(Val oder
Combed') (Kt. Wallis,
Bez. Hérens).
Sw. Verzweigung desVal d'Hérens, vom Oberlaufe der
Borgne durchflossen,
im S. durch den Mont
Colon und den
Pigne d'Arolla geschlossen, im W. von der Kette der
AiguillesRouges und im O. von derjenigen
der
Grandes Dents begrenzt. Das Thal ist wenig über 9 km lang und steht mit Evolena durch einen Saumweg in
Verbindung. Exkursionszentrum, das an Bedeutung jährlich gewinnt. In den grossen Gasthöfen bei den
Mayens d'Arolla (1962
m) strömen jeden Sommer zahlreiche Touristen zusammen, die den
Arollagletscher besuchen oder eine der umliegenden
Spitzen
besteigen wollen.
Am linksseitigen Thalhang ist oberhalb
Satarma ein niedlicher kleiner
See eingebettet, der ein so wundervolles
Blau wiederspiegelt, wie man es anderswo in der
Schweiz kaum noch am
Blauseeli des
Kanderthales sieht. Bei den Einheimischen
heisst er
la GouillePerse; den Touristen ist er aber meist
nur unter dem Namen
Lac Bleu de
Lucel (nach in der Nähe liegenden
Sennhütten) bekannt.
Das
Val d'Arolla verdankt seine Benennung der hier häufigen, prachtvollen
Arve(Pinus Cembra). Leider ist diese bemerkenswerte
Conifere, ein Genosse der Lärche, in unsern
Alpen dem allmählichen Aussterben geweiht, indem seine natürliche Fortpflanzung
nahezu gleich Null ist. Schöne, geschlossene Waldungen bildet die
Arve kaum noch im mittleren Wallis,
besonders im
Eifisch- und
Turtmanthal, und dann auch im
Val d'Arolla, wo sie in seltener Frische und Kraft sich erhalten hat.
Vereinzelt und nur selten zu kleinern Beständen vereinigt, finden wir den
Baum ziemlich häufig im ganzen Wallis,
den Waadtländer
und
BernerAlpen, in Graubünden
(besonders dem
Engadin) und im Tessin.
Sein knorriger Stamm, seine gewundenen und flechtenüberzogenen
Aeste, sein einem Laubholze gleichendes Zweigwerk machen ihn leicht kenntlich, besonders dann, wenn er als vereinzelter Vorposten
oberhalb der obern Baumgrenze gleichsam wie ein letzter Ueberrest eines Baumwuchses vergangener Zeiten erscheint.
Bildet den obersten Abschnitt des
Schanfigg, das sich am Isel in die
Thäler von Arosa und
Welsch Tobel spaltet, und
streicht auf eine Länge von 7 km von SW.-NO. Entwässert vom Aroserwasser, einem linksseitigen Zufluss zur
Plessur. Im
W. begrenzen das Thal
Weisshorn,
Plattenhorn und
Tschirpen;
In klimatischer Hinsicht ist das Thal in zwei Hälften geschieden;
in eine obere
über der Baumgrenze liegende, die Sommers und Winters reichlicher Sonnenbestrahlung sich erfreut, und
in eine untere (um die beiden
Seen liegende) stark bewaldete, die häufigen Nebeln ausgesetzt ist.
Ein geschlossenes Dorf
sucht man im
Thale vergeblich;
die Sennhütten und
Häuser liegen entweder einzeln weit verstreut oder schliessen sich blos
zu kleinen Gruppen zusammen.
1740-1890 m. Gem. u.
Weiler an der
Plessur (Aroserwasser)
im Thal von Arosa, ca. 30 km
von der Station
Chur der Vereinigten Schweizerbahnen und der
Rätischen Bahn.