Agnelli
(Val d') (Kt. Graubünden, Bez. Albula). Thal, das von der Passhöhe des Julier zum Pizzo d'Agnelli hin leitet.
(Val d') (Kt. Graubünden, Bez. Albula). Thal, das von der Passhöhe des Julier zum Pizzo d'Agnelli hin leitet.
(Kt. Tessin, Bez. Lugano). 282 m. Gem. und Df am Vedeggio und am Kopf des Westarmes des Luganersees, 6 km von der Stat. Lugano. Postkurs Lugano-Sessa udd ^[richtig: und] Lugano-Novaggio. Postbureau, Telegraph. Sehr schöne Kirche. 1204 Ew. Aus Agno wandern jedes Jahr durchschnittlich 80 junge Leute nach fremden Ländern aus. 300 seiner Bürger leben in Amerika und Afrika. Geburtsort von Luigi Rusca (geb. 1758), einem berühmten Architekten am russischen Kaiserhofe.
(Pizzo d') (Kt. Graubünden, Bez. Moesa). Gipfel von 2195 m mit Alpweide gl. N. im Valle di Cama, zwischen Bellinzona und Chiavenna. Die auf der Dufourkarte als Pizzo d'Agnone bezeichnete Spitze von 2595 m heisst in Wirklichkeit Sasso della Paglia.
(Kt. Tessin, Bez. Lugano, Gem. Muzzano).
305 m. Weiler, 1 km von der Strasse Agno-Lugano und 4 km von dieser Stadt. 60 Ew., starke Auswanderung.
Grosse Weinberge.
(Kt. Waadt, Bez. La Vallée). 1217 m. Alleinstehende Sennhütte der Gem. L'Abbaye. 2,5 km vom Dorf Le Pont auf einem bewaldeten Hügelrücken, der das Westufer des Lac Brenet begleitet.
(Kt. Tessin, Bez. Lugano). 559 m. Gem. und Df am Fuss des Monte della Croce. 176 Ew., starke Auswanderung. Weinbau.
Agrimoine (Kt. Freiburg, Seebez.).
501 m. Gem. und Df am l. Ufer der Biberen, je 4 km von den Stat. Kerzers und Galmitz der Linie Murten-Lyss. 164 deutschsprechende und ref. Ew. Pfarrei Ferenbalm (Kt. Bern). Ackerbau und Viehzucht.
(Kt. Tessin, Bez. Locarno). Bach, kl. Thal und Gruppe von Sennhütten, s. des Gagnone vom Val Verzasca abzweigend. 10 km von Lavertezzo. Nur im Sommer von ca. 40 Personen bewohnt. Viehzucht, Käserei.
(Kt. Tessin, Bez. Maggia, Gem. Bignasco).
1626 m. Gruppe von Sennhütten, 15 km von Bignasco.
Nur im Sommer bewohnt, Hornvieh und grosse Ziegenherde, Käserei.
(Kt. Schwyz, Bez. Einsiedeln). 947 m. Bauernhof und Brücke über den Grossbach, Nebenfluss der Sihl.
(Kt. Wallis, Bez. Goms, Gem. Geschenen).
1410 m. Sennhütten am Eingang ins Trützithal, 1 km von Geschenen.
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). Gipfel von 3126 m im S. des Rosegthales. Am Nordhang zwischen den Gletschern Roseg und Tschierva ein Vorberg, der «Garten» (2676 m), mit rasen- und blumenbewachsener Halde, auf der im Sommer die Bergamasker Hirten ihre Schafe weiden.
Beliebter Ausflugspunkt der Kurgäste von Pontresina.
Das romanische Wort aguagl = Nadel.
Agiez, deutsch Englisberg (Kt. Freiburg, Saanebez.).
603 m. Häusergruppe der Gem. Granges-Paccot, 2 km n. von Freiburg. Schöne Landhäuser.
Pfarrei Givisiez. Ueberreste einer alten Burg der Familie Englisberg. Kampf zwischen den Savoyarden und Murtenern einerseits und den Freiburgern anderseits.
(Kt. St. Gallen, Bez. Gossau, Gem. Straubenzell).
704 m. Bauernhöfe am Nordfuss des stark bewaldeten Hügelzuges des Menzel, 2 km von der Stat. Bruggen-St. Gallen. 70 Ew.
(Im) (Kt. Wallis, Bez. Leuk). Sennhütten, zur Gem. Oberems gehörend, (s. Ems).
(Im) (Kt. Wallis, Bez. Visp, Gem. Eisten).
Sennhütten im Saasthal, an steiler Halde, r. Ufer der Saaser Visp.
Nächste Eisenbahnstat. im Sommer Stalden, Linie Visp-Zermatt (7 km), und im Winter Visp (16 km).
Postablage Schmieden, mit den Hütten von Im Ahorn nur durch einen Fussweg verbunden. 40 Ew. Viehzucht.
(Kt. Glarus, Gem. Näfels).
