Südl. über
Kandersteg, sw. über dem
Gasterenthal, nw. über dem
Lötschenpass und der Gizzifurgge, nö. über der
Gemmi und
sö. über dem Gasthofe von
Schwarenbach, das Besteigern des Balmhorns gewöhnlich als Nachtquartier dient.
Die Aussicht ist eine der schönsten der
BernerAlpen und derjenigen
von der
Jungfrau nur um Weniges nachstehend. (Panorama von H.
Zeller-Horner im Jahrbuch des S. A. C., Band 19.)
(Kt. Bern,
Amtsbez. Fraubrunnen).
570 m. Gem. und Dorf, 10 km n. Bern,
an der StrasseJegenstorf-Münchenbuchsee und 3 km
nö. der Station
Münchenbuchsee der Linie
Bern-Biel. 11
Häuser, 60 reform. Ew. Landwirtschaft; Käserei. Von dieser Ortschaft
trägt das adlige Geschlecht derer von Balmoos den Namen, das im 15. Jahrhundert in Bern
eine nicht unbedeutende
Rolle spielte.
614 m. Gruppe von 4
Häusern, am linken Ufer des Tafernbaches (Nebenfluss der
Sense), 13 km
nö. Freiburg
und 2 km sw. der Station
Flamatt der Linie
Bern-Freiburg. 40 kathol. Ew. Landwirtschaft.
Auf den Höhen liegen schöne Sennberge (Brunnersberg,
Sangetel, Güggel, Tannmatt,
Roggen,
Passwang,
Limmern, Hauberg, Breiten,
Fahrnisberg, Schwengimatt etc.), an den Abhängen ausgedehnte Waldungen, zerstreute
Höfe und grosse
Allmenden. In den Thälern
ist das Land, obschon zum grossen Teil uneben, gut angebaut und ertragreich. Durch Korrektion der
Dünnern
und des
Augstbaches (vollendet 1868; Kosten 356519 Fr.) ist viel Kulturland gewonnen worden. Der Bezirk umfasst 13900,55 ha,
nämlich 4246,94 ha
Wies- und Ackerland, 814,82 ha
Allmend, 2707,8 ha Weideland, 6025,14 ha Waldboden und 105,84 ha unkultiviertes
Land. Der
Wald teilt sich in 135,95 ha Staatswald, 3722,45 ha
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Gemeindewald, 77,26 ha Korporationswald und 2089,48 ha Privatwald.
Ramiswil ist seit 1859 eine besondere Kirchgemeinde und hat eine eigene Schule, gehört jedoch politisch zu Mümliswil. Aedermannsdorf
und Matzendorf bilden zusammen eine Kirchgemeinde. In einsamer Gegend, im Horngraben, an rauschendem Bergbache, in der Einung
(Gemeinde) Aedermannsdorf, steht die Kapelle St. Antonius. Da lebte im 15. Jahrhundert der Waldbruder Heinrich Bischof. Vom
Kloster Isenheim im Elsass (Orden des h. Antonius des Grossen) war er ins Gebiet der freien Reichsstadt Solothurn
gekommen. Wohlthäter
der Armen, † 1485. Die Schenkungen an Wald und Weiden, die «Bruder Heini» erhalten, verlieh das
Kloster 1494 der Gemeinde Matzendorf. Die Waldbruderhütte ist längst zerfallen, und auch die Kapelle befindet sich in etwas
verwahrlostem Zustande; gleichwohl besuchter Wallfahrtsort.
Nach der Zählung vom beträgt die Zahl der Einwohner 8431; diese wohnen in ca. 1000 Häusern und verteilen sich
auf 1678 Haushaltungen (742 im Jahre 1779). 7333 Personen sind katholisch, 1122 reformiert. In Balsthal
wird seit 1869 ein regelmässiger reformierter Gottesdienst gehalten, den anfänglich der Pfarrer von Langenbruck leitete. 1893 wurde
die reformierte Kirchgemeinde Balsthal gegründet.
Fast die Hälfte der Bevölkerung beschäftigt sich mit Landwirtschaft und Viehzucht. Es gibt (laut Zählung
vom 972 Viehbesitzer, von denen 402 sich ausschliesslich mit Landwirtschaft befassen. Es werden 362 (im Jahre 1722 laut
Zählung durch den Landvogt 320) Pferde, 4534 Stück Rindvieh, 551 Schafe, 1447 Ziegen, 1943 Schweine und 941 Bienenstöcke
gehalten. Dorfkäsereien gibt es in Balsthal, Mümliswil, Laupersdorf, Matzendorf und Aedermannsdorf.
Von grosser Bedeutung ist die Industrie. Welschenrohr besitzt seit 1890 eine Uhrenfabrik, die auch im benachbarten Dorfe Herbetswil
viele Leute beschäftigt;
Aedermannsdorf eine Thonwarenfabrik (Topfwaren und besonders Kachelöfen; erbaut am Ende des vorigen
Jahrhunderts durch den Ratsherrn Ludwig von Roll, von Solothurn,
Aktiengesellschaft seit 1884);
Balsthal eine Fabrik zur Herstellung von Papierstoff und Papier, (eine Seidenzwirnerei
ist im Jahr 1900 eingegangen);
Klus eine Eisen- und Metallgiesserei und eine mechanische Werkstätte (700-800 Arbeiter).
Der
Bezirk ist reich an weissem Thon oder Hupererde (besonders Matzendorf, Aedermannsdorf und Herbetswil) und Eisenerz. Schon 1302 und 1330 wurden
in Urkunden Erzgruben erwähnt. 1539 wurden ältere Erzgruben wieder geöffnet; in der Klus eine Schmelze und eine Hammerschmiede
eingerichtet und 1630 erweitert. 1803 erbauten Ludwig von Roll und Cie. in Gänsbrunnen einen Hochofen und 1810 auch in der
Klus. In fast allen Dörfern des Bezirks wurde damals Erz gegraben, besonders aber in Balsthal (Erzmatt)
und im Hohl bei Laupersdorf. An letzterem Ort waren etwa 50 Arbeiter beschäftigt.
Die Massel wurde im uralten Hammerwerk bei Aedermannsdorf und in Gerlafingen (hier seit 1813) in Stab- und Schmiedeisen umgeschafft
oder in der Kluser Giesserei in Maschinenstücke umgewandelt. Gegen die Mitte dieses Jahrhunderts ging
das Hammerwerk in Aedermannsdorf ein, dasjenige in Gerlafingen nahm an Bedeutung zu. 1877 wurde in der Klus der Hochofen abgebrochen
und die Giesserei erweitert. Die Eisenbahn Oensingen-Balsthal, eröffnet am wird die Industrie «im Thal» fördern.
Im Mittelalter gehörte der Bezirk Balsthal als HerrschaftFalkenstein zur Landgrafschaft Buchsgau. Die
niedere Gerichtsbarkeit wurde von den Freiherren von Bechburg ausgeübt, deren Geschlecht 1386 erlosch. Hans von Blauenstein,
der Pfandherr von Schloss und
HerrschaftFalkenstein geworden war, verkaufte diese Besitzungen 1402 an Solothurn.
Von da bis 1798 regierte
auf Falkenstein im Namen der Obrigkeit ein Landvogt.
Der Bezirk Balsthal-Gäu wird im Norden von der ersten Jurakette, im Süden von der Aare begrenzt. Im Juragäu
liegen Oensingen, Oberbuchsiten, Egerkingen; im MittelgäuKestenholz, Niederbuchsiten, Neuendorf, Härkingen; im äussernGäu
liegt Wolfwil. Jedes dieser Dörfer bildet eine eigene Pfarrei. Der Bezirk umfasst 6215 ha und zwar 3183 ha Wies- und
Ackerland, 588 ha Allmend, 153,5 ha Weideland, 2148 ha Waldboden und 142,5 ha unkultiviertes Land. Nach der Zählung von 1900 beträgt
die Bevölkerung 5915 Seelen, nämlich 5176 Katholiken und 744 Reformierte.
Neue reformierte Kirche in Egerkingen. Hauptbeschäftigung ist die Landwirtschaft; in allen Gemeinden finden sich Käsereien.
Kestenholz, Niederbuchsiten und Wolfwil besitzen grosse und fruchtbare Allmenden. In Neuendorf wird von einer
Genossenschaft eine Brennerei betrieben. Viehbesitzer gibt es (lt. Zählg. von 1896) 798. Es werden Pferde 214, Rindvieh
2741, Schweine 1479, Schafe 68, Ziegen 1045, Bienenstöcke 850 gehalten. Die Industrie hat erst in Oensingen und Oberbuchsiten
festen Fuss gefasst. In der zu Oensingen gehörenden äussern Klus befindet sich eine Kammfabrik, in Oensingen
selbst eine grössere Mühle und eine kleinere Bausteinfabrik. In Oberbuchsiten, in der ehemaligen Schälismühle, ist seit 1899 eine
grosse Ziegelei und Backsteinfabrik in Betrieb.
Als Hausindustrie verdienen einige Zweige der Schuhfabrikation Erwähnung; die Arbeiter und Arbeiterinnen arbeiten für die
Schuhfabriken in Olten. Viele Arbeiter finden in Olten Beschäftigung (Werkstätten der S. C. B., Schuhfabriken, u. s. w.);
der zwischen Olten und Oberbuchsiten jeden Morgen und Abend zirkulierende «Arbeiterzug»
leistet hiebei gute Dienste. Das in den 60er Jahren erbaute Kurhaus Fridau ob Egerkingen erfreut sich eines wachsenden Zuspruchs.
Härkingen, Werd und Egerkingen bildeten 1080 eine besondere Grafschaft; später wurden sie mit der Landgrafschaft
Buchsgau vereinigt. 1402 kamen diese Dörfer an Solothurn
und bis 1798 bildeten sie das äussere Amt Falkenstein. Der übrige Teil des
Bezirkes Gäu, genannt HerrschaftNeu-Bechburg, wurde 1415 Eigentum der Städte Bern
und Solothurn.
1463 kam Solothurn
in den alleinigen
Besitz dieser Herrschaft. Bis 1798 residierte auf Neu-Bechburg ob Oensingen ein Landvogt. Das auf einer Bank senkrecht stehender
oberer Jurakalke gelegene SchlossBechburg ist prachtvoll restauriert worden. Schweres Unglück brachte dem Buchsgau 1375 der
Einfall der Gugler. Die Ortschaften Klus, Oberkappel, Waldkirch, Wil, Werd und Fridau wurden zerstört. An
der Stelle von Werd und Oberkappel stehen jetzt Neuendorf und Kestenholz.
(Kt. Solothurn,
Amtei Balsthal). Gemeinde und Hauptort des Bezirks gleichen Namens, Marktflecken. 495 m, 55 m höher als
Solothurn,
17 km nö. dieser Stadt. Umgebung mannigfaltig: starre Felsen, liebliches Mattengrün, dunkler Tannenwald und grüne Bergweiden.
Der Steinenbachfall am Nordende des Dorfes, über den eine eiserne Brücke führt, ist eines Besuches wert.
Häuser 340; Einwohnerzahl (1900, mit Klus) 2444. Davon sind 1838 Personen kathol., 617 reform. Schöne Pfarrkirche.
Das Dorf besitzt saubere, breite Strassen, schmucke Häuser, grosse Gasthöfe, komfortabel eingerichtete Restaurationen, schöne
Schulhäuser und stattliche Fabrikgebäude. Vier Primar-, eine Sekundar-, eine Haushaltungs- und (gemeinsam
mit Klus) eine gewerbliche Fortbildungsschule. ^[Note:] Gut geleitete Vereine. Gemeinnützige Gesellschaft, Turn-, Schützen-,
Gesangvereine; letztere gehören zu den besten im Kanton. Schon 1580 zwei Märkte. Post- und Telegraphenbureau.
Bahnhof. Bedeutende Industrie. An der Stelle einer alten Twingmühle steht eine Fabrik zur Herstellung von Papierstoff
und (seit 1884) Papier. Das Wasser, als die treibende Kraft, wird (seit 1888) auf der Höhe von Holderbank in eisernen Röhren
gefasst und auf eine Entfernung von 4000 m zur Fabrik geleitet. Sägerei, Zimmerei, mechanische Schreinerei. Druckerei, Herausgabe
des «Jura-Boten». Viele Arbeiter (700-800) finden Beschäftigung im Eisenwerk
Klus.
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