreggio Agostino, 1635 Erzbischofes von Benevent.
(Kt. Aargau, Bez. Brugg). 408 m. Gem. u. Dorf, 13 km nö. Aarau, an der Strasse Brugg-Othmarsingen, am O.-Fuss des Wülpelsberges und im weiten Birrfeld gelegen. Station der Linie Brugg-Lenzburg. Postablage. 69 Häuser, 446 reform. Ew. Ackerbau, Viehzucht, Weinbau. Auf dem Neuhof bei Birr begann Pestalozzi seine menschenfreundliche Thätigkeit mit der Gründung eines Asiles für arme Kinder; auf seinem Grabe im Kirchhof von Birr liess im Jahre 1846 der Staat Aargau ein Denkmal errichten. Bei Birr hat man einen römischen Mühlstein und beim Neuhof Skelete aus der Alemannenzeit gefunden.
(Die) (Kt. Bern, Amtsbez. Frutigen). 2511 m. SW.-Schulter des Zahlershornes (2745 m), in der Kandersteg und das Becken des Oeschinensees vom Kienthal scheidenden Kette, w. der Blümlisalp.
Fällt in graufarbigen Felswänden nach W. zum Bühlbad, einem zu Kandersteg gehörigen Weiler, ab. Am SO.-Abhang Schafweiden.
und Birreggwald (Kt. und Amt Luzern).
602 m. Bewaldeter Hügelzug zwischen Horw und Luzern, an der Luzernerbucht des Vierwaldstättersees.
Schöne Bauerngüter;
liebliche Aussicht.
(Kt. Bern, Amtsbez. Schwarzenburg). 1852 m. Abgerundeter Berggipfel von regelmässiger Gestalt, n. Ausläufer des Bürglen, 17 km wsw. Thun. W. über dem Gantrischseeli und ö. über Schwefelbergbad.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). Gipfel. S. Winteregg-Birren.
(Kt. Bern und Freiburg). 2075 m. Felsspitze, 8 km w. Zweisimmen, in der Gruppe der Dent de Ruth, w. Abläntschen. S. von ihm führt ein Fusspfad über die Hütten von Ober- und Unter-Birren von Abläntschen ins Val du Petit Mont.
(Kt. Aargau, Bez. Brugg). 359 m. Gem. und Dorf, an der Strasse Lenzburg-Brugg, am rechten Ufer der Aare und am NW.-Fuss des Wülpelsberges, 500 m s. der Station Schinznach der Linie Aarau-Brugg. Postbureau, Telegraph, Telephon. 32 Häuser, 149 reform. Ew. Kirchgemeinde Birr. Ackerbau und Viehzucht.
(Kt. Bern, Amtsbez. Thun). 1940 m. Felsgipfel, nw. vom Stockhorn, s. Blumenstein und w. über dem Sulzgraben.
(Kt. Aargau, Bez. Brugg). 651 m. Bewaldeter N.-Abhang des Kestenberges, s. Birr und des Birrfeldes.
(Kt. Aargau, Bez. Brugg). 405 m. Weite Alluvialebene zwischen Kestenberg und Birrerberg im W. und der Reuss im O. Wird von einer noch aus der Römerzeit stammenden, unterirdischen Wasserleitung durchzogen, die mehrere Kilometer lang ist und der Anstalt Königsfelden vom Bruneggberg her Quellwasser zuleitet. Hier soll Caecina die Helvetier und Constantius Chlorus die Alemannen geschlagen haben. Die Ebene, durch fluvioglaciale Aufschüttung von den Endmoränen des Reussgletschers her entstanden und früher mit Gestrüpp bewachsen, ist heute in ein reiches Wies- und Ackerland umgewandelt. Vergl. A. Penck, Ed. Brückner und Léon Du Pasquier. Le système glaciaire des Alpes; les moraines terminales du glacier de la Reuss à Mellingen. (Bulletin de la soc. des sc. nat. de Neuchâtel. Tome 22, S. 84-88).
(Kt. Aargau. Bez. Brugg).
393 m. Gem. und Dorf, zwischen Reuss und Strasse Brugg-Mellingen: 6,5 km s. Baden und 2,5 km von der Station Birr der Linie Brugg-Lenzburg.
