unvollständig oder z. T. zertrümmert waren.
Manche dieser Altertümer werden jetzt im Historischen Museum zu Basel
auf bewahrt.
Die Münzfunde haben es ermöglicht, die Geschichte von Augusta in grossen
Zügen festzulegen. So muss z. B. der um das Kastell
liegende Stadtteil der älteste gewesen sein, da hier noch Münzen aus der Zeit der Republik sich gefunden
haben; andere Münzfunde gestatten den
Schluss, dass das ursprüngliche Amphitheater vermutlich unter der
Herrschaft des Augustus
erbaut und im 3. Jahrhundert gelegentlich eines Einfalles der Alemannen zerstört, bald aber wieder frisch errichtet worden
ist, um dann erst mit dem Untergange der ganzen Stadt von Neuem in Trümmer zu fallen.
Dieser muss nach der Mitte des 4. Jahrhunderts erfolgt sein, da im Jahre 354 Ammianus Marcellinus Augusta noch als blühenden
Ort fand. Von 356 an datiert dann das siegreiche Vorrücken der Alemannen und damit die obere zeitliche Grenze unserer
Münzfunde in Augusta Rauracorum, während beiKaiser-Augst noch Münzen mit dem
Bilde von
Constantin zu
Tausenden zu Tage gekommen sind. Dieses letztere muss demnach die Nachfolge von Augusta übernommen haben; es erhielt den
Namen Castrum Rauracense und wird in der ums Jahr 400 aufgesetzten Liste der Provinzen des römischen Reiches als solches
aufgeführt. Es ist zu beachten, dass die Mauerüberreste des Kastells von
Kaiser-Augst von besonders
grosser Mächtigkeit sind und teilweise aus von der Trümmerstätte von Augusta Rauracorum herrührenden Bausteinen aufgeführt
worden sein müssen. Dieses neue Kastell bildete ein Rechteck von 255 m Länge auf 150 m Breite.
Grundriss des Theaters von Augst.
Das Christentum muss am Rheinufer bei Augst seit dem 3. Jahrhundert Boden gefasst haben; der älteste
bekannte
Bischof von Augst figuriert 346 in den Akten des Concils von Cöln und trug den Titel eines
Bischofs der Rauracer.
Nach der Zerstörung der Stadt wurde Basel
Sitz des Bistums.
Litteratur.
Schœpflinus, Jo. Dan. Alsatia illustrata Celtica-Romana-Francica. 2 vol. Colmariae 1751 und 1761. -
Bruckner, Dan. Versuch einer Beschreibung histor. u. natürlicher Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel.
Basel
1748-63. - Quiquerez,
A. Monumens de l'ancien évêché de
Bàle.
Porrentruy 1864. - Mitteilungen der histor. Gesellschaft zuBasel.
1882. - Anzeiger fürschweizer. Altertumskunde. 1868 ff.
(Kaiser-) (Kt. Aargau,
Bez.Rheinfelden).
270 m. Gem. und Dorf am rechten Ufer der
Ergolz, nahe dem
Rhein, 800 m von
Basel-Augst. 63
Häuser, 502 kathol. Ew. Station der Linie
Basel-Brugg. Postbureau, Telegraph, Telephon. Viehzucht, Weinbau,
Fischzucht. Celluloid-, Zement- und Backsteinfabrik. Salinen in der Nähe. Der Name rührt von der Stellung des
Ortes als
unmittelbares Besitztum des österreichischen Kaiserhauses (bis 1803) her.
Hier lag im 5. Jahrhundert
das Castrum Rauracense (siehe d. Art.
Basel-Augst).
(Kt. Wallis,
Bez.
Visp u. Leuk).
Leichter Passübergang (2893 m) mit Maultierpfad, der St. Nikiaus im Zermatterthal mit
Meiden im
Turtmanthal verbindet. N. davon das vom
Pass aus leicht zu ersteigendeSchwarzhorn (3204 m), einer
der bekannteren Aussichtspunkte der
Schweiz.
Auf der
Seite von
St. Niklaus führt der Passweg an den Sennhütten von Augstbord
(2262 m) vorbei, an die sich im NO. der «Im Augstbord» genannte und vom
Augstbordhorn (2974 m) überragte Hang anlehnt.
(Vorder und
Hinter)(Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
Alpweide und zwei sie überragende Gipfel von je 3234 m; auf dem Grenzkamm zwischen
der
Schweiz und Tirol, im Silvretta-Massiv und unmittelbar w. vom Fütschöl
Pass (oder der
Forcella), der
Ardez im Unterengadin
mit Galthür im Paznaun verbindet.
Prachtvolle Aussichtspunkte, die von der tirolischen Jamthalhütte aus oft besucht werden.
Die lange Zeit nur ungenügend bekannte Topographie dieses Gebietes ist seit der Veröffentlichung der Siegfriedblätter 416 bis:
Gross Litzner und 420:
Ardez in aller wünschenswerten Klarheit festgelegt.