1405 m. Alpweiden und Sennhütten am Fuss des Scheinberges, in einem Seitenthal des Oberseethales, 8 km von Näfels.
Bloss im Sommer von Mähern und Wildheuern bewohnt.
(Kt. und Bez. Schwyz, Gem. Lowerz).
771 m. Bauernhöfe am Nordhang des Rigi (Büelerberg).
(Kt. Luzern, Amt Entlebuch, Gem. Romoos).
903 m. Bauernhof, 10 km. von der Stat. Wolhusen der Linie Bern-Luzern.
Pfarrei Romoos.
(Unter und Ober) (Kt. Bern, Amtsbez. Ober Simmenthal).
Sennhütten der Gem. Zweisimmen am Westabhang des Bündschlergrates.
(Kt. Schwyz, Bez. March). Sennhütten im Vorder-Wäggithal in 1270 und 1317 m.
(Vallée de l') (Kt. Wallis, Bez. Goms). S. den Art. Eginenthal . ^[Ergänzung.]
Tour (D') (Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Leysin).
Gipfel von 2334 m, an dessen Fuss der kl. See und die Sennhütten von Aï in 1800 m. Zahnförmig zugespitzter Berg, dessen graue Felswände aus Alpenkalk (Malm) in ihrer charakteristischen Gestalt von den meisten Ortschaften am Genfersee aus sichtbar sind. Im N. von Leysin, 3 Std. Prachtvoller, von Leysin aus oft besuchter Aussichtspunkt.
Von den Hütten von Aï führt ein stellenweise recht beschwerlicher Fussweg in 1½ Std. bis auf den Gipfel.
Aussicht auf den Genfersee einerseits und auf das Mont-Blanc Massiv, den Combin, das Matterhorn, die Mischabelhörner und die Diablerets anderseits von besonderm Interesse.
Reiche alpine Flora, Fundort der seltenen Crucifere Petrocalla Pyrenaica.
(Bezirk des Kt. Waadt), 1888: 18648 Ew., das heisst 43 auf 1 km2. 15 Gemeinden (Aigle, Bex, Chessel, Corbeyrier, Gryon, Lavey, Morcles, Leysin, Noville, Ollon, Ormont-Dessous, Ormont-Dessus, Rennaz, Roche, Villeneuve, Yvorne), in 5 Kreisen: Aigle, Ollon, les Ormonts, Bex, Villeneuve. Hat die Form eines Dreieckes, dessen Scheitelpunkte Saint-Maurice, das Oldenhorn und Veytaux sind und heisst im Kanton Waadt allgemein der «grosse Bezirk.»
In der Hauptsache Gebirgsland, dessen höchste Gipfel die Diablerets (3242 m), das Oldenhorn (3124 m), der Grand Muveran (3061 m), die Dent de Morcles (2980 m), der Tarent (2551 m) und die Pare de Marnex oder Tornette (2543 m) sind. Bemerkenswert ausserdem die Croix de Javernaz, der Chamossaire, die Tours d'Aï und de Mayen, der Chaussy und die Rochers de Naye.
Hauptthäler des Bezirkes das des Avançon (die Plans de Frenières und d'Anzeindaz), der Gryonne, der Grande Eau oder von Ormont, des Kaltwassers, und der Tinière.
Die 18648 Bewohner des Bezirks wohnen in 3266 Häusern und bilden 4531 Haushaltungen. Man zählt 17030 Reformierte, 1588 Katholiken und 8 Israeliten.
Hauptbeschäftigung der Bewohner ist neben dem ¶
Ackerbau besonders Viehzucht und in den Bergen Holzwirtschaft. Der anbaufähige Boden verteilt sich auf:
ha | |
---|---|
Äcker und Gärten, Wiesen, Baumgärten | 11050 |
Wälder | 11500 |
Alpweiden | 19500 |
Ertrag des angebauten Bodens 1898: 659 ha Reben ergaben 23100 hl Wein im Werte von 1590000 Fr. Der übrige landwirtschaftliche Betrieb erzielte den Betrag von 3400000 Fr., Ertrag der Wälder nicht mit inbegriffen. Die Viehstatistik weist folgenden Bestand auf:
1876 | 1886 | 1896 | 1900 | |
---|---|---|---|---|
Hornvieh | 8877 | 10192 | 10050 | 11787 |
Pferde | 890 | 946 | 1059 | 1270 |
Schweine | 2696 | 3022 | 4774 | 2767 |
Ziegen | 3354 | 3301 | 4090 | 2683 |
Schafe | 3059 | 2956 | 2789 | 2639 |
Bienenstöcke | 961 | 1165 | 1274 | 1135 |
Zahlreiche landwirtschaftliche und Weinbaugenossenschaften. Die Industrie besteht in der Ausbeute der Salinen von Bex, der ältesten der Schweiz (1899: 39300 m3), und der wichtigen Marmorbrüche von Saint-Triphon und Arvel (Villeneuve). Ausserdem Gipsgruben in Bex und Villeneuve;
Kalk- und Cementfabriken in Roche;
Papierfabriken, mechanische Schreinereien und Teigwaarenfabriken in Bex;
grosse Sägen in Bex und Aigle;
Parqueteriefabriken, Brauerei- und Schreinergewerbe, Bürstenfabriken und Wollspinnerein in Aigle;
hauptsächlich aber Weinhandel mit Eigengewächt.
