verdankt seine Entstehung der Burg, von der es den Namen hat. Da Aarburg, durch seine Lage nicht nur den Wasserweg der
Aare,
sondern auch die Strasse vom
Gotthard zum
Jura beherrscht, ist seine strategische Wichtigkeit derart, dass schon die
Römer
da ein Kastell errichteten. Die
Barone von Aarburg besassen ausser der Stadt und dem
Schlosse noch das
Dorf Oftrigen und zahlreiche
Güter. Stadt und
Schloss kamen nach einander unter die
Herrschaft der
Grafen von
Frohburg, der Söhne
Alberts I. (1299), unter diejenige der Familie der Kriechen, und endlich 1584 unter Bern.
Die
Berner erbauten die Festung (1660),
deren Wälle zum Teil zerstört wurden und welche später als
Zeughaus und jetzt als kantonale Strafanstalt
benutzt wurde.
Aarburg und die Ortschaften des
Wiggerthales (mit Ausnahme von Zofingen)
waren unter der
Herrschaft eines Amtmanns bis zum Jahr 1798,
da der Aargau
unabhängig wurde.
Nach der Feuerbrunst im Jahr 1818 und der im Jahr 1844 wurde Aarburg jedesmal schöner aufgebaut als
es gewesen.
(Kt. Bern,
Solothurn,
Aargau).
Gleiche Etymologie wie
Aa. Hauptzufluss des
Rheins. Das Flussgebiet der Aare nimmt mit 17617 km2, von denen 4850 km2^[Berichtigung: 440 km2] auf
Gletscher entfallen, 2/5 der Gesamtoberfläche der
Schweiz ein. Es erstreckt sich von den
Alpen bis zum
Jura und umfasst beinah das ganze schweizerische Alpenvorland. (Vergl. Kärtchen.)
Die Gesammtlänge der Aare beträgt 485 km, ihre
Tiefe unterhalb
Thun 1-3 m, bei
Koblenz bis 6 m., die mittlere Geschwindigkeit
1,5-2 m. pro Sekunde.
Entsprechend den drei grossen geographischen Einheiten der schweizerischen Landschaft:
Alpen,
Mittelland und
Jura, die auch
der Aare und dem Aarethal das charakteristische Gepräge verleihen, teilen wir den
Lauf derAare in 3 Abschnitte:
3. Jurassischer Anteil
von
Aarburg bis zur Mündung.
1. Alpiner Anteil.
Die Aare entspringt an den beiden
Aargletschern (siehe diese), deren Abflüsse man beide als Quellen der Aare betrachten kann,
wenn schon der Gletscherbach des
Oberaargletschers denselben bei 2243, derjenige des
Unteraargletschers bei 1879 m. verlässt.
Gemeinsam durchmessen sie, zahlreiche Arme bildend den steinigen und flachen alten Gletscherboden des
Unteraargletschers (Aarboden und
Spitalboden). Im Angesicht des Grimselhospizes stürzt sich die junge Aare, vermehrt um den
Abfluss des
Grimselsees, stäubend und tosend in die
Schlucht der
Spitallamm, welche der Fluss zwischen den steilen, vom alten
Aargletscher abgerundeten Ausläufern des
Juchlistockes 2586 m. und dem
Spitalnollen 1981 m. eingeschnitten
hat.
Hier, wo der alte Saumweg und die neue Strasse dem
Felsen völlig abgerungen werden mussten, bleibt die Aare bis weit in den
Sommer hinein vom Lawinenschnee bedeckt. Ein früherer Aarelauf ging auf der rechten
Seite des
Nollens an der Stelle des heutigen
Hospizes und der
Seen vorbei und gewann das eigentliche Haslithal über den niedern
Sattel 1900 m. zwischen dem
Nollen und den
Hängen des
Nägelisgrätli, welcher Einschnitt heute noch der grössern Sicherheit vor Lawinen halber von winterlichen Besuchern
der
Grimsel eingeschlagen wird.
Als richtiges, wildes Bergwasser mit grosser erodierender Kraft fliesst die Aare in meist tief gegrabener
Schlucht, nur im kleinen Becken des Rhäterichsboden kurz sich erholend, bis zur Thalstufe der
Handeck. Von Zuflüssen hat
sie erhalten links den
Bächlisbach vom gleichnamigen
Gletscher und rechts, wenige Minuten ob der
Handeck, den in wilden Fällen
herabstürzenden
Gelmerbach, den Abfluss des 400 m. weiter oben in einsamer Felsennische gebetteten
Gelmersees.
