(Kt. Zug).
443 m. Gem. u. Dorf, 3 km n. Zug,
in fruchtbarer und obstbaumübersäter
Ebene
(Baarerboden); am W.-Fuss der
Baarburg
und n. von den mit schönen
Wiesen und
Rebbergen bestandenen sanften Hängen des Frühbergs begrenzt.
Station der Linie
Zürich-Thalwil-Zug
(-Gotthard). Postbureau, Telegraph, Telephon, Postwagen nach
Neuheim
und
Menzingen. Gemeinde, die
DörferBlickensdorf,
Deinikon,
Grüt und
Inwil inbegriffen: 453
Häuser und 4075 kathol. Ew.; Dorf: 381
Häuser, 3110 Ew.
Ackerbau, Viehzucht. Eine Papierfabrik, eine
Fabrik von Webspuhlen, eine Brauerei, grosse
Mühle. Bedeutende Baumwollspinnerei
und -weberei mit 60000 Spindeln und 600 Arbeitern; Ziegelei,
Sägen und mechanische Werkstätten.
Alte Pfarrkirche zu
St. Martin mit
Turm aus dem 9. Jahrhundert und sechs Altären; vor kurzem renoviert. Daneben das Beinhaus
mit schönen Wandmalereien. Am O.-Ende des Dorfes neue reformierte Kirche. Bemerkenswert das Pfarrhaus, Rathaus,
Spital, Waisenhaus.
Sekundarschule, Progymnasium, Krankenunterstützungskassen,
Hülfsverein für Arbeiterfrauen etc.
Ö. des Dorfes die
Kapellen
zumSchutzengel und von
Heiligkreuz, 1666 bezw. 1750 erbaut.
4 km nö., am Ausgange des wilden Lorzetobels, die
Hölle mit grossem, seit drei Jahrhunderten ausgebeutetem Tuffsteinbruch
und zwei stark besuchten Tropfsteingrotten. Baar ist die Heimat der berühmten Familie
Andermatt, der der Landammann Jakob
Andermatt (1602-08) und der General Josef
Andermatt (1740-1817) angehörten; ebenso der Landammänner Nationalrat
Müller (1821-89) und Ständerat Dossenbach (1824-83), sowie des Schriftstellers Michael Dossenbach († 1883).
720 m. 4
Häuser, 1 km sw. Baar, am Fussweg
Baar-Brignon, über der
Schlucht der
Prinze, in welcher Anthrazit und eine Pyritader ausgebeutet worden sind. 35 kathol. Ew. Ackerbau.
687 m. Burgförmiger Hügel mit steilem Abhang, aus dem Bergland um
Menzingen heraustretend, 5 km
nö. Zug.
Bewaldet;
auf der Molasse ruht eine Kappe von Deckenschotter.
Vom plateauartigen Gipfel prachtvolle Aussicht auf das 2 km
w. gelegene Dorf
Baar und sein fruchtbares Umgelände.
^[Note:] Soll einst von einer das ganze Land beherrschenden
Burg gekrönt gewesen sein. Am S.-Abhang das jetzt ausgefüllte «Herdmandliloch»,
Sitz mehrerer
Sagen, dessen Eingang noch heute zahlreiche interessante Zeichnungen im Fels zieren, die hier sichern
Schutz
findenden Zigeunern zugeschrieben werden.
Weiter s. das alte Nonnenkloster
Bruderhaus. Am NO.-Abhang der
Baarburg das einst stark besuchte
BadWalterswil.
Auf Hügelrüti sind einige römische Münzen gefunden worden.