Gewerbschule in Prag und ließ sich 1874 in München nieder, wo er die Landschaftsmalerei betreibt, für die er schon früher
mehrere Studienreisen gemacht hatte. Seine meistens aus Böhmen, Oberbayern und Tirol entlehnten zahlreichen Bilder, manche
in Aquarell oder Gouache, finden sich häufig in Prag und andern Städten Böhmens, z. B.:
Partie aus der Ramsau, Partie bei Ruhpolding mit dem Sonntagshorn in Oberbayern, Abend am See u. a.
Benjamin, franz. Historien- und Porträtmaler, geb. 24. Mai 1829 zu
Blotzheim im Elsaß, war in Paris Schüler von Drolling und Picot, erhielt 1852 für einen wenigstens in der Komposition
lobenswerten Coriolan beim König von Antium den großen Preis, worauf er nach Rom ging und hier noch
koloristische Fortschritte machte. Seine bedeutendsten Bilder, zum Teil ergreifende Schreckensscenen, sind: die Stunde des
Weinens (1867), der Glöckner von Nürnberg (1872), der Gewissensbiß, Sulla im Haus des Marius
(Museum des Luxembourg), eine Greuelscene aus dem Einzug Karls V. von Frankreich in Paris und (1878)
die Lurlei. Im Palais de Justice führte er dekorative Wandmalereien aus. 1872 wurde er Ritter der Ehrenlegion.
William, Radierer und Kupferstecher, geboren im September 1837 zu Hannover als Sohn des Kunsthistorikers Friedr.
Wilh. U., trieb schon als Gymnasiast in Göttingen das Radieren, wurde 1854 in Düsseldorf Schüler von
Keller und 1857 in München von Thäter, unter dem er die Abundantia und Miseria nach Wislicenus stach (Kartonstich). Dann
vervollkommnete er sich 1860-63 wieder in Düsseldorf in der Kartonmanier und führte in Leipzig für Weigel Faksimiles nach
alten Stichen aus.
Nachdem er hierauf mehrere Jahre in Weimar gelebt und 1871 u. 1872 in Holland
gearbeitet hatte, ließ er sich in Wien nieder. Mit der Radiernadel weiß er das Original in seinem geistigen Gehalt wie
in seiner Ausdrucksweise so treu wiederzugeben wie kein andrer Meister. Vollständige Beherrschung der Form, Lebendigkeit
und Frische der Radiernadel wie unglaubliche Leichtigkeit und Gewandtheit
sind seine Hauptvorzüge. Unter
seinen überaus zahlreichen Arbeiten sind zu nennen: die vielen Blätter für Lützows «Zeitschrift
für bildende Kunst», 18 Blätter nach der Gallerie in Braunschweig, 44 Blätter nach der Gallerie in Kassel, viele
andre für die Wiener Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, «Die k. k.
Gemäldegallerie in Wien» (25 Lfgn. mit Text von Lützow), ebenso
die Amsterdamer Gallerie; fast alle diese nach ältern Meistern, insbesondere nach Niederländern, dazu Blätter nach neuern
Meistern, z. B.: Makart, Passini, Lenbach, Knaus, Braith, Schreyer u. a.
Franz, Landschaftsmaler, geb. 15. Aug. 1838 zu Innsbruck, bildete sich auf der Akademie in München,
in Mailand unter Alb. Zimmermann, in Düsseldorf unter Andr.
Achenbach und ließ sich 1860 in Brüssel nieder, wo er sich der belgischen Schule anschloß.
Von dort bereiste er Süditalien,
das südliche Frankreich und (mehrmals) die englische und schottische Küste und verwertete die dort entworfenen Skizzen zu
zahlreichen Bildern, die ihm mehrere Medaillen einbrachten. Er ist Ritter des Franz-Josephsordens.
Stefano, ital. Historienmaler, geb. 1822 zu Florenz,
Schüler der dortigen Akademie unter Pollastrini (gest. 1876), erhielt schon für seine ersten
Bilder: der barmherzige Samariter, der Tod Bayards und die Auferweckung des Lazarus, Preise und setzte hierauf 1849-53 seine
Studien in Rom fort. Eins seiner Hauptbilder, das 1867 in Paris besonderes, wenn auch kaum verdientes
Glück machte, ist die Vertreibung des Herzogs von Athen, Walther von Brienne, aus Florenz (Nationalgallerie in Florenz), worauf
dann, nachdem er Ägypten besucht hatte, für den Chedive der umfang- und figurenreiche Abzug der großen Karawane von Kairo
nach Mekka folgte, der 1873 in Wien viel Beifall fand. Die bedeutendste seiner jüngsten Schöpfungen
war die in Paris 1878 und München 1879 ausgestellte Bianca Capello, die den Kardinal von Medici zu vergiften sucht. Er ist
Professor und Mitglied der Akademie in Florenz.