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Finsteraarhorns und der Damma je einzeln für sich zu betrachten, da sie in ihrem geologischen Bau wie in ihren respektiven Abweichungen gegenüber andern Florengebieten jede ihre besonderen Eigentümlichkeiten aufweisen. Im Gegensatze dazu bilden - so lange man sich auf die allgemeinen Züge beschränkt - die östlichen Teile der Schweizer Alpen (die Glarner Alpen im weiteren Sinne) eine schwierig zu gliedernde floristische Unterabteilung.
Nördliche Hochalpen. Im Ganzen genommen weist die Nordflanke dieser Ketten gegenüber ihrer Südflanke eine grosse floristische Armut auf. Ob man die Gemmi, Grimsel oder den Gotthard überschreitet, immer wird man eine Anzahl von Arten antreffen, die sich nur durch blossen Zufall über den die Grenzlinie bildenden Grat der Ketten nach Norden verirrt haben. Es ist bereits von verschiedenen Botanikern betont worden, dass die im allgemeinen steil nach Süden abfallenden nördlichen Hochalpen gleichsam eine sich der Einwanderung südlicher Arten entgegenstellende unüberwindliche Schranke bilden. Diese Schranke ist aber mehr nur eine klimatische, als eine orographische, da in den zahlreichen sich nach Norden öffnenden Querthälern ohne Zweifel manche jetzt fehlenden Typen hätten Fuss fassen können, wenn hier an Stelle der häufigen Niederschläge dasselbe trockene Klima, wie in den Thälern der Südseite vorherrschen würde.
So wie dieses feuchte Klima einerseits eine grosse Anzahl von Arten ausschloss, hat es anderseits wiederum die Verbreitung anderer, und gerade für die Alpweiden dieser nördlichen Gebiete bezeichnender Arten gefördert. Wir nennen die Alpen-Akelei (Aquilegia alpina), den hohen Rittersporn (Delphinium elatum), den Alpenklee (Trifolium alpinum), das langgespornte Veilchen (Viola calcarata), den fünfblätterigen Frauenmantel (Alchimilla pentaphylla), die schneeweisse Trichterlilie (Paradisia Liliastrum), den ährigen Beifuss (Artemisia spicata), das Iva-Kraut (Achillea moschata), die grossblätterige Schafgarbe (Achillea macrophylla); ferner Phaca australis, Gaya simplex, Saxifraga caesia und aspera, Aronicum Clusii, Pedicularis rostrata u. tuberosa. Veronica saxatilis, Erinus alpinus u. s. f.
Zu diesen überall in unserem Gebiet verbreiteten Arten gesellen sich im Westen, Centrum und Osten noch verschiedene, den unmittelbar benachbarten Gebieten im Süden entlehnte Formen. So weist der am weitesten nach Westen vorgeschobene Teil, die Alpen der Waadt, eine ganz beträchtliche Anzahl von südlichen und westlichen Arten auf, die sonst überall fehlen: Androsace carnea und pubescens, Valeriana Saliunca, Sedum Anacampseros, Sisymbrium pinnatifidum, Crepis pygmœa, Viola Thomasiana, Geranium lucidum, Hieracium longifolium und aurantiacum, Eryngium alpinum, Saussurea depressa, Dracocephalum Ruyschiana, Ranunculus Thora und parnassifolius, Anemone baldensis, Astragalus depressus und aristatus u. s. f. Alle diese von den Alpen Savoyens bis zur Saane verbreiteten Arten fehlen weiter nach Osten völlig.
Eine beschränkte Anzahl von Arten des Wallis sind über die Pässe der Berner Alpen nach Norden vorgedrungen: über den Sanetsch Crepis pygmœa und Saxifraga cernua;
über den Rawyl Carex ustulata, Crepis pygmœa, Linnea borealis;
auf der Grimselpasshöhe haben sich kleine Kolonien von Anemone baldensis, Ranunculus parnassifolius, Lychnis alpina, Salix caesia und Myrsinites, Crepis pygmœa, Alsine laricifolia und Oxytropis lapponica angesiedelt;
am Finsteraarhorn finden sich Salix glauca, Oxytropis lapponica, Potentilla frigida, Phyteuma Scheuchzeri, Alsine laricifolia, Woodsia hyperborea;
über die Grimsel ins obere Aarethal Salix glauca und Myrsinites, Androsace tomentosa, Pinguicula grandiflora, Potentilla frigida, Phaca alpina.
