Restauration des Rathauses in Malmö. Die bedeutendsten seiner Neubauten sind: die Elementarschule in Skara, das Schloß
bei Häckeberga in Schonen und das Bolindersche Haus auf Blasieholm in Stockholm. Sehr groß ist die Zahl seiner architektonischen
Zeichnungen und Entwürfe für kirchliche und Profanbauten, z. B. neuerdings für ein prächtiges
Schloß bei Ystad. 1871 wurde er Mitglied der Akademie in Stockholm und 1872
Ritter des dänischen Danebrogsordens.
FranzXaver, Zeichner und Glasmaler, geb. zu München, widmete sich anfangs dem
Kaufmannsstand in Stuttgart und in seiner Vaterstadt, studierte aber bei seiner großen Neigung für die bildenden Künste
kunstgeschichtliche Werke und trat dann in die Mayersche Kunstanstalt für kirchliche Arbeiten. Bald
übernahm er die Leitung derselben und brachte sie zu einer Höhe, daß sie damals fast 300 Personen beschäftigte und eine
noch bestehende Filiale in London gründete.
Nach Aufhebung der königlichen Glasmalereianstalt in München gründete er eine Anstalt für Glasmalerei unter
seinem Namen, die infolge ihrer hervorragenden Leistungen zur königlichen Hofglasmalerei ernannt ward. Den Weltruf, welchen
sie genießt, verdankt sie großenteils Zettlers Bestreben, die Grundsätze der Blütezeit der Glasmalerei (1440-1540) wieder
in Anwendung zu bringen. In Verbindung mit Enzler und Stockbauer gab er heraus: «Ausgewählte
Kunstwerke aus dem Schatz der reichen Kapelle in der königlichen alten Residenz zu München».
Er ist
Ritter des bayrischen Michaelsordens, des österreichischen
Franz-Josephsordens, des preußischen und des italienischen
Kronenordens und des rumänischen Sterns.
Michaelvon, Historien- und Genremaler, geb. 1827 zu Zala in Ungarn, besuchte die Akademie
zu Wien und war Schüler von Waldmüller, zu dem er aber in der
Wahl und in der Behandlung seiner Vorwürfe
in großem Gegensatz steht. Auf seine Veranlassung wurde er als Lehrer einer Großfürstin nach Petersburg berufen. Schon 1850 verließ
er den russischen Hof, kehrte 1856 dorthin zurück und wurde 1859 Hofmaler, in
welcher Stellung er 15 Jahre verblieb,
bis er 1874 nach Paris übersiedelte. In Ölbildern, Aquarellen und Zeichnungen schweifen seine Vorwürfe weit über das
Reale hinaus; in der Formengebung aber, worin seine eigentliche Meisterschaft besteht, folgt er der Natur im Sinn der modernen
Realisten.
Mit Vorliebe bewegt er sich in Schauer- und Spukgeschichten oder im allegorischen Tendenzbild, nur in
einigen Genrebildern schlägt er die Seite eines gesunden, kräftigen Humors an; immer aber ist bei ihm die Zeichnung bedeutender
als die Malerei. Abgesehen von seinem Debüt (1847): der Gefangene im Kerker, gehören zu seinen historischen und allegorischen
Darstellungen: die Kaiserin Elisabeth am Sarg Deáks, die Blätter: der Messias und Luther auf der Wartburg,
die ziemlich unklare Zeichnung: der Mensch zwischen Vernunft und Narrheit (Darstellung der Nichtigkeit alles Irdischen, nach
Art der Totentänze), jüdische Märtyrer (Kohlezeichnung und Aquarell), Du bist von Erde und sollst zu Erde werden (ebenso)
und vor allen das große Bild: die Waffen des Dämons der Verwüstung, das, die brennendsten Tagesfragen
in Allegorien darstellend, eine Fülle von phantastisch kontrastierenden Elementen und malerischen Effektmitteln bietet und
einen wahren Höllenpfuhl von Farben aufdeckt. In erfreulichem Gegensatz zu diesem stehen die mehr oder weniger heitern Genrebilder
(Zeichnungen): das Edelfräulein, der Jagdjunker, der letzte Besuch des Arztes, holländischer Soldat in
Weinlaune,
Raucher, Schachspieler, Auerhahnjagd in Rußland u. a.
FélixFrançois George Philibert, franz. Architektur- und Marinemaler, geb. zu
Beaune
(Côte d'Or), war acht Jahre Schüler der Kunstschule zu Dijon, wo er Linearzeichnen und klassische Architektur studierte,
machte hierauf 1845 bis 1848 größere Reisen im südlichen Frankreich, in Italien und im Orient. Die
Früchte derselben waren eine Anzahl von Bildern, die in einer Verbindung von Seestück und Architektur die ganze Farbenglut
des südlichen Himmels schildern, wozu er dankbare Motive an den
Ufern des
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Bosporus, des Hellesponts und der Lagunenstadt fand. Seine venetianischen Bilder (Ansicht von Venedig von San Giacomo Maggiore
aus u. a.), die er in den 50er Jahren brachte, hielten hierin noch ein gebührendes Maß; später
aber geriet er in einen wahren Farbentaumel, der alle Naturwahrheit verleugnete. Dahin gehören z. B.
ein Fest zu Venedig (1855) und eine Ansicht von Konstantinopel mit dem sich zur Moschee begebenden Sultan
(1869). Unter seinen sonstigen Bildern nennen wir noch: der Bucentaur, Hinrichtung des Generals Carmagnola, Ausladung von
Orangen bei Marseille (sehr manieriert), Venedig vor Sonnenaufgang, der Lido bei Venedig, die in Farbenglut schwimmende Riva
degli Schiawoni u. a. Seit dem Ende der 60er Jahre stellte er keine Bilder
mehr aus. Er erhielt zahlreiche Medaillen, 1857 das Ritter- und 1878 das Offizierkreuz der Ehrenlegion.