Postablage. 41 Häuser, 235 reform. Ew. Ackerbau und Viehzucht.
(Kt. Aargau, Bez. Muri, Gem. Aristau).
391 m. Dorf, an der Kreuzung der Strassen Bremgarten-Merenschwand und Ottenbach-Muri, 2 km ö. der Station Muri der Linie Lenzburg-Rothkreuz.
Postablage, Telegraph, Telephon;
Postwagen Muri-Bremgarten. 23 Häuser, 237 kathol. Ew. Kirchgemeinde Muri.
Ackerbau, Viehzucht, Milchwirtschaft.
Strohflechterei.
(Ausser- und Inner-) (Kt. Bern, Amtsbez. Konolfingen). S. Ausser- und Inner-Birrmoos.
(Kt. Aargau, Bez. Kulm). 563 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Strasse Lenzburg-Reinach, am linken Ufer des Hallwilersees und O.-Fuss des Hombergs. Station der Seethalbahn. Postbureau, Telegraph. Gemeinde, die Weiler Am See, Länderen, Schwaderhof und Wil inbegriffen: 119 Häuser, 851 reform. Ew.; Dorf: 59 Häuser, 487 Ew. Acker- und Weinbau, Viehzucht. Zigarrenfabrik. Hausweberei u. Bemalung von Fantasieartikeln; Stickerei. Gehörte früher zurr Schloss Liebegg. An der Seegasse und auf dem Burgplatz sind Steinbeile, beim Wilhof ein römischer Säulenschaft und kannelierter Ziegel und unter dem Kirchturm ein Mosaikboden gefunden worden. Bei der Lokalität Heidenstadt, w. über Birrwil, wahrscheinlich römische Niederlassung. Mehrere Gräber aus der Zeit der Barbareninvasion.
(Kt. Bern, Solothurn und Baselland). Linksseitiger Zufluss zum Rhein; entspringt am N.-Abhang der Pierre-Pertuis, durchfliesst in im Allgemeinen n. und nö. Richtung, bald als Längs- bald als Querfluss, den Ketten- und Tafeljura und mündet nach 71 km langem Laufe zwischen der Stadt Basel und Birsfelden in den Rhein. Sein Einzugsgebiet umfasst ca. 715 km2. Die Birs ist der wichtigste schweizerische Jurafluss; im Wasserstande stark wechselnd führt er bei Niedrigwasser 2-3 m3, bei Hochwasser aber bis 20 m3 Wasser durch den Querschnitt und ist dann ein starker Strom, dessen Ueberschwemmungen mit Recht gefürchtet werden.
Der Birslauf beginnt im westlichen Teile des Amtsbezirkes Münster (Moutier) im Berner Jura und am N.-Abhang des Sonnenberges (Montagne du Droit), 200 m ö. des berühmten Passüberganges der Pierre-Pertuis, in 765 m Seehöhe. Zunächst wendet er sich nach NNO., treibt eine Mühle und durchfliesst dann das Dorf Tavannes, um unterhalb desselben das sumpfige Thal in zahlreichen Serpentinen zu durchschneiden; bei Reconvillier (735 m) ist die Birs für die dortigen industriellen Betriebe kanalisiert; sie empfängt einen Kilometer weiter ö. bei der Mühle von Loveresse (725 m) von links, W., die Trame, einen von Tramelan kommenden, 12 km langen Nebenfluss.
Zunächst immer noch als Längsfluss sich nach O. wendend, entwässert die Birs ein schwach geneigtes Thal, durchfliesst Malleray (706 m), Bévilard (692 m), Sorvilier (685 m), Court (670 m) und erreicht den Eingang zur Kluse von Court (665 m), wo das Thal plötzlich durch das Zusammenwachsen der beiden Ketten des Graitery (SO.) und des Mont Moron (NW.) durch 1000 m hohe Felsen abgeschlossen erscheint. Dieses erste Becken der Birs, das Längsthal von Tavannes umfassend, liegt zwischen Mont Moron im N. und dem Montoz im S. und hat eine Länge von 12,5 km, während die wenig bedeutende Breite schwankt. Die Thalhänge sind mit ausgezeichneten Weidegründen, die Berghöhen mit prachtvollen Tannenwäldern bestanden, und der Thalboden selbst eignet sich gut zum Ackerbau. Den ehemaligen Ueberschwemmungen der Birs hat man dadurch ein Ziel gesteckt, dass man ihr von Malleray bis zum Eintritt in die Kluse von Court ein neues Bett grub. Ueberall treibt hier die Birs zahlreiche Fabriken, Sägen und Mühlen.