Die rein östlichen Arten Rumex nivalis, Primula integrifolia und Saxifraga stenopetala kommen in den Berner Alpen nur ganz vereinzelt vor.
Das Gadmen- und Haslethal besitzen wie die Thäler des obern Reussgebietes eine Anzahl von Arten Tessiner Ursprungs, wie z. B. Sesleria disticha, Eritrichium nanum, Saxifraga Seguierii, Tofielda palustris, Bupleurum stellatum, Asplenium Breynii, Polygonum alpinum, Saxifraga Cotyledon, Cirsium heterophyllum, Erigeron Villarsii, Achillea nana, Senecio incanus, Dianthus vaginatus u. s. f.
Das Vorhandensein einer so grossen Anzahl von transalpinen Pflanzen in den obern Becken der Aare und Reuss beruht ohne Zweifel zum grossen Teile auf der Wirkung des Föns, der nicht nur die Wärme merkbar steigert, sondern auch in starkem Masse zur Vermehrung der Niederschläge beiträgt und somit dem Klima der unter seiner Herrschaft stehenden Teile des Alpengebietes einen ausgesprochen südlichen Charakter verleiht.
Mit Ausnahme des der wohltätigen Wirkung des Föns besonders ausgesetzten Urserenthales ist die Flora der Urner Alpen im Uebrigen eine sehr arme.
Oestlicher Abschnitt (Glarner Alpen). Diese Abteilung der nördlichen Hochalpen weist keinen nach Süden gerichteten Passübergang auf, der so tief eingeschnitten wäre, dass er einer grössern Anzahl von südlichen Arten als Einfallspforte dienen könnte. Es ist daher nicht auffallend, dass dieses beinahe völlig nur nach Norden offene Gebiet eine arme Flora aufweist, die - wenigstens in den höchsten Teilen - noch nicht einmal an diejenige der Berner oder Urner Alpen heranreicht. Häufiger finden sich die interessantesten Arten dieses Abschnittes der nördlichen Ketten in den Graubündner Alpen.
Wir heben hervor Potentilla frigida, Pleurogyne carinthiaca, Viola cenisia, Saussurea alpina und discolor, Primula integrifolia, Daphne striata, Aronicum glaciale, Leontodon incanus, Campanula cenisia, Gentiana obtusifolia, Ranunculus pyrenaeus, Saxifraga biflora, Seguierii, stenopetala und planifolia u. s. f.
Die Mehrzahl der hier vorkommenden rein südlichen Formen hat nur an den günstigst gelegenen Teilen der südlichen Hänge Fuss fassen können, so Callianthemum rutaefolium, Erigeron Villarsii, Dracocephalum Ruyschiana, Ranunculus parnassifolius etc.
Im Ganzen genommen hängt die relative Armut der Flora des Nordabfalles der nördlichen Hochalpen mit dem im Allgemeinen kalten und feuchten Klima seiner eingeengten und in den obern Teilen isolierten Thäler zusammen.
Nördliche Kalkalpen. Die dem Nordrand der Schweizer Alpen angefügten vielen kleineren Ketten und Gipfel geniessen im Allgemeinen dank ihrer vorherrschend kalkigen Beschaffenheit und auch ihrer orographischen Aufgeschlossenheit in floristischer Hinsicht ganz besonderer Vorzüge. Wenn auch die in den krystallinen Alpen weitaus überwiegenden kieselsteten Arten hier fast fehlen, so treffen wir doch an manchen günstigen Standorten noch eine ziemlich beträchtliche Anzahl von südwestlichen und sogar rein südlichen Formen.