Die bedeutendste Einnahmequelle des Bezirks besteht aber ohne Zweifel in der Fremdenindustrie, die alljährlich Tausende von Touristen in folgenden Sammelpunkten vereinigt: Villeneuve (Hôtel Byron), Aigle (Grand Hôtel des Bains mit Salzsoole und Mutterlauge), Bex (Bäder, Aerotherapie, Traubenkuren), Leysin-Feydey (Winter- und Sommeraufenthalt für Brustleidende), Corbeyrier, Le Sépey, La Comballaz (Schwefelwasser), Ormont-Dessus (Sommer- und Winterstation), Chesières (Sommer- und Winterstation), Villars, Gryon, Les Plans de Frenières, Lavey-les-Bains (heisse Schwefelquellen und Mutterlauge). Daneben zahlreiche Bergweiler, wo die Fremden einen Teil des Sommers in Pensionen oder zu diesem Zwecke gemieteten Chalets zuzubringen pflegen.
Den Verkehr im Bezirk besorgen die Linie Lausanne-Brig, die elektrische Bahn Bex-Bévieux-Gryon, die bis Villars fortgesetzt ist und diejenige von Aigle-Feydey. Eisenbahnprojekt Monthey-Aigle-Sépey, mit geplanter Fortsetzung über den Pillon und Anschluss in Gessenay an die Linie Thun-Château-d'Oex. Eine elektrische Zahnradbahn verbindet Aigle mit Leysin.
(Aelen) (Kt. Waadt, Gem. und Hauptort des Bez. Aigle). 420 m. Am r. Ufer der Rhone. Zählte 1888 3540 Ew. (3181 Ref. u. 349 Kath.), die sich auf 814 Haushaltungen und 423 Häuser verteilten. Die eigentliche Stadt hauptsächlich am l. Ufer der Grande-Eau, am Ausgang des Thales von Ormont. Gebäulichkeiten zum grossen Teil aus Marmor der Brüche von St. Triphon bestehend. Postbureau, Telegraph, Telephon; Ausgangspunkt der Linien Aigle-Ollon-Villars, Aigle-Sépey-Leysin, Aigle-Sépey-Château-d'Oex, Aigle-Sépey-Diablerets-Pillon-Gessenay, Aigle-Corbeyrier.
Aigle ist bekannt durch seine grossen Rebberge, die einen geschätzten alkoholreichen Wein liefern. Stark besuchte Märkte, besonders derjenige im Oktober, an dem oft bis zu 1000 Stück Vieh aufgeführt werden.
Sitz eines Bezirksgerichtes einer Filiale der Kantonalbank, eines Gymnasiums und Industrieschule. Grosse Parqueteriefabrik mit 100 Arbeitern, 4 Sägen, eine Spinnerei, zwei Buchdruckereien und zwei Zeitungen. Ausserdem Fabrikation von renommierten Schuhwaren, Bürsten, Bier, Magenbitter. In Aigle sind geboren der Componist Gust. Doret, der Maler Friedr. Rouge, der Novellist Sam. Cornut; Bürger von Aigle zudem der seit 1741 an der Akademie zu Lausanne wirkende Rechtslehrer Beat Ph. Vicat; der ausgezeichnete Botaniker Abrah. Ls Decoppet, Mitarbeiter Albrechts von Haller an dessen Historia stirpium indigenar. Helvetiae inchoata. 3 t. Bernae 1768; der Landammann Dav. Franz Rud. Clavel (1767-1837); die Brüder Ph. und Friedr. Veillon; der Botaniker Jaccard, Verfasser einer bemerkenswerten Flore du Valais; etc.
In der Umgebung die schöne Quelle von Fontanney, die die Wasser der aus Alpenkalk bestehenden Südostflanke des Massives von Aï (besonders die des waldreichen Plateaus von Leysin) sammelt und die Stadt Aigle mit reichlichem, ausgezeichnet frischem Trinkwasser versorgt. Seit Frühjahr 1900 elektrische Strassenbahn zwischen dem Bahnhof der Linie des J.-S., dem Stationsgebäude der neuen elektrischen Bahn Aigle-Leysin und dem grossen, im Quartier Le Fahy gelegenen Badhotel. Aigle besitzt eine ref. Landeskirche, sowie Kirchen der freien, der kath. und der deutschen Gemeinde (letztere in der alten Kirche St. Jacques, in der noch Farel predigte).
Wohlthätigkeitsanstalten: Hilfsverein für Arme, 1863 gegründet;
Bezirksspital Aigle mit 20 Betten, 1867 eröffnet; ¶