Station Bellerive-Soyhières der Linie
Delsberg-Basel. Im Glaciallehm sind
menschliche Ueberreste und verschiedene Gerätschaften aus der mesolithischen Zeit, der Uebergangsepoche zwischen der paläolithischen
und neolithischen Zeit, aufgefunden worden.
Hier wohnte und starb A. Quiquerez, der Geschichtsschreiber des
Berner Jura.
Schloss in
Cotterd.] Das
Schloss gehörte lange Zeit der Familie von Graffenried.
Im 12. Jahrhundert war Bellerive Eigentum der
Herren von
Prangins, von denen es 1300 an die
Grafen von Savoyen überging.
Bei
Salavaux Spuren einer römischen Niederlassung mit Inschrift.
Von Karl Emmanuel II., Herzog von Savoyen, 1666 erbaut, um als
Salzniederlage und mit Umgehung von
Genfer Gebiet dem Handel mit der
Schweiz und Deutschland zu dienen.
Das
Schloss ist gut
erhalten und wird noch heute bewohnt.
(Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Lausanne).
600 m. Landhaus, nahe der Strasse
Lausanne-Mont, 1 km n.
Lausanne. Einst Nonnenkloster der
Cistercienser; 1537 von den Bernern aufgehoben, die seine
Güter der Stadt
Lausanne verliehen.
614 m. Wohnhaus und Bauernhof, am Fusse schöner Wälder der
Montagne de Boudry;
2,7 km
sw.
Bevaix. Seit 1892 Eigentum der Gesellschaft für Ferienkolonien in Neuenburg,
die jedes Jahr an die 300 Schulkinder
in Gruppen von je 50 Knaben und Mädchen hierher zur Erholung schickt.
(Signalde) (Kt. Wallis,
Bez. Monthey).
2045 m. Aussichtspunkt, 2½ Stunden n.
Morgins und von dessen Kurgästen sehr geschätzt,
auch vom
Rhonethal und dem der
Dranse d'Abondance aus zugänglich. Vom Gipfel gehen zwei Felsgräte aus,
die zusammen den Circus der
Dréveneuza einschliessen.
Begrenzt wird der Bezirk: im O. vom Kanton Graubünden,
im SO. von Italien, im S. vom Bezirk Lugano,
im W. vom Bezirk
Locarno und
im N. von der Riviera.
Er umfasst zwei Gebirgsgebiete, die von einander getrennt werden durch den weiten Halbkreis des Tessinthales,
in welches wieder eine Reihe von Seitenthälern ausmünden.
¶
Ein kleiner Teil des Bezirkes gehört dem Sotto Cenere an, so der obere Abschnitt des vom Camoghè bis
Bironico vom Vedeggio entwässerten Val d'Isone. Die höchsten Gipfel liegen an der NW.-Grenze des Bezirkes: der Gaggio (2268
m), die Madone (2393 m) und der Poncione di Piota (2446 m);
im SW. die Schwelle des Monte Cenere (553 m), den die Strasse Bellinzona-Lugano überschreitet
und die Gotthardbahn in einem 1673 m langen Tunnel unterfährt;
an der italienischen Grenze liegt der San Jorio. Der Hauptfluss
ist der Tessin,
der den Bezirk von N.-SW. in 20 km langem Bogen durchzieht und der heute von Bellinzona abwärts
auf eine Strecke von 8,5 km völlig kanalisiert ist.
Hauptbeschäftigung der Bewohner sind Ackerbau und die an Bedeutung
stets zunehmende Viehzucht. Man zählt im Bezirke 51 Alpweiden, von denen 39 Eigentum von Korporationen und 12 von Privaten
sind und die 1895 an Käse einen Ertrag von 67850 Fr., an Butter von 45175 Fr. und an Milch von 8290 Fr.
brachten. In der Ebene herrscht Weinbau vor; die 1895 gewonnenen 5250 hl Wein galten 180735 Fr., davon entfielen 3156 hl mit 131915
Fr. auf einheimische und 2095 hl mit 48820 Fr. auf amerikanische Reben. Die geschätztesten Lagen sind
die von Gudo, Sementina und Carasso. Ausser dem Weinbau sind noch Frucht und Obstbau, sowie die Zucht von Maulbeerbäumen zu
nennen. *) [*) Trotz aller Anstrengungen ist es uns nicht gelungen, für die verschied. Arten des Anbaues im Bezirk Arealzahlen
zu erhalten.]
Die Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:
1876
1886
1896
Hornvieh
5975
6217
5768
Pferde
184
145
187
Schweine
1224
1348
2526
Ziegen
8278
6901
7273
Schafe
1550
917
695
Bienenkörbe
265
777
934
Seit
der Eröffnung der Gotthardbahn im Jahre 1882 haben Handel und Industrie einen grossen Aufschwung genommen, beschränken
sich aber in der Hauptsache noch auf den Hauptort Bellinzona. Der Bezirk wird von der Gotthard- und der St. Bernhardin-Strasse
durchzogen.
Die Auswanderung ist zur Zeit eine wenig beträchtliche.
In seinem Aeussern gleicht Bellinzona ganz den kleinen Voralpenstädtchen der Lombardei. Die Strassen
der Altstadt sind eng, gewunden und unregelmässig und stehen zu den regelmässigen Strassenzügen der neuen Quartiere in eigenartigem
Gegensatz. Aus der Ferne gesehen macht die Stadt mit ihren alten Mauern und Kastellen einen strengen, kriegerisch-trotzigen
Eindruck. Die von der Eidgenossenschaft 1853 z. T. ausgebesserten, z. T. neu angelegten Befestigungsanlagen
haben ihre Bedeutung eingebüsst.