Galt lange als unüberwindbar, bis sie am von
Dr. Paul Güssfeldt mit den Führern Hans
Grass und Joh.
Gross auf dem
Wege vom
Pizzo Bianco zum
Piz Bernina zum ersten male genommen
wurde.
Heute wird sie alljährlich und manchmal sogar ohne Führer passiert.
490 m. Besserungsanstalt, 500 m s.
Emmishofen und 2,5 km sw. der
Station
Kreuzlingen der Linie
Schaffhausen-Konstanz-Romanshorn. 1843 erbaut und von ca. 50 mit Landwirtschaft beschäftigten
jugendlichen Verwahrlosten bewohnt. W. der Anstalt
im Wald ein Refugium der Eisenzeit. In der Nähe die Wallfahrtskapelle
St. Konrad, deren heutige Gestalt nach Prof.
Rahn aus dem 15. Jahrhundert datiert. 1831 wurde Bernrain
zur eigenen Pfarrei erhoben.
Eine mechanische Werkstätte, eine
Säge, eine Eisengiesserei, eine Wollspinnerei
und Tuchfabrik, eine Schreinerei und mehrere Thonwarenfabriken, worunter eine für keramische Fabrikate.
(La) (Kt. Neuenburg,
Bez. Boudry).
Landschaft, im sw. Teil des Kantons Neuenburg,
zwischen demCreux du Van im N., dem
See im S.,
dem Kanton Waadt
und dem
Ruz de
la Vaux im W. und der Gemeinde
Bevaix im O. Umfasst die
Dörfer und
WeilerSaint-Aubin,
Gorgier,
Chez-le-Bart,
Derrière-Moulin,
Montalchez,
Fresens,
Sauges,
Vaumarcus und
Vernéaz. Gesamtfläche 3150 ha, wovon 1220 ha
Wald, 1670 ha Acker-
u. Wiesland und 80 ha
Reben. 2700 Ew. Haupternährungsquellen der Bewohner der Béroche sind Acker- u. Weinbau, sowie Waldwirtschaft.
Von bewährtem
Ruf ist das hier gewonnene Kirschwasser. Die politische Geschichte der Landschaft ist mit derjenigen der beiden
HerrschaftenVaumarcus und
Gorgier verknüpft, die 1306 u. 1433 an Neuenburg
übergingen, bis 1848 jedoch eine gewisse
Selbständigkeit behaupteten. Die Landschaft wird auch oft La Paroisse geheissen, welcher Name gleich dem von La Béroche
aus dem lat. parochia stammt. Auch heute noch bilden alle in ihr gelegenen Ortschaften zusammen eine einzige Pfarrgemeinde.
(Vergl. F.
Chabloz: La Béroche.Neuenburg
1867; sowie zahlreiche Artikel desselben Verfassers im MuséeNeuchâtelois.)
867 m. Bauernhäuser, auf einer Bergterrasse mit sehr schöner Aussicht, s.
Seelisberg
und 2 km s. des Kurhauses
Sonnenberg, am Weg
Seelisberg-Bauen.
Kleines
Schloss mit
Kapelle, Stammsitz der Freiherren von Beroldingen,
einer vom 15.-17. Jahrhundert berühmten Familie, deren Glieder sich in fremden Diensten und als Inhaber
öffentlicher Aemter hervortaten.
Träger dieses Namens leben heute noch im Tessin
und in Deutschland.
(Kt. Waadt,
Bez. Aubonne).
765 m. Gem. und Dorf, an der Strasse
Bière-L'Isle, am SO.-Fuss des
Mont-Tendre und 2,5 km n. der Station
Bière der Linie
Morges-Bière. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen
Bière-Montricher. Pfarrgemeinde
Bière. Gemeinde, die
Weiler Grattavaux,
Les Molliettes und
La Verrière inbegriffen: 50
Häuser, 255 reform. Ew.; Dorf: 41
Häuser, 205 Ew.
Ackerbau und Waldwirtschaft. Der Name der Ortschaft leitet sich nach dem Cartular von
Lausanne von Birula = kleiner Sarg her,
und die Legende erzählt, es sei der in einem benachbarten
Wald verstorbene
Bischof Prothais hier vorläufig
eingesargt worden. In Wirklichkeit ist das Wort ein Diminutiv des altfranzösischen berrie =
Ebene. Es sind bei Bérolle einige
römische Altertümer und Gräber der Burgunderzeit aufgedeckt worden. Im Mittelalter bildete die Gemeinde eine kleine, von
Romainmôtier abhängige
Herrschaft.
(La) (Kt. Freiburg,
Bez.
Greierz). 1723 m. Bergstock, zwischen den Thälern von
Charmey
(Galmis), der
Gérine
(Aergeren) und der
Saane gelegen, mit umfassendem Rundblick auf
Mittelland und
Alpen. Die Gruppe der Berra gehört zur äussern Zone der
GreierzerPraealpen, die aus Flyschschiefern und -sandsteinen aufgebaut sind, woher ihre zumeist abgerundeten
Formen (s. die Art. Gurnigel, Nivemont) sich erklären. Lokal treten im Flysch Fetzen und wenig mächtige
Bänke von Kalksteinen
der
Jura- und Kreideformation auf, die völlig im Flysch eingewickelt sind, so am
Crevasse und bei
Montsalvens am SW.-Ende der
Berra.
Die unterliegenden Mergelschiefer begünstigen die Bildung zahlreicher sumpfiger
Stellen bis nahe zu den
Kämmen hinauf. Der konische Gipfel der Berra ist ein trigonometrischer Punkt erster Ordnung und kann von
Charmey
(Galmis) in
3, vom
Lac Domène in 2 und von
La Roche in 2½ Stunden bestiegen werden. Er erhebt sich im Knotenpunkt zweier
Kämme: eines
nö. mit den Gipfeln Muschenegg (1272 m),
Creux des Pierres und
Cousinbert (1635 m) und eines onö., der
der Reihe nach
Kamm von Lotachat (l'hauta Schiaz = hoher und abgerundeter Graskamm; 1522 m), Züberlé (1620 m) und
Schweinsberg
(1647 m) heisst und schöne, kurzbegraste Ausflugsziele bilden, die gewöhnlich vom
Lac Domène aus in 2 Stunden besucht
werden. Das Wort Berra stammt vom keltischen ber =
Spitze.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Sargans).
Wildbach; wird von zahlreichen kleinen Rinnen gebildet, die z. T. eigene Namen haben (z. B. Vorderbach,
Inzenbach,Sägenbach, Simmelislochruns) und in den Alpweiden Malun und
Sennis am Fusse der vom
Alvier zum
Gamsberg ziehenden Felsköpfe entspringen.
Sie vereinigen sich bei 1000 m in enger
Schlucht, einem schönen Beispiel einer
Erosionsfurche, zum Berschnerbach, der in bewaldeter, enger aber nicht tiefen Felsrinne zunächst bis
Bärschis nach SW. fliesst,
dann in teilweise kanalisiertem
Bett nach NW. umbiegt, Walenstaad durchfliesst und bei
¶
mehr
429 m in den Walensee mündet. Er nimmt einige kleine Nebenbäche auf, so von rechts den Mühlbach, Gürbsbach und die Bäche
von Tscherlach, Widen, Sella und Acker.
Alle diese Wasserläufe bildeten bei ihrem geringen Gefälle einst zusammen mit der
Seez ein grosses, heute trocken gelegtes Sumpfgebiet.
Durch Kanalisation der Bäche und planmässige Entwässerung
des Moores ist das ganze Gebiet heute dem Anbau zurückgewonnen.