Der Bezirk wird von den Eisenbahnlinien Bern-Herzogenbuchsee-Olten und Langenthal-Wolhusen durchzogen. Sechs Hauptstrassen
treffen in Langenthal zusammen und machen diesen Ort zum eigentlichen Zentrum des Bezirks.
Die Stadt Bern kaufte im Jahre 1432 die Herrschaft Aarwangen von Wilhelm v. Grünenberg und verband so ihr Gebiet mit dem Aargau,
den
sie im Jahre 1415 erobert hatte. Sie fügte im Jahre 1480 den Rest des Bezirks, durch Kauf von den Herren
v. Luternau, hinzu.
(Kt. Bern,
Bez. Aarwangen) 440 m. Einer der Hauptorte des Bezirks, auf drei Terrassen am rechten Aareufer erbaut,
neue, eiserne Brücke, 4 km nördlich von Langenthal;
Postbureau, Haltstelle der Postwagen Langenthal-Niederbipp,
Telegraph und Telephon.
Das hübsche Dorf besitzt ein altes Schloss, welches früher Residenz der Grafen von Aarwangen, dann
des Amtmanns von Bern
war und jetzt, umgebaut, Sitz der Bezirksbehörden ist. 1785 E., 250 Häuser.
Die Bevölkerung beschäftigt
sich hauptsächlich mit Ackerbau, daneben auch mit verschiedenen Berufsarten;
Walzenmühle und mechanische
Schreinerei.
Das alte Kornhaus wurde in eine Rettungsanstalt für jugendliche Verbrecher ^[richtig: verwahrloste Knaben]
umgewandelt.
Die Gemeinden Bannwyl und Schwarzhäusern gehören zur Kirchgemeinde Aarwangen.
Ausser und Inner. (Kt. Bern.)
Teile von Interlaken,
im N. des Ortes. Inneraarzelg ist um die Brauerei Horn, Ausseraarzelg um die Brauerei
Hofweber gruppiert.
oder Marzili (Kt. Bern)
Vorstadt von Bern,
115 Häuser, enthaltend 349 Haushaltungen und 1576 E. Es ist in einer den Nebeln
ausgesetzten Niederung des Aarethals gelegen, südlich von der Stadt, mit welcher es durch eine Drahtseilbahn verbunden ist.
Eine eiserne Brücke verbindet die beiden Aareufer. Gaswerk und Wasserwerk der Stadt; Billardfabrik, Reparaturwerkstätte
für Telegraphen, öffentliche Badeanstalt. Prachtvolle Aussicht auf die Südfaçade des Bundeshauses.
oder Aastauden (Kt. Schwyz,
Bez. March, Gem. Wangen).
Teil des Dorfes Wangen, auf ehemals unfruchtbarem, mit Stauden bewachsenem
Boden am Ufer der Aa gelegen.
(Kt. Thurgau,
Bez. Frauenfeld,
Gem. Aadorf), ^[Supplement statt Gem. Frauenfeld] ganz nahe der Zürchergrenze enthält
fünf kleine Ortschaften: Aawangen mit Kirche und Pfarrhaus, Hutzenweil, Friedthal, Häuslenen (Schule), Burg und Moos, 240 E.,
von denen 24 Katholiken.
Ackerbau und Viehzucht. 3 Sandstein- und 1 Tuffsteinbruch.
Wäscherei von Baumwollabgang, welch
letzterer zur Maschinenreinigung benutzt wird.
Primarschule mit Bibliothek.
Postablage in Aawangen und Häuslenen.
Die ganze Gemeinde Aawangen gehörte dem Kloster Kreuzlingen.
Zeugen aus dieser Periode sind einerseits: die Glocke
auf dem Schulhaus, die im Jahr 1851 renovierte Kirche und anderseits das Kreuz des Klosters auf dem Grenzstein ausgemeisselt.
(Kt. Schaffhausen,
Bez.
Schaffhausen), ziemlich grosser Hof in der Gem. Neuhausen, gehörte früher dem Spital in
Schaffhausen.
Im Jahre 1556 dem Kloster Rheinau verkauft, dem er als Sommeraufenthalt diente, kam dieser Hof im Jahre 1838 in den Besitz
von Schaffhausen.
469 m.
(L') Gemeinde (Kt. Waadt,
Bez. La Vallée)
eine der drei Gemeinden im Jouxthal, umfasst das Gebiet zwischen dem östlichen
Ufer der Seen von Joux und Brenets und dem Kamm der Dent de Vaulion und des Mont Ferret. Dieses Gebiet hat einen Flächeninhalt
von 35 km2 zwischen Höhen von 1008 m und 1653 m; es ist hauptsächlich von Wald und Weiden bedeckt, nur in den unteren
Teilen hat es etwas Wiesen und Felder.
Die Bevölkerung, 1064 E., bewohnt einen ziemlich schmalen Streifen am Jouxsee.
Dazu gehören mehrere Weiler, u. a. les Bioux,
Chez Aaron, Chez Gros Jean und die Dörfer l'Abbaye und Pont, letzteres am nördlichen Ende des Sees.
Die Tätigkeit der Bevölkerung erstreckt sich auf die Milchwirtschaft und Ausbeutung der Wälder.
Der
eigentliche Anbau des Bodens ist gering.
Die Uhrenmacherei beschäftigt auch einen namhaften Teil der Bevölkerung, immerhin weniger als in andern Teilen des Bezirkes.
Messerschmiede in Les Bioux. Die Gemeinde L'Abbaye wurde im Jahr 1571 gegründet.
Früher umfasste die Gemeinde Le Lieu das
ganze Jouxthal.
(L') (Kt. Waadt,
Bez. La Vallée).
Dorf in der Gemeinde gleichen Namens, 8 km N.-O. von Le Sentier und 2,3 km südlich
von Le Pont, auf dem östlichen Ufer des Jouxsees und an der Strasse von Le Pont nach Le Brassus, 1015 m, 185 E. Der Verkehr
mit den andern Ortschaften des Thales wird durch den Postdienst und im Sommer durch die Dampfschiffahrt
vermittelt. Das Dorf ist im Jahre 1833 durch eine grosse Feuersbrunst teilweise zerstört worden. Genau im S. fliesst die
Lyonne (Lionnaz). Obschon von kurzem Lauf, kommen bei diesem Bache starke Anschwellungen vor. Oberhalb und bei der Quelle befindet
sich der Eingang in die Höhlen Chaudière d'Enfer, bemerkenswert durch ihre Ausdehnung und die mannigfaltigen
Formen.
Dieser Ort hat Namen und Ursprung von einer Abtei des Ordens des hl. Norbert de Prémontré. Das Kloster wurde gegen das Jahr 1126 durch
Ebal II., Herr von La Sarraz und Grandson gegründet. Diese Abtei wurde zuerst «Leona»,
dann «Domus Dei» genannt. Im Jahre 1149 trifft man den Namen «Abbatia
Lacus Guarnensis», welcher noch im XIII. Jahrhundert vorkommt.
Während des XII. Jahrhunderts erwarb sich die Abtei zahlreiche Herrschaften im Kt. Waadt
und bestand bis in die Reformationszeit. In
dieser Periode wurde die Kirche (welche aus dem XIV. Jahrhundert datiert) zur Pfarrkirche an Stelle derjenigen
von Le Lieu, welche vorher beiden Ortschaften gedient hatte. Der Turm ist der einzige Ueberrest des alten Klosters.