Die
Handeck bezeichnet eine deutliche Thalstufe, wo der Thalboden in steilem Abfall sich um 140 m. erniedrigt. Ein Hauptstück
dieses plötzlichen Niveauunterschiedes durchmisst die Aare in dem 46 m. hohen altberühmten Handeckfall, der, früher eine
der zu bezahlenden Schönheiten des Berneroberlandes, seit Erbauung der Strasse für jedermann sichtbar
ist. Mit der Aare stürzt sich der links seitlich einmündende
Aerlenbach (Abfluss des Aerlengletschers) in die grausige
Tiefe.
stetsfort den Charakter eines Wildwassers. Ihr Thal, das Haslithal, ist steil eingeschlossen von himmelhohen Granitwänden,
die nur bei dem freundlichen Thalkessel von Guttannen etwas auseinander treten. Bei Innertkirchen aber öffnet sich das Thal
zu einem breitern Becken und aus dem Gadmenthal von rechts, dem Urbachthal von links empfängt die Aare
starke Zuflüsse. Hier verlässt sie auch das Urgebirge und tritt in die Zone der nördlichen Kalkalpen. Ein Felsriegel aus
hartem Jurakalk, das Kirchet, schliesst hier das Thal vollständig ab und scheint dem Fluss jeglichen Ausgang zu verwehren.
Die Aare aber hat sich einen Weg hindurchgebahnt und durchquert diese Barriere in einer canonartigen,
engen Schlucht (Lamm); es ist die berühmte Aareschlucht bei Meiringen. Merkwürdigerweise hat die Aare diese Schlucht keineswegs
auf der tiefsten Einsattelung des Felsrückens eingeschnitten, der die Strasse folgt. Der diluviale Aaregletscher dessen
Moränenblöcke noch auf dem Kirchet herumliegen, mag sie von dieser bereits angefangenen Furche gegen O.
abgedrängt haben.
Die Aareschlucht ist, seit sie zugänglich gemacht worden, eine «great attraction»
des Berneroberlandes und ^[Note:] über kurz oder lang wird man auch die Landstrasse durch die Schlucht führen, um die zeitraubende
Steigung über den Riegel des Kirchets abzuschneiden. Die Becken und Thalstufen von Innertkirchen, Guttannen, Handeck und Rhäterichsboden
verdanken übrigens der Gletscherzeit ihre Entstehung, worauf schon hinweist, dass sie an denjenigen Punkten des Haslithals
gelegen sind, wo Seitengletscher zum alten Aargletscher stiessen und wo heute noch die Abflüsse der entsprechenden geschwundenen
Eisströme in die junge Aare sich ergiessen.
Nach Passierung der Aareschlucht eilt die Aare, immer noch rasch fliessend, in korrigiertem Bett bei Meiringen
vorbei durch eine ca. 2 Stunden lange
ebene Thalfläche zum Brienzersee. Der ganze Thalboden von Meiringen bis Brienz ist von
der Aare aufgeschüttet worden; die Wellen des Brienzersees brandeten einst an den Felsen des Kirchets, dann baute die Aare
ein Delta in den See; dieses rückte im Laufe der Zeiten immer weiter thalabwärts und nahm die ganze
Thalbreite (2 km) ein.
Auf dem angeschwemmten Boden floss die Aare in Serpentinen träge dahin, bei Hochwasser alles überschwemmend und das Land
der Versumpfung und Vertorfung überlassend. In den Jahren 1866-75 wurde ihr Lauf mit Hülfe des Bundes
auf einer Strecke von 12,75 km korrigiert, und sie erhielt dadurch ein Gefälle von durchschnittlich 3,36‰, welches sie
befähigt, alle Geschiebe in den Brienzersee hinauszuschaffen (Kosten 1208000 Fr.). Später wurde die Aare auch noch weiter
flussaufwärts im Becken von Innertkirchen eingedämmt. Mit dem Eintritt in den Brienzersee 566 m hat die
Aare ihren Charakter als Wildwasser verloren. Auf der bisherigen Strecke von 36 km hat sie ein Gefälle von 1677 m aufzuweisen.