Von den erstern wollen wir anführen Ranunculus Villarsii, Arabis serpyllifolia, Linum alpinum, Cephalaria alpina, Aposeris fœtida, Narcissus radiiflorus, Betonica hirsuta, Pedicularis Barrelierii, Androsace pubescens.
Andere, nicht mehr ausgesprochen westliche Arten sind dafür für die nördlichen Kalkalpen besonders kennzeichnend, wie Valeriana saxatilis, Papaver alpinum, Draba incana, Saussurea depressa, Centaurea rhaponticum var. helenifolium, Crepis alpestris, Coronilla vaginalis, Viola lutea, Hieracium aurantiacum, Oxytropis Halleri, Juncus Hostii.
Die merkwürdigsten Arten dieser Zone sind Draba incana und Carex vaginata, die jede nur von zwei oder drei Standorten bekannt sind (Säntis, Stockhorn, Schwabhorn), ganz besonders aber die Cochlearia officinalis, die im Norden so gemeine Strandpflanze, die in unsern Alpen aber nur in zwei oder drei kleinen Kolonien auftritt (beim Schwefelberger Bad und am Ganterist). Zum Schlusse wollen wir noch die Gentiana pannonica nennen, die in der Schweiz nur an einer einzigen Stelle in den Churfirsten vorkommt.
Flora der Zone der nördlichen Randseen.
Noch mehr als ihre umliegenden Berge besitzen die Uferregionen der verschiedenen Seen am Nordrand der Alpen eine Flora, deren bezeichnendste Einzelformen für gewöhnlich südlich der Alpen zu Hause sind. Es ist dies die Folge der bevorzugten klimatischen Verhältnisse dieser Seen, die aus der ausgleichenden Wirkung ihrer Wassermasse, der geschützten Lage ihrer Ufer und ganz besonders dem beträchtlichen Einfluss des Föns resultiert. Am begünstigtsten sind die Ufer des Vierwaldstättersees, die eine gewisse Analogie mit dem insubrischen Gebiete nicht ¶
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verkennen lassen. Der Kastanienbaum bildet hier ganze Wälder, in denen wiederum die Mehrzahl der ihn gewöhnlich begleitenden Arten anzutreffen ist. Wir nennen nur die bezeichnendsten:
Helleborus viridis, Helianthemum Fumana, Geranium sanguineum, Staphylaea pinnata, Evonymus latifolius, Rhamnus alpina, Sarothamnus scoparius, Inula Vaillantii, Carpesium cernuum, Artemisia absinthium, Achillea tanacetifolia, Leontodon pseudo-crispus, Sedum hispanicum, Echinospermum Lappula, Linaria Cymbalaria, Primula acaulis, Calamintha nepetoïdes, Daphne Laureola, Colutea arborescens, Coronilla Emerus, Vicia Gerardi, Helosciadium repens, Asperula taurina, Galium lucidum, Galium rubrum, Juniperus Sabina, Tamus communis, Allium carinatum, Allium sphaerocephalum, Allium fallax, Lilium bulbiferum, Hemerocallis fulva, Carex humilis, Stipa pennata, Selaginella helvetica, Asplenium Adiantum nigrum, Ceterach officinarum.
Alle diese Pflanzen sind von ausgesprochen südlichem Habitus.
Obwohl vom Walensee wenig mehr beeinflusst, besitzen doch auch das Linththal und die niederen Teile des Kantons Glarus ihre südlichen Arten:
Echinospermum Lappula, Hippophaë rhamnoïdes, Coronilla Emerus, Juniperus Sabina, Hemerocallis fulva, Lilium bulbiferum, Asperula taurina, Sedum hispanicum.
