d'Or), Schüler von Jouffroy, erhielt 1857 den großen römischen Preis und brachte eine Reihe von sehr ausdrucksvollen, meistens
mythologischen Bildwerken, z