Neuzeit, z. B.: auf das Jubiläum in Lüttich mit der Innenansicht der dortigen Martinskirche,
auf den Tod des Bischofs Bommel mit der Ansicht der Kathedrale in Lüttich u. a., auf denen er besonders meisterhaft das Äußere
und Innere von holländischen und englischen Kirchen darstellt. Sehr reich war er mit solchen Medaillen auf
der Ausstellung in Antwerpen 1861 vertreten. Er ist Ritter des portugiesischen Christus-, des preußischen Roten Adler- und
des belgischen Leopoldsordens.
2) Karl, ebenfalls belg. Medailleur und Bildhauer, schuf in letzterer Eigenschaft einige
wohlgelungene Idealstatuen und machte sich vorzugsweise durch eine große Menge von Medaillen und Münzen bekannt, von denen
die erstern teils Bildnisse, teils bestimmte Begebenheiten darstellen, z. B.:
Einzug des Kaisers von Rußland in London, Jubelfeier der belgischen Unabhängigkeit, die deutsche Einheit, Bündnis der amerikanischen
Republiken etc. Andre enthalten wiederum Architekturen, z. B.:
Kölner Dom, Kathedrale von Toledo, die Stadt Antwerpen, Klosterkirche in Belem, Nationalbank in Brüssel u. a.
Mit allen diesen war er auf der Ausstellung in Brüssel 1880 reich vertreten. Er ist Ritter des Wasaordens,
des Ordens der Eichenkrone und des Christusordens.
3) Leopold, belg. Bildhauer und Medailleur in Brüssel, jüngerer Bruder und Schüler
von Jakob W. Auch er lieferte zahlreiche treffliche Medaillen und begründete seinen Ruf als Bildhauer durch
die monumentale Marmorgruppe der Brüder van Eyck, die in ihrem Geburtsstädtchen Maaseyck 1864 errichtet wurde, ein Werk
von glücklicher Erfindung und sehr charaktervoller Ausführung. Bald nachher schuf er die allegorischen Figuren
des Gewerbfleißes und des Handels für die Nationalbank in Brüssel. 1853 wurde er Ritter und 1865 Offizier des Leopoldsordens.
Franz, Genremaler, geb. 1818 zu Burgsteinfurt (Regierungsbezirk Münster), war 1832-40 Schüler
der Akademie in Düsseldorf und begann dann in selbständigem Schaffen mit der biblischen Historie. So malte er z. B.:
den jungen Tobias mit dem Engel, die Befreiung des Petrus aus dem Gefängnis, die Söhne Jakobs mit dem blutigen Rock
Josephs. Dann aber betrat er das seinem Talent angemessenere Gebiet des Genres, namentlich die Schilderung des Familienlebens
der Bauern und die Kinderwelt, worin er eine gute Beobachtungsgabe und einen gesunden Humor entwickelt, wenn auch seine Gestalten
oft zu wenig individuell sind.
Solche Bilder sind aus seiner besten Zeit der 40er und 50er Jahre: die naschenden Kinder, die Schmollenden,
der erste Rausch, gib dem Papa ein Händchen, Vaterfreuden, die St. Nikolausbescherung, aber auch später noch: wie gefällt
dir dein Brüderchen? (1865) u. a. -
Sein Sohn Heinrich W., geb. 25. Okt. 1852 zu Düsseldorf, Schüler der dortigen Akademie unter Jul.
Röting, ist ebenfalls Genremaler und hat sich in diesem Fach während der letzten Jahre rühmlich
bekannt gemacht; z. B.: der Hausonkel (1874), am Opferkasten (1875),
Hausandacht (1876), Ave Maria (1879).
Max, Bildhauer, geb. 1. Aug. 1846 zu Danzig, besuchte 1864-68 die Akademie in Berlin, war Schüler
von Julius Franz und 1868-70 Schüler von Siemering.
Dann machte er den Feldzug gegen Frankreich mit, wurde
darin verwundet und unternahm nach seiner Wiederherstellung eine Reise nach Italien (1875).
Seine bis jetzt bekannt gewordenen
Bildwerke idealen Inhalts sind: Page und Edelfräulein und eine sehr gelungene Venus, auf einer Muschel schwebend, als Brunnenfigur
(Zinkguß).
(spr. ŭeit), Moses, amerikan.
Porträtmaler, geb. 1827 zu Boston, widmete sich von 1845 an in seiner Vaterstadt dem genannten
Fach, ging 1851 nach Europa und malte hier unter andern auch Alexander v. Humboldt nach dem Leben,
ein Porträt, das auf den Ausstellungen in Berlin großen Beifall fand. 1860 begab er sich abermals nach
Europa und ließ sich 1865 in Paris nieder. Zu seinen bekanntesten Bildnissen gehören außerdem die des Naturforschers Agassiz,
der Staatsmänner Everett und Sumner und des um Boston hochverdienten Josias Quincy.