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Lugano-Luino. 17 Häuser, 80 kathol. Ew. Pfarrei Croglio-Castelrotto.
Landwirtschaft, Weinbau und etwas Viehzucht.
Eine Käserei.
Starke periodische Auswanderung der Männer als Pflasterträger, Flachmaler
und
Maurer.
Lugano-Luino. 17 Häuser, 80 kathol. Ew. Pfarrei Croglio-Castelrotto.
Landwirtschaft, Weinbau und etwas Viehzucht.
Eine Käserei.
Starke periodische Auswanderung der Männer als Pflasterträger, Flachmaler
und
Maurer.
(Ober und Unter) (Kt. Aargau, Bez. Bremgarten). 559 m. Gem. und Dorf, an der Strasse Bremgarten-Zürich, am W.-Abhang der Limmat- und Reussthal scheidenden Höhen; 1,1 km ö. der Station Bremgarten der Linie Wohlen-Bremgarten. Postablage, Telegraph, Telephon. 95 Häuser, 703 kathol. Ew. Ackerbau und Viehzucht, etwas Weinbau. Strohindustrie (Fabrikation von Strohhüten).
In Unter-Berikon Schloss in Privatbesitz.
Auf der Allmend von Unter-Berikon ist ein Grabhügel aus der ersten Eisenzeit aufgedeckt worden.
(Kt. u. Bez. Schaffhausen).
459 m. Gem. und grosses Pfarrdorf, an der Strasse Schleitheim-Schaffhausen, 5 km w. letzterem.
Station der Bahnlinie Schaffhausen-Neunkirch.
Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen Beringen-Schleitheim. 243 Häuser, 1209 ref. Ew. Getreide und Wein.
Gräber aus der Bronzezeit;
römische Ansiedelung im Lieblosenthal mit Spuren alter Eisenausbeute.
Beringen erscheint urkundlich zum ersten Male 965.
(Kt. Wallis, Bez. Brig, Gem. Ried).
1526 m. Weiler, an der Simplonstrasse, 7 km nnö. des Dorfes Simpeln und 12 km sö. der Station Brig der Simplonbahn.
Postablage und Telegraph;
Postwagen über den Simplon. 4 Häuser, 19 kathol. Ew. Während des Sommers Höhenkurort;
Ausgangspunkt für die Besteigung von Wasenhorn, Bortelhorn, Monte Leone etc.
(Nieder u. Ober) (Kt. Bern, Amtsbez. Wangen). 430 m. Gem. mit zwei Weilern, an der Strasse Wangen-Aarwangen; 4,5 km sw. Aarwangen, 5 km n. der Station Herzogenbuchsee der Linie Bern-Olten. Schöne Lage an der Aare; Fähre. 14 Häuser, 114 reform. Ew. Landwirtschaft, Käserei.
deutsch Berlingen (Kt. Freiburg, Bez. Glâne). 809 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Strasse Romont-Grangettes, am linken Ufer der Neirigue; 3 km ö. der Station Romont der Linie Freiburg-Lausanne. Telephon. 26 Häuser, 175 kathol. Ew. französischer Zunge. Ackerbau und Viehzucht; Milchwirtschaft. Kirche und Kapelle. Bekannt durch die sehr alte Wallfahrt zur Notre Dame de l'Epine. Ehemalige Herrschaft, der Familie de Castella gehörend. 1875 sind römische Ziegel und Backsteine aufgefunden worden.
(Kt. Zürich, Bez. Hinwil, Gem. Bubikon).
496 m. Gruppe von 9 Häusern, zwischen Rüti und Hombrechtikon;
2,5 km ö. letzterem und 1,5 km n. der Station Feldbach der rechtsufrigen Zürichseebahn (Zürich-Meilen-Rapperswil).
30 reform. Ew. Landwirtschaft. 744: Perolvinchova;
875: Berolveshovon.
(Kt. Bern, Amtsbez. Delsberg, Gem. Bassecourt).
455 m. Kleines Dorf, am Eingang der male
rischen
Schluchten der
Sorne;
3 km sw. Bassecourt, an der Kantonsstrasse Glovelier-Tavannes.
Postablage, Postwagen Glovelier-Undervelier-Tavannes. 25 Häuser, 150 kathol. Ew. Landwirtschaft;
Holzhandel. Ca. 2 km s. Berlincourt, nahe bei Undervelier, rechts der Strasse die vom prähistorischen Menschen bewohnt gewesene Grotte Sainte-Colombe (behauene Feuersteine und grobe Töpferwaren).
In jüngster Zeit ist der Boden der Höhle mit Schlacken und Schotter eingeebnet und der mit einem Crucifix geschmückte Eingang durch ein Eisengitter abgesperrt worden.
(Kt. Freiburg, Bez. Glâne) s. Berlens. ^[= deutsch Berlingen (Kt. Freiburg, Bez. Glâne). 809 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Strasse Romont-Gran ...]
