Unterwalden abtrat. Die Festungsmauern wurden durch Ueberschwemmungen 1515 und 1700 teilweise zerstört.
Als Handels- und Transitverkehrsstadt weist Bellinzona unter seinen Söhnen von jeher mehr Kaufleute als Gelehrte oder Künstler
auf. Immerhin sind aber von hier gebürtig die im Dienste der Republik Venedig und
Franz I. von Frankreich zu Ansehen gelangten
vier Feldherren Borgo, die als Kriegsleute und Verwaltungsbeamte ausgezeichneten Rusconi, die Gelehrten und Schriftsteller
Brüder Battista, die Chicherio, Molo etc. (Vergl. J.
Rud.
Rahn. I monumenti artistici del medio evo nel cant.Ticino. Bellinz. 1894. -
Luigi Lavizzari. Escursioni nel cant.Ticino.
Lugano 1859. - Brusoni. Da Milano aLucerna).
(Kt. Freiburg,
Bez. Broye).
600 m. Prachtvolle Waldungen, 5 km sw.
Avenches, aus einem Ausläufer des
Jorat zwischen
Léchelles und
Domdidier gelegen. Unterschieden in
Grand und Petit Belmont. Spuren einer Burg des Mittelalters, einst Sitz der
Herren von Belmont. 1
Haus, 9 Ew.
(Kt. Neuenburg,
Bez. und Gem. Boudry).
Bauernhof und Bauerngut, 30 ha umfassend, 1 km w.
Boudry. Waisenhaus für
Knaben der Stadt
Neuenburg, 1869 gegründet; nimmt auch Knaben vom 7. Altersjahre an als Pensionäre auf. Die Anstalt zählt
heute 1 Direktor, 3 Lehrer und 50 Schüler und hat seit der Begründung schon mehr als 500 Waisenknaben erzogen. Der Unterricht
wechselt ab mit landwirtschaftlichen Arbeiten. Jährliches Budget ca. 25000 Fr.
(Kt. Waadt,
Bez. Aigle).
Ehemalige, heute verschwundene Kirche, 1228 Belmunt geheissen; sie lag über
Bex, war der
JungfrauMaria
geweiht und gehörte zum Grossen
St. Bernhard. Einst Pfarrkirche von
Frenières, mit welchem sie durch einen Weg in Verbindung
stand.
(Kt. Waadt,
Bez. Lausanne).
640 m. Gem. und Dorf; 3,5 km ö.
Lausanne, am
O.-Hang des
Thales von
La Chamberonne, 1 km
von der Station
Conversion der Linie
Lausanne-Bern. Postablage, Telegraph, Telephon. Gemeinde: 85
Häuser, 490 reform. Ew.;
Dorf: 63
Häuser, 306 Ew. Weinbau. Einst eigene Pfarrgemeinde, heute zur Pfarrei
Pully gehörig. Prachtvolle Lage auf einem
den ganzen
Genfersee beherrschenden Vorsprung; von dem 15 Minuten höher in 771 m gelegenen
Signal von
Belmont ist die Aussicht noch schöner.
Gute Strasse nach
Lausanne. Seit alten Zeiten wird in der Nähe ein von den Bewohnern
von
Lausanne sehr geschätzter Lignit ausgebeutet, in dem zahlreiche Süsswasserfossilien des Tertiärs gefunden worden sind.
Zur Zeit, da die sogenannte «grosse
Ader», mit einer Mächtigkeit von 60-90 cm, abgebaut wurde, sollen damit verschiedene
Familien der Gegend zu Reichtum gelangt sein. Heute lohnt der Abbau des nicht einmal mehr 30 cm mächtigen Flözes kaum noch
die Betriebskosten.
oder
Belmont(Kt. Bern,
Amtsbez. Nidau).
500 m. Gem. u. Dorf, an der Strasse
Biel-Aarberg, 4 km s.
Biel; am
W.-Hang des
Jensberges
in schöner Lage. Postwagen
Biel-Aarberg, Postablage, Telephon. Gemeinde, mit einem Teil des Weilers St. Niclaus: 61
Häuser, 329 reform.
Ew.; Dorf: 57
Häuser, 307 Ew. Milchwirtschaft. Prachtvolle Aussicht auf den
Bieler See und den
Jura. Am N.-Abhang des
Jensberges
römische Ruinen. Ehemaliger Wohnsitz des Generals Ochsenbein, Freischaarenführers von 1845 und spätem schweizerischen
Bundespräsidenten.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Seftigen).
524 m. Gem. und grosses Pfarrdorf, Hauptort des Amtsbezirkes
Seftigen; an der Strasse
Bern-Thun und
am linken Ufer der
Aare, 8 km sö. Bern;
am
Rande des
Belpmooses, am Fuss des
Längenberges und an der Vereinigung
des
Gürbe- und des Aarethales gelegen. 4 km w. der Station
Rubigen der Linie
Bern-Thun. Das Dorf wird von der hier kanalisierten
Gürbe durchflossen. Station der im Bau begriffenen Gürbethalbahn (Bern-Belp-Wattenwil-Thun).
Pferdebahn bis
Wabern, von da bis Bern
Strassenbahn mit Dampfbetrieb. Postwagen
Rubigen-Belp-Riggisberg; Postbureau,
Telegraph, Telephon. Gemeinde, die
WeilerEppenried,
Steinibach und
Viehweide inbegriffen: 260
Häuser, 2345 reform. Ew.; Dorf: 109
Häuser, 1024 Ew.
Schöne Landsitze. Ackerbau: Getreide und Kartoffeln. Tuch-, Cement- und Kindermehlfabrik. Die Kirchgemeinde Belp umfasst
ausser Belp noch die politischen Gemeinden
Belpberg,
Kehrsatz und
Toffen.
Belp war der Sitz einer burgundischen Adelsfamilie, deren
Schloss - die Hochburg - zuerst am N.-Abhang des
Belpberges stand,
die aber später, bis ins 18. Jahrhundert, im Dorfe selbst das kleine, heute als Bezirksgebäude dienende
Schloss bewohnte.
Die
Herren von Belp werden urkundlich zuerst 1107 erwähnt; sie wurden in der Folge Bürger von Bern.
Grab aus
der Bronzezeit auf der
Hohliebe (Bächlisbad). Der
Ort 1228 in einer Urkunde als Perpa.
durch eine Strasse verbunden. Bildet ein schönes Oval zwischen dem Thal der Aare im O. und dem der Gürbe im W., und geht
im S., bei Gerzensee, in das Plateau von Seftigen über. Der Belpberg ist einer der bemerkenswertesten Hügelzüge des schweizerischen
Molasselandes; seine so charakteristische Tafelform zeigt sich besonders schön von N. her. Seine Abhänge
sind steil, mit Wald bedeckt und häufig von Erosionsrinnen mit schönen kleinen Wasserfällen durchfurcht.
Die Wechsellagerung von weichen Sandsteinen mit harter Nagelfluh bedingt seinen Abfall in einer ganzen Reihe von kleinen
Terrassen. Muschelsandsteine mit vielen Mollusken der marinen Molasse. Die obere Fläche des Hügels
stellt ein gewelltes Plateau dar, das fruchtbar und mit schönen Wiesen und kleinen Wäldern bekleidet ist und auf dem eine
Reihe von grossen Bauernhöfen stehen. Die von S.-N. gerichteten Wälle der Hochfläche sind alte Moränen der Eiszeit. Der
höchste Punkt, Kuzen oder Harzeren geheissen, erhebt sich bis 895 m; hier liegen auch einige vom Gletscher
hertransportierte erratische Blöcke. Funde von vorrömischen gallischen Silbermünzen (Sequaner und Aeduer). Am SW.-Abhang
des Belpberges Ruinen der Kramburg, Sitzes einer Edelfamilie, deren Glieder zu verschiedenen Malen bernische Schultheissen
waren.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Seftigen).
800 m. Gemeinde, am Belpberg, aus verschiedenen kleinen Weilern und zerstreut
gelegenen Bauernhöfen (Hofstetten, Oberhäuser, Hochburg, Byfang etc.) bestehend;