Jahren noch eine Statue des Professors Herz in Erlangen, ein Siegesdenkmal in Augsburg und das (1880 enthüllte) zweite große
Meisterwerk: das Beethoven-Denkmal in Wien, wo die sitzende Gestalt des Gefeierten am
Sockel mit Prometheus und einer Victoria
nebst neun Kindergestalten geschmückt ist, welche die Hauptwerke Beethovens personifizieren. Infolge jenesMax-Denkmals
wurde er 1873 als Professor an die Akademie in Wien berufen. Er ist
Ritter des bayrischen Kronenordens.
Melchior Anton, Bildhauer, geb. zu Münster (Westfalen), trat 1850 in
das Atelier des Bildhauers Imhof in Köln, wo er 1853 die 14 Leidensstationen in Hautrelief schuf, die
Rauch veranlaßten,
den talentvollen jungen Mann in sein Atelier zu nehmen. So kam er 1854 nach Berlin, modellierte, bildete sich durch Selbststudium
in Sprachen und Wissenschaften aus und schuf für
Friedrich Wilhelm IV. eine Bronzestatue des
Großen Kurfürsten als zehnjährigen
Knaben. 1857 ging er nach Rom, trieb archäologische Studien und schuf die Statue eines römischen
Hirten, die ihn vermittelst eines dreijährigen Stipendiums in den Stand setzte, seinen Aufenthalt in Italien bis 1862 auszudehnen.
Dann gründete er in Berlin sein eignes Atelier in den Räumen, wo einst
Rauch gearbeitet hatte. Unter den Werken, die damals
entstanden, sind zu nennen: eine Siegessäule zum Andenken an das Jahr 1866, 28 Porträtreliefs von Männern
der Wissenschaft in der Bibliothek des Rathauses zu Berlin und zwei
Reliefs für das Denkmal auf Alsen. 1870-75 war er Professor
an der Kunstschule in Nürnberg und folgte dann einem Ruf an die Akademie in Leipzig. Eins seiner schönsten Werke ist die
bereits in Rom entworfene, später in Marmor ausgeführte Gruppe einer Caritas (im Besitz des Bankiers
Oppenheim in Köln),
die infolge einer von ihm erlebten Scene eine edle römische Prinzessin darstellt, welche
ein ausgesetztes Knäblein genährt
hat, dessen lieblicher älterer Bruder neben ihr steht. Er ist Inhaber des preußischen Kronenordens vierter
Klasse.
1) Anton, Landschaftsmaler, geb. zu München, zeichnete dort
anfangs unter Cornelius nach der Antike, sah jedoch bald, daß er sich nicht zum Historien-, sondern zum Landschaftsmaler
eignete. Da es aber damals noch keine Landschaftsschule der dortigen Akademie gab, so studierte er die Natur auf Reisen
im bayrischen Gebirge und in Tirol. Seine Landschaften geben mit wenigen Mitteln, aber großer Meisterschaft des Kolorits
die feierliche Ruhe der Natur und die Klarheit des Himmels zur Zeit des Sonnenuntergangs.
Häufig bilden einige Hirsche am Teich, in dem sich der nahe
Wald spiegelt, seine Staffage. Zu seinen besten Bildern
gehören, nachdem er 1841 mit einem Mittag auf der Alm seinen Ruf begründet hatte: ein Herbstabend mit einem Hirsch am Wasser
und die Benediktenwand im Abendlicht (beide in der Neuen
Pinakothek), Hirsche am See nach Sonnenuntergang (Museum in Leipzig),
die vier Jahreszeiten, Abend im Schilf, aus der Umgegend von München (Mittagszeit), Abend (1869) und
andre nur «Abendlandschaft» betitelte. 1853-69 war er Konservator der Gallerie
in Schleißheim, seit 1869 Konservator der
Pinakothek.
2) Anton, Landschaftsmaler, geb. als Sohn des vorigen, von dem er den ersten
Unterricht erhielt. Nachdem er dann drei Jahre die Akademie in München besucht hatte, trat er wieder
in das Atelier seines Vaters, machte Studienreisen in Bayern, Baden, Württemberg, der Schweiz und Tirol und wurde 1875 Lehrer
für Zeichnen und Malen bei der Prinzessin Amalie und den Prinzen
Ludwig Ferdinand u. Alfons von Bayern. Unter den im Geist
seines Vaters gemalten Landschaften sind zu nennen: Partie an der Isar und Mühle in Niederbayern.
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