(Kt. Thurgau, Bez. Steckborn). 402 m. Gem. und Dorf, am Untersee und an der Strasse Schaffhausen-Konstanz, 13 km w. letzterem und 3 km nö. Steckborn. Station der Linie Schaffhausen-Etzwilen-Konstanz und der Dampfboote auf Untersee und Rhein. Zollamt. Postbureau, Telegraph, Telephon. 160 Häuser, 709 reform. Ew. Weinbau, Stickerei. Eine Fabrik für Strickwaren beschäftigt 80 Arbeiter. Das grosse und schöne Dorf liegt zwischen dem See und dem Hügelzug des Seerückens auf einer so niedrigen Landzunge, dass bei Hochwasser die Hauptstrassen einen halben Meter unter Wasser stehen. Die Rebe wächst am See und Hügelabhang; höher oben schöne Wälder. Wichtiger Erwerbszweig auch die Fischerei (Forellen, Hechte etc.).
Zwei Gerbereien. Schöne Kirche mit schlankem Turm, 1842 erbaut;
bemerkenswertes Rathaus.
Vom Seerücken ausgedehnte Rundsicht.
Pfahlbauten;
römischer Wachtturm auf dem Weissenfels.
Berlingen erscheint urkundlich zuerst im 9. Jahrhundert.
Heimat des schweizerischen Gesandten in Paris und Wohlthäters seines Kantons Dr. J. C. Kern.
BERMEWEILER S. Bärschwil.
S. den Art. Bærswil.
Kanton. Umfang und Lage. Der Kanton Bern, mit 6885 km2 und 590000 Einwohner (85 auf 1 km2) das volksreichste und zweitgrösste Glied des schweizerischen Bundesstaates, erstreckt sich von 46° 20' N. bis 47° 30' N. und von 6° 45' bis zu 8° 20' ö. L. von Greenwich. Die mitteleuropäische Zeit geht der mittleren Sonnenzeit um 26 ⅔ bis 32 Minuten voran.
Als durchschnittlich 50 km breiter Streifen erstreckt sich der Kanton vom Kamme der Berneralpen in nordwestlicher Richtung 140 km weit über das von der Aare durchflossene Vorland und über die Ketten des Jura bis an den Doubs und die burgundische Pforte. Indessen ist die Breite ungleich, indem das Gebiet an der alpinen Basis 100 km misst, am Fusse des Jura dagegen auf 20 km einschrumpft, um endlich, nach wieder gewonnener Durchschnittsbreite, im äussersten Norden in die Spitze von Pruntrut auszulaufen.
An das Ausland grenzt das Kantonsgebiet im N. Dort verläuft die Grenze gegen das Deutsche Reich von Roggenburg bis Beurnevesain. Die weit längere französische Grenze biegt erst nach N. aus, um die nordwärts abgedachte kleine Landschaft Ajoie (Pruntrut) zu umfassen, und folgt sodann der tiefen Schlucht des Doubs aufwärts bis nach Les Bois. Die Hauptpunkte der innerschweizerischen Abgrenzung sind folgende: Den Kanton Neuenburg berührt der Kanton Bern von Les Bois bis Witzwil am Neuenburgersee; den Kanton Freiburg bis zur Dent de Ruth, den Kanton Waadt bis zum Oldenhorn, wo die Westgrenze mit einer scharfen Ecke abschliesst. Die Südgrenze verläuft über den wasserscheidenden Kamm der Berneralpen, ausschliesslich den Kanton Wallis berührend, bis zum Dammastock. Nur am Sanetsch- und am Gemmipass greift der Kanton Wallis unbedeutend auf die N.-Abdachung herüber. Im Osten stösst Bern vom Dammastock bis zum Thierberg der Titlisgruppe an den Kanton Uri, bis zum Brienzerrothorn an beide Unterwalden, bis St. Urban an Luzern, bis ¶
GEOGRAPHISCHES LEXIKON DER SCHWEIZ
Liv. 12-13. ^[Karte: 5° 0’ O; 47° 0’ N; 1:550000]
Verlag von Gebr. Attinger, Neuenburg
Bevölkerungsdichtigk.
Densité de la population
Einw. per Kil.2 Hab. par Kil.2
░ 20-50
▒ 50-100
▒ 100-150
▓ 150-200
▐ +500
M. B.
V. Attinger sc.
1:550000
KANTON BERN ¶
Murgenthal an Aargau, bis Duggingen an der Birs an Solothurn. Das noch fehlende Stück an der Nordgrenze berührt Baselland und zwei solothurnische Enklaven. Das Territorium des Kantons Solothurn dringt mit drei vorspringenden Ecken (Aeschi, Messen-Schnottwyl und Grenchen) tief in das bernische Gebiet ein. Eine solothurnische Enklave ist der Steinhof bei Aeschi. Endlich liegen zwei bernische Enklaven (Münchenwyler und Chavaleyres) im Gebiet von Freiburg bei Murten.