Im Gegensatz hierzu liegt um die Seen von Thun und Brienz eine kältere Zone, die ihren Einfluss bis in die untern Teile des Simmen- und Kanderthales geltend macht. Die Kastanie gedeiht hier nicht mehr. Trotzdem sind aber auch hier die südlichen Arten keineswegs selten, indem wir treffen:
Helianthemum Fumana, Rhamnus alpina, Coronilla Emerus, Vicia Gerardi, Vicia hirsuta, Sedum maximum, Rosa sepium, Bupleurum falcatum, Asperula taurina, Inula Vaillantii, Carpesium cernuum, Crepis nicœensis, Linaria Cymbalaria, Cyclamen europaeum, Daphne alpina, Parietaria erecta, Aceras anthropophora, Tamus communis, Lilium bulbiferum, Hemerocallis fulva, Cyperus longus, Carex gynobasis, Stipa pennata, Asplenium Adiantum nigrum.
Sogar an den Ufern des kleinen Sarner-Sees gedeihen noch zwei dem übrigen Teil des Gebirges fremde Arten: Cyperus longus und Eragrostis pilosa.
[Dr Paul Jaccard].
F. DIE TIERWELT.
Nach dem Wechsel des Pflanzenbestandes in erster Linie werden die Hügel-, Berg-, Alpen- und Schneeregion der Alpen als aufeinanderfolgende Höhenstufen auseinander gehalten. In der That ist er in die Augen springend, wenn wir unsere Schneeberge von einem nicht zu fernen Standpunkt aus betrachten, trotzdem es geradezu unmöglich ist, die jeweiligen Grenzlinien zwischen den genannten Regionen mit Genauigkeit anzugeben. Der Uebergang von einer zur andern vollzieht sich eben nur ganz allmälig.
Dass diese Unterscheidung und Abgrenzung hinsichtlich der tierischen Bewohner der Alpen noch weit grössere Schwierigkeiten darbietet, hat seinen Grund in ihrer Beweglichkeit. Sie gestattet ihnen, nach Bedürfnis den Standort zu verändern, zusagendere Existenzbedingungen aufzusuchen. Bei vielen Arten sind diese Wanderungen nicht sehr gross, sie bewohnen ständig dasselbe mehr oder weniger eng begrenzte Gebiet;
andere sind durch den Nahrungsmangel während des Winters gezwungen, aus den Höhen in das Thal hinab zu steigen oder nach benachbarten wärmeren Gegenden zu ziehen;
beim Eintritt der günstigeren Jahreszeit treten sie die Rückreise an;
dritte endlich legen aus dem gleichen Grunde regelmässig länderweite Wanderungen zurück.
Darnach unterscheidet man in der Vogelwelt, bei der diese Erscheinungen in grossartigster Weise zu Tage treten, Stand-, Strich- und Zugvögel. Haben wir bei diesen vorzugsweise den Hunger als treibende Kraft anzusprechen, so liegt sie bei den periodischen Wanderungen vieler Fische in der Fürsorge für die Nachkommenschaft. Sie suchen geeignete Laichplätze auf, um nach der Ablage der Eier wieder an ihre früheren Aufenthaltsorte zurückzukehren.
Wie für die Pflanzen, so lässt sich auch bei den tierischen Bewohnern der Alpen eine mit der grössern Höhe steigende Abnahme nach Arten- und Individuenzahl als allgemeines Gesetz aufstellen. Immerhin kann es nur im grossen Ganzen Gültigkeit beanspruchen; denn gewisse Gebiete in bedeutender Höhe weisen oft ein viel intensiveres Tierleben auf als solche in der Niederung.
Diese Uebereinstimmung ist die Folge des Wechselverhältnisses zwischen Tier- und Pflanzenwelt. Direkt oder indirekt ist jene auf diese angewiesen, da die Pflanzen die chemischen Laboratorien darstellen, in denen die Nahrung für die Tiere erzeugt wird. So sind die Pflanzenfresser unmittelbar, die Fleischfresser durch diese letztern von den Pflanzen abhängig. Pflanze und Tier sind zwei notwendige Glieder in dem grossen Kreislaufe des natürlichen Stoffwechsels.
Als Ausfluss dieser innigen Wechselbeziehung ergibt sich, dass die Stellen reichster Entfaltung der Pflanzenwelt, die Wälder, auch das reichste tierische Leben zur Entwicklung bringen. Sie bieten ausser einem reich gedeckten Tisch auch eine grosse Anzahl schützender Schlupfwinkel.
