Berneggerriet
(Kt. St. Gallen, Bez. Ober-Rheinthal, Gem. Oberriet).
So heisst ein Teil des Eisenrieds bei Altstätten. S. den Art. Rheinthal.
(Kt. St. Gallen, Bez. Ober-Rheinthal, Gem. Oberriet).
So heisst ein Teil des Eisenrieds bei Altstätten. S. den Art. Rheinthal.
(Kt. Graubünden, Bez. Ober-Landquart).
2387 m. Südl. Vorberg des Madrishorns, über der Saasalp und Davos-Dörfli;
5 Stunden n. Klosters im Prättigau.
1998 m. Schöne Alpweide mit Sennhütten, am S.-Fuss der Grossen Windgälle, 6 km ö. Silenen.
Prachtvolle Aussicht;
beliebtes Ausflugsziel.
(Kt. Genf, Linkes Ufer).
452 m. Gem. und Dorf, an der Strasse Genf-Chancy und 6,5 km sw. Genf. Station der Schmalspurbahn Genf-Chancy.
Postbureau, Telegraph, Telephon.
Gemeinde, die Weiler Loëx, Lully und Sézenove inbegriffen: 212 Häuser, 1002 kathol. Ew.;
Dorf: 139 Häuser, 586 Ew. Wein- und Futterbau.
Gehörte zu dem 1814 mit Genf vereinigten sardinischen Territorium.
Hier wurden die Genfer 1590 von den Truppen des Herzogs Karl Emmanuel I. von Savoyen geschlagen.
Nahe dem Dorfe ein kleiner Hügel, das Signal de Bernex (504 m), mit schöner Aussicht.
Hiess 1251 Brenay (vom gallischen Brennos).
(Kt. St. Gallen, Bez. Neu-Toggenburg, Gem. Krummenau).
1037 m. Sennhütten, am rechten Ufer des Luternbaches und am Fusse der Felswände der Blaswand zerstreut gelegen, 7 km ö. Ennetbühl und nö. vom Stockberg. 5 Hütten und 10 Ställe.
(Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein und Moësa).
Siehe San Bernardino, Monte di.
(Kt. Thurgau, Bez. Münchwilen, Gem. Fischingen).
680 m. Weiler, an der Strasse Balterswil-Dussnang, 1 km n. diesem und 3,5 km s. der Station Eschlikon der Linie Winterthur-St. Gallen. 15 Häuser, 67 reform. und kathol. Ew. Futterbau;
Obstbaumzucht. Stickerei.
Etwas Handel mit Landesprodukten, wurde, gleich der kleinen Stadt Tannegg, während der Appenzellerkriege zerstört.
(Kt. St. Gallen, Bez. Gossau, Gem. Waldkirch).
619 m. Pfarrdorf, an der Strasse Waldkirch-Kronbühl, an einem kleinen Zufluss zur Sitter;
6 km nw. der Station St. Fiden der Linie St. Gallen-Rorschach.
Postbureau, Telegraph, Telephon. 17 Häuser, 88 kathol. Ew. Wiesenbau, Obstbaumzucht, Käserei.
Stickerei. 1778 im Stile der alten Klosterkirche von St. Gallen erbautes Gotteshaus.
Bernhardzell war ursprünglich eine einfache Einsiedelei und kam unter dem Namen Pernhartescella 898 durch Schenkung an das Kapitel Sanctus Magnus in St. Gallen. Fund von römischen Silbermünzen.
(Kt. St. Gallen, Bez. Gossau, Gem. Waldkirch).
800 m. Wald von 2 km2 Fläche, am Tannenberg, s. des Dorfes gl.
Namens, 5 km nw. St. Gallen und 2 km sö. Waldkirch.
(Kt. Thurgau, Bez. Bischofszell, Gem. Hohentannen).
550 m. Weiler, an der Strasse Sulgen-Zihlschlacht;
1,5 km nw. diesem und 3 km sö. der Station Erlen der Linie Romanshorn-Winterthur. 6 Häuser, 36 Ew. Wiesenbau, Milchwirtschaft, etwas Getreide.
Stickerei.
(Kt. Luzern, Amt Sursee, Gem. Neuenkirch).
570 m. Grosser Bauernhof, auf einem kleinen Hügelzug 2 km sö. Neuenkirch und 2,5 km sw. der Station Rothenburg der Linie Olten-Luzern. 17 kathol. Ew. 1236: Berno.
Bezirk des Kantons Graubünden. Fläche: 241,4 km2; Hauptort: Puschlav (Poschiavo). Umfasst zwei Kreise, Brusio und Puschlav, die selbst wieder blos aus den zwei gleichnamigen Gemeinden mit zahlreichen kleinen Weilern bestehen. Bernina bildet einen der 14 Gerichtsbezirke des Kantons. Der Bezirk grenzt im N. mit dem Berninapass an den Bezirk Maloja, im O. und W. mit hohen Bergketten und im S. mit dem zum Veltlin sich öffnenden Puschlav an Italien. 4303 Ew. italienischer Zunge, wovon 3111 auf den Kreis Puschlav und 1192 auf den Kreis Brusio entfallen; 3502 Katholiken, 801 Reformierte; 765 Häuser und 997 Haushaltungen. Geographisch fällt der Bezirk mit dem Thale Puschlav zusammen; in seinem untern Teil wächst, bis Brusio, die Kastanie.