Es stösst demnach der Kanton Bern an zwei ausländische Mächte, neun Kantone und zwei Halbkantone (Ob- und Nidwalden). Kein anderer Kanton berührt so mannigfach das übrige schweizerische Gebiet. Zwischen dem Bodensee und den Juraausgängen bei Genf nimmt der Kanton eine zentrale Lage ein, die noch dadurch gekräftigt wird, dass er sich in so grosser südnördlicher Erstreckung über alle drei natürlichen Hauptteile der Schweiz: Alpen, Mittelland und Jura, ausdehnt. An der Grenze des deutschen und romanischen Volkstums gelegen, erscheint er in Geschichte und Gegenwart berufen, die westlichen Interessen der Eidgenossenschaft zu vertreten und für die berührten Gegensätze auf dem Gebiete des innerschweizerischen politischen und geistigen Lebens die Rolle des Vermittlers zu spielen.
Nicht ganz die Hälfte des Kantons liegt innerhalb der Alpen, etwas mehr als ⅓ gehört zum schweizerischen Mittelland (sog. Hochebene) und zum Gebirge des Jura. Alpen und Mittelland bilden zusammen eine einheitliche Abdachung, die vom Kamme der Berneralpen bis zur Senke am Fusse des Jura reicht. Der Jura hat seine besondere, wiederum nördliche Abdachung.
Der Anteil des Kantons Bern an der Alpenkette trägt den weltberühmten Namen des Berner Oberlandes. Dieses umfasst von der mächtigen Kette der Berner Alpen beinahe die ganze Nordabdachung mit allen vorgelagerten Gruppen und Ketten. Die Kantonsgrenze, welche fast durchwegs den wasserscheidenden Kämmen folgt, umgibt es nicht allein auf der West-, Süd- und Ostseite, sondern noch im NW. und NO., sodass das Oberland als eine vom übrigen Kanton etwas losgelöste, selbständige Landschaft erscheint. Durch die alleinige Oeffnung im Aarequerthal bei Thun wird sie indess zur natürlichen Dependenz des bernischen Mittellandes.
Das Berner Oberland ist das Fluss- und Thalgebiet der alpinen Aare und ihrer alpinen Zuflüsse. Das Ländchen Saanen in der äussersten Südwestecke besitzt insofern eine besondere Stellung, als aus ihm allein die Thallinie nicht zur Depression des Thunersees, sondern westwärts nach den Kantonen Waadt und Freiburg geöffnet ist.
Mit Recht unterscheidet man eine hochalpine Zone im S. und eine voralpine im N. Trotzdem die voralpinen Gebirgsketten sich wie fiederartige Verzweigungen vom Hauptstamm des Hochalpenzuges selbst loslösen, tritt doch eine Scheidungslinie der beiden Zonen in den Sätteln am Fusse der Hochalpen deutlich hervor. Südlich einer Linie Jochpass-Meiringen-Grosse Scheideck-Kleine Scheideck-Sefinenfurgge-Hohtürli-Kandersteg-Adelboden-Lenk-Gsteig-Col de Pillon sind alle Hauptgipfel höher als 3000 m. Dies ist der Hochalpenzug. Nördlich von derselben Linie übersteigt kein Gipfel 3000 m.: dies sind die Voralpen.
Die hochalpine Region ragt in massigen Stöcken auf, deren Ausdehnung und Höhe vom Oldenhorn im WSW. bis zum Finsteraarhornmassiv im ONO. zunehmen: Oldenhorn 3134 m, Wildhorn 3268 m, Wildstrubel 3258 m, Balmhorm 3688 m, Blümlisalp (Weisse Frau) 3661 m, Breithorn 3779 m, Jungfrau 4167 m. Der Wasserscheidekamm geht vom Balmhorn über den Petersgrat und vom Breithorn, als der wunderbar scharfe Eis- und Felsgrat, der den Hintergrund des Lauterbrunnenthals bildet, zur Jungfrau.
Hier erreicht das Gebirge seine wildeste Ausgestaltung. Der eigentliche Kamm wird von riesenhaften, nach NO. vorspringenden Vorwerken verdeckt, und von Bern gesehen erscheint das schlanke Finsteraarhorn, mit 4275 m der höchste Punkt des Oberlandes, niedriger, als die vorgeschobene Pyramide des Schreckhorns (4080 m). Weiter östlich glätten sich diese erhabenen Wellen um ein kleines. Jenseits des tiefen Grimselsattels erhebt sich das Massiv des Triftgebietes, dessen Hauptgipfel, der Dammastock, nur mehr 3630 m aufweist.
Charakteristisch für die ganze Bernerseite dieses Gebirgszuges ist der nach ihr gerichtete ungeheure Steilabsturz desselben. So ist beispielsweise der Eigergipfel (3975 m) in der Luftlinie nur 2 km von der bei 1600 m gelegenen Alp Mettlen entfernt, was einer mittleren Steilheit von 53° entspricht. Aehnlich nah überragt das Wetterhorn die grosse Scheideck, die Jungfrau das Trümletenthal, der Wildstrubel den Kessel hinter Adelboden etc. Das Geheimnis dieses Aufbaues, der an Grossartigkeit auf der Erde unübertroffen ist, liegt in der Härte des Hochgebirgskalkes und insbesondere in der eigentümlichen Art, wie dieser von der Jungfrau bis zum Wetterhorn in das ¶