Von Court bis Münster ist die Birs Querfluss; sie tritt in die mächtige, den Moron vom Graitery trennende Kluse von Court ein, eine der schönsten des ganzen Juragebirges, die sie auf 3 km Länge durchfliesst. Die ungeheuren Felswände zeigen eine Fülle von tektonischen Erscheinungen entblösst, die Schichten sind gewunden, gefaltet, zu mächtigen Gewölben gehoben, verworfen, senkrecht gestellt. Am Grunde dieses tiefen Erosionsrisses wälzt die Birs ihre
schäumenden Wogen hart längs der Kantonsstrasse, während die Eisenbahn aus Mangel an Raum oft gezwungen ist, den Fels in Tunnels zu durchbrechen und ihre Linie durch Kunst- und Schutzbauten zu sichern, die an die der Gotthardbahn erinnern.
Oberhalb Münster verlässt die Birs diese wilde Felsmasse, wird zahmer und tritt gegen NO. ins Münsterthal (536 m) ein, wo sie von links die Perrefitte oder besser Pierrefitte durchfliessende Chalière aufnimmt. Auch hier hat man den Flusslauf teilweise kanalisiert und verschiedenen Fabrikbetrieben nutzbar gemacht. Bei 526 m mündet von rechts die 8 km lange Raus, die der Birs die Wasser des N.-Abhanges der Hasenmatt, eines Teiles des Graitery und des Grand Val zuführt.
Kurz nach der Vereinigung beider Flüsse schliesst sich, ganz ähnlich wie bei Court, das Thal im NO. neuerdings. Um aus dem alten Seebecken von Münster abfliessen zu können, musste sich die Birs wiederum ihren Weg durch die Felsen bahnen und schuf hier die 7 km lange, direkt von S.-N. durchsägte Kluse von Münster (Gorges de Moutier), die an Grossartigkeit diejenige von Court noch übertrifft. Es treffen hier der Mont Raimeux mit seinen Ausläufern von O. her, der Mont de Moutier und Mont de Vellerat von W. her zusammen und bilden eine zusammenhängende Schluchtenreihe mit auf das erstaunlichste gefalteten, gewundenen und aufgerichteten Felsschichten, in deren Verwitterungsnischen mit ihrem verzweigten Wurzelwerk Fichten, Tannen und Buchen haften.
Ungefähr in der Mitte der Kluse liegt in 498 m das durch seine zahlreichen Sägemühlen bekannte Dorf Roche, wo der Birs von links der vom Hochthal von Astai herabkommende Bach von Roche zuströmt. Zwei Kilometer weiter nach N. fliesst die Birs an der ehemaligen, seit vielen Jahren verödeten Glashütte von Roche (479 m) vorbei und quert nach weitern 1,5 km in 467 m die ausgedehnten Anlagen der wichtigen Hüttenwerke von Choindez. Bei Courrendlin (442 m) endlich öffnet sich die düstere Schlucht, und die Birs tritt in die weite Ebene von Delsberg (Val de Delémont) ein.
Hier vereinigen sich das Thal der Birs von S., das Val Terbi von O. und das Thal der Sorne von W. her zu einem einheitlichen Becken von ca. 20 km2 Fläche, einem ehemaligen von der Birs im S., der Scheulte im O. u. der Sorne im W. gespiesenen, grossen See, der nach NO. abfloss. Bei Courroux (416 m) empfängt die Birs von O. aus dem Val Terbi die 18 km lange Scheulte, lässt darauf Delsberg mehr als 1 km im W. liegen und nimmt von W. her die 28 km lange Sorne, den Abfluss des Sornethales, auf.
Das Thal von Delsberg ist oberflächlich ganz mit diluvialen Schottern überführt; in der Tiefe dagegen lagern die ausgezeichneten Eisenerze, die das Thal zum wichtigsten Centrum der Erzgewinnung und -verarbeitung der Schweiz gemacht haben. Heute ist die Birs von Choindez bis zur Mündung der Sorne völlig zu einem Fabrikkanal umgewandelt, der zahlreiche Betriebe speist und den Werken von Choindez und Les Rondez, sowie den Minengängen elektrisches Licht spendet.
Den Ausweg aus dem weiten Kessel von Delsberg findet die Birs an der nämlichen Stelle, an der schon der einstige See abfloss, am Fusse der Felsen von Vorburg. Hier wird sie wiederum zum Querfluss, der den Mettenberg bis Soyhières (402 m) von S.-N. durchschneidet. Bis Grellingen windet sich die Birs in onö. Richtung durch ein enges Thal, das von steilen, oft senkrecht abgebrochenen Felsen mit 500 m mittlerer Höhe eingeschlossen ist und dessen stark eingeengte Sohle nur an wenigen Stellen etwas Kulturland, Wiesen und Obstgärten auf ehemaligem Flussbett, trägt. Es ist dies das eigentliche Centrum der Fabrikation von Zement, hydraulischem Kalk und Kunststein, deren Betriebe überall die Wasserkraft der Birs sich nutzbar gemacht haben. Bei Liesberg nähern sich die Felswände derart, dass sie dem Flusse kaum den Durchgang gestatten; von der Station Liesberg bis zur Station Bärschwil bildet der Thalweg der Birs (380 m) auf eine Länge von 4 km die Kantonsgrenze zwischen Bern und Solothurn.
Nach der Einmündung des von S. kommenden Bärschwilerbaches treten die Berge etwas zurück; in 362 m, 1200 m sw. Laufen, nimmt die eben nach NNO. abbiegende Birs von links die 28 km lange Lützel aus dem Lützelthale auf, und das Thal schliesst sich neuerdings.
Erst bei Laufen bleiben die Berge beträchtlich nach S. zurück, das Thal weitet sich, und der Birs fliessen von rechts der Wahlenbach und bei Zwingen in 344 m die 17 km lange Lüssel oder Lüsslein zu. In einem letzten, 2 km unterhalb Zwingen in 338 m beginnenden Engpass windet sich die Birs in ö. Laufe gegen Grellingen (328 m), wo plötzlich das Landschaftsbild sich ändert und auf den der Sonne zugewendeten Hügeln des linken Flussufers die Weinrebe zum erstenmale auftritt.
Bei Grellingen treibt die Birs die zahlreichen hiesigen industriellen Betriebe, nimmt von S. den Ibach und Seebach auf und windet sich in der Folge als nun wirklich bedeutender Fluss durch ein von wenig bedeutenden und allmählig sich abstufenden Höhen begrenztes Thal. Da und dort treten noch vereinzelte Felsköpfe zum Flusse vor, die meist noch mächtige Ueberreste von zahlreichen mittelalterlichen Burgen tragen. Bei Angenstein (309 m) verlässt die Birs endgültig den Kanton Bern, bildet bis Dornachbrugg (294 m) die Grenze zwischen Baselland und Solothurn und von St. Jakob an diejenige zwischen Baselland und Baselstadt.
Sie empfängt bei Aesch ihren letzten nennenswerten Zufluss, den Klusbach, und durchquert dann den Tafeljura in einer das Plateau von Gemsen von dem tiefer gelegenen Bruderholz scheidenden Rinne. Das Thal weitet sich zur Ebene und behält diesen Charakter bis zur Mündung der Birs in den Rhein bei. Das breite, seichte und geschiebeerfüllte Bett des Flusses zwischen Angenstein und Rhein ist völlig korrigiert, der Fluss kann nicht mehr über seine Ufer treten und wird an zahlreichen Stellen von Fabrikkanälen abgezapft. Die Mündung der Birs (259 m) in den Rhein endlich liegt ö. der Stadt Basel, zwischen der Eisenbahnbrücke und Birsfelden.
Betrachten wir noch den Birslauf in seinem Ganzen, so sehen wir, dass er von seinem Ursprung bis zu seiner Einmündung in die Rheinebene mindestens acht Antiklinalen des Kettenjura durchschneidet, die aus jurassischen Gesteinen gebildet und in ihren tiefsten Entblössungen oft bis zur Trias hinunter durchfressen sind. Zahlreiche Geologen sind heute der Ansicht, dass diese Querdurchbrüche ihre Entstehung nicht dem blossen Zufalle verdanken, sondern dass sie an tektonisch besonders hiezu geeigneten Stellen erfolgten und dass die Arbeit der Erosion zugleich mit dem Beginne der Jurafaltungen einsetzte, während der ganzen Dauer derselben ihr Werk fortführte und die immer schärfer sich ausbildenden Falten vorweg wieder anschnitt und modellierte.
Das ganze Becken der Birs lässt sich in fünf, wohl von einander unterschiedene Teile trennen: 1. Das Längsthal von Pierre-Pertuis bis Court mit einer mittleren Höhe von 700 m;
wenig fruchtbar, aber mit arbeitsamer Bevölkerung französischer Zunge, der Uhrenmacherei und Holzhandel zu bedeutendem Wohlstande verhelfen;
2. das Querthal von Court bis Courrendlin mit den malerischsten Schluchten im schweizerischen Kettenjura;
Fels, hie und da mit Wald bestanden, Kulturland um Münster und Roche;
französisch sprechende Bevölkerung, mit eingewandertem deutschem Element, in Münster (Moutier), Roche und Courrendlin, überwiegend deutschsprechende Bevölkerung in Choindez, dessen Eisenhütten u. Giessereien zahlreiche Arbeiter aus der deutschen Schweiz angezogen haben;
bedeutende industrielle Thätigkeit: blühende Uhrenmacherei in Münster;
Glashütte, Ziegelei, grosse Sägemühle u. Holzhandel in Roche;
ausserordentlich bedeutende Eisengiesserei in Choindez;
Backstein- u. Kunststeinfabriken;
3. die Ebene von Delsberg, fruchtbar, mit Getreidebau;
415 m mittlere Höhe;
Eisenwerk u. Hochofen in Les Rondez;
überall Uhrenindustrie;
Bevölkerung französisch sprechend;
4. die Strecke von Soyhières bis Angenstein, bald Quer-, bald Längsthal;
zahlreiche kurze und enge Thalkessel, mit Ausnahme der Umgebung von Laufen wenig fruchtbar;
mittlere Höhe 305 m. Bevölkerung deutsch, sehr rege industrielle Thätigkeit: Fabrikation von hydraulischem Kalk, Zement, Backsteinen, Ziegeln;
Sägen, Kornmühlen, ausgedehnte Brüche von ausgezeichnetem Baustein in den Kalkfelsen von Laufen, wichtige Papier- und Seidenfabrik in
Grellingen; 5. das Thal von Angenstein bis zur Rheinebene, 270 m mittlere Höhe; sehr fruchtbar, Vegetation derjenigen von Münster und Tavannes um 14 Tage bis 3 Wochen voraus. Sehr thätige Bevölkerung deutscher Zunge. Wein- und Kornbau, gepflegter Gartenbau, Obstbaumzucht im Grossen (besonders Kirschbäume); Hanfspinnereien, Maschinenfabriken und Elektrizitätswerke.
Es dürfte in der Schweiz anderswo kaum einen Fluss geben, dessen Anwohner die natürlichen Vorteile ihrer Heimat derart sich zu Nutzen gemacht haben, wie dies bei der Birs der Fall ist. Von unschätzbarem Wert ist ferner der Umstand, dass eine ausgezeichnete Strasse und eine Haupteisenbahnlinie dem Laufe der Birs von der Quelle bis zur Mündung folgen. 46 Brücken, wovon 12 Eisenbahnbrücken, führen über den Fluss. Der Einsturz der Brücke bei Mönchenstein, 5 km oberhalb Basel, führte im Juni 1891 zu dem noch in Aller Erinnerung lebenden furchtbaren Eisenbahnunglück. Von Tavannes bis Basel unterfährt die Bahn die Jurafelsen in 15 Tunnels, deren längster zwischen Court und Münster liegt. In früheren Zeiten war die Birs fischreich, und ihre Forellen fanden weithin guten Absatz; die Turbinenanlagen, Dammbauten, Fabrikkanäle und ganz besonders die von den Fabrikanlagen verunreinigten Wasser haben aber heute dem Fischfang in der Birs unrettbar den Todesstoss gegeben.
[Prof. Th. Zobrist.]