Aber nicht nur die Ortsveränderungen der Tiere erschweren die Charakteristik der einzelnen Regionen nach ihrer Fauna. Diese muss gegenüber derjenigen nach der alpinen Flora auch darum im Rückstand bleiben, weil sie viel weniger erforscht ist. Das tierische Leben ist ungleich mannigfaltiger, spielt sich zumeist im Verborgenen ab und entzieht sich der Beobachtung. Die Schwierigkeiten, die dem Eindringen in das tierische Leben entgegenstehen, sind also weit grösser als in dem leichter übersehbaren Gebiet der Pflanzenwelt.
Dieser Mangel an Beobachtungstatsachen macht sich namentlich fühlbar bei den niedern Tieren. Die höhern Tiere und unter ihnen die Säuger und Vögel reizten viel eher zum Studium ihrer Lebensweise, weil sie meist durch ihre Grösse oder ihr Gebahren auffallen und ein hervorragendes wirtschaftliches Interesse beanspruchen. Von den Wirbellosen sind verhältnissmässig gut bearbeitet die Klassen der Weichtiere (Schnecken und Muscheln) und der Gliedertiere, während für die Würmer mit ihren verschiedenen weit auseinander gehenden Ordnungen (Ringel-, Faden-, Schnur-, Plattwürmer u. s. w.) und für die Welt der Einzelligen erst bescheidene Anfänge vorliegen.
Wie gross der zu bewältigende Reichtum an tierischen Formen ist, erhellt am besten aus einigen statistischen Daten. Vergleichsweise sei erwähnt, dass die ganze Schweiz etwa 2500 Gefässpflanzen zählt, während sie wohl gegen 15000 Tierarten beherbergt. Von letztern rechnet O. Heer allein auf den Kanton Glarus deren 5600; davon entfallen nach seiner Zählung auf die Wirbeltiere 213, die Gliedertiere 5000, die Weichtiere 100 und auf die Würmer 50. Zu den 5000 Gliedertieren gehören 1500 Käfer, 1000 Fliegen, je 800 Schmetterlinge und Hautflügler, je 100 Gerad- und Netzflügler, 300 Saugkerfe und eine kleinere Anzahl von Spinnen. An Wirbeltieren beherbergt die ganze Schweiz über 500, nämlich etwa 60 Säuger, 360 Vögel, 15 Reptilien, 14 Amphibien und etwa 50 Fische.
Nur allein an Käfern haben wir für dieses Gebiet über 4500 Arten in Anschlag zu bringen. Hervorzuheben ist, dass es für die vergleichende Betrachtung der verschiedenen Regionen nicht genügt, das Vorhandensein irgend einer Spezies an einem bestimmten Orte konstatirt zu haben, vielmehr sollte für jede das ganze Verbreitungsgebiet festgestellt sein, eine Forderung, die nicht für viele der Wirbellosen erfüllt ist. Für die Wirbeltiere dagegen ist die Faunistik zum mindesten in ihren grossen Zügen abgeschlossen.
Die Bergregion zeigt gegenüber den tiefern Lagen der Schweiz in ihrem Tierleben nicht sehr auffällige Abweichungen. Als wesentlichstes Merkmal ist eine nicht unbeträchtliche Reduktion desselben hervorzuheben, die darin sich zeigt, dass eine Reihe von Arten sich da nicht heimisch fühlen und nicht mehr vorhanden sind, oder dass sie hier die obere Grenze ihrer Verbreitung erreichen. Die Insektenwelt scheint allerdings in grösserem Individuen- und Artenreichtum sich zu entfalten. Doch ist diese Erscheinung mit dem Umstande in Zusammenhang zu bringen, dass die warme Jahreszeit gegenüber dem Flachland schon wesentlich verkürzt ist; es drängt sich in Folge dessen auf eine knappere Spanne Zeit zusammen, was in der Ebene auf eine Reihe von Monaten verteilt erscheint. ¶