Die Viehstatistik ergiebt folgende Zahlen:
1876 | 1886 | 1896 | |
---|---|---|---|
Hornvieh | 1386 | 1678 | 1861 |
Pferde | 101 | 53 | 69 |
Schweine | 472 | 503 | 571 |
Ziegen | 1431 | 1173 | 1059 |
Schafe | 1727 | 1833 | 1421 |
Bienenstöcke | 148 | 368 | 448 |
Von geringer Bedeutung ist die industrielle Tätigkeit. Die jungen Männer wandern sehr früh nach Spanien, Frankreich und England aus, wo sie als Zuckerbäcker, Kaffeewirte etc. ihr Brot verdienen. Nach einigen Jahren Aufenthaltes in der Fremde kehren sie in der Regel wieder in die Heimat zurück. Puschlav ist ein sehr schönes und reiches Dorf. Die weniger auswandernden Bewohner der kleinen Weiler nähren sich von Ackerbau und Viehzucht, Gemüsebau, Bienenzucht und im untern Teil des Bezirkes von Tabakbau. Während der Saison werden Mengen von Nelken in die grossen Fremdenzentren des Ober-Engadins geliefert. Seit kurzem besteht in Brusio ein bedeutendes Elektrizitätswerk, dessen Kraft einst die künftige Berninabahn zu treiben bestimmt ist.
(Kt. Graubünden, Bez. Bernina). 2330 m. Alpenübergang mit prachtvoller Kunststrasse; führt von Samaden und Pontresina nach Puschlav und Tirano. Die Strasse ist 56 km lang (Samaden-Passhöhe 21 km, Passhöhe-Puschlav 17 km, Puschlav-Tirano 18 km) und 4,2 m breit; ihre maximale Steigung beträgt 9%. Sie ist im Sommer und Winter dem Verkehre geöffnet. Von Samaden-Tirano rechnet man 8½, von Tirano-Samaden 9¾ Stunden Wagenfahrt. Die Strasse, von der einige Bruchstücke schon seit 1843 vorhanden waren, ist 1864 und 1865 mit einem Kostenaufwand von 920500 Fr. erbaut worden. Im Sommer ist der Verkehr auf ein ihr ¶
recht lebhafter: 1880 beförderte die Post 4061 Reisende und 1890 deren 4712;
dazu kommen die sehr zahlreichen Fussgänger. Im Winter beleben die Strasse die zahlreichen Weinfuhren aus dem Veltlin nach dem Engadin.
Ausserordentlich reich ist die Berninastrasse an prachtvollen Landschaftsbildern und besonders an grossartigen Ausblicken auf Hochgebirge und Gletscher. Schon in Pontresina taucht der Blick in das dunkelbewaldete und von blitzenden Gletschern und Schneespitzen abgeschlossene Rosegthal; 4-5 km weiter, bei Montebello, zeigt sich durch Lücken im schönen Lärchen- und Arvenwald der von einem wundervollen Bergkranz eingerahmte Morteratschgletscher in seiner ganzen Länge.
Diese Stelle kann getrost mit den berühmtesten Aussichten der Alpenstrassen rivalisieren, wie z. B. dem Abstieg von der Furka nach Gletsch oder dem Stilfserjoch von der Ferdinands- zur Franzenshöhe. Neue Herrlichkeiten bietet dem Auge die Passhöhe mit ihren Seen und dem Absturz des Cambrenagletschers. Die schmale Landenge zwischen dem Lago Nero (2222 m) und dem Lago Bianco (2229 m) bildet die Wasserscheide zwischen dem Inn (Lago Nero) und der Adda (Lago Bianco). Nahe dem Lago Bianco liegt das zu einem Gasthause umgewandelte Hospiz.
Kurz darauf öffnet sich das von hohen Ketten eingeengte Puschlav, in das die Strasse mit mannigfaltigen Windungen und durch zwei lange Felsgallerien führend allmählich absteigt. Bei Pisciadella enden die Schlingen, bei San Carlo tritt man ins schöne und fruchtbare Puschlav ein. Vom Hospiz aus, oder schon vorher, führt für Fussgänger ein kürzerer direkter Fussweg, der noch schönere Fernsichten zeigt, über die Alpweiden Grüm und Cavaglia zu Thale. Im durchschnittlich noch 1000 m hoch gelegenen Thale von Puschlav erinnern Klima, Pflanzenwelt, die Bewohner und ihre Sitten und Gebräuche schon an Italien.
Einer der Hauptreize des Thales ist der von einem prähistorischen Bergsturze aufgestaute Puschlaversee; an seinem obern Ende liegen die Bäder von Le Prese, am untern Ende auf einem Schuttkegel die kleine Kirche von Meschino in herrlicher, das ganze Thal überschauender Lage. Thalabwärts wird der Hang steiler, hohe Felswände fassen die Strasse ein, und unterhalb Brusio führt eine enge Schlucht mitten in italienische Landschaft. Bei Campocologno überschreitet die Strasse die Landesgrenze, um bei Madonna di Tirano in das Gebiet der mit Weinreben und Fruchtbäumen reich bestandenen Hügel des Veltlins einzutreten. Keine andere Alpenstrasse bietet auf einer so geringen Längenerstreckung einen so vollständigen Wechsel der verschiedensten Landschaften und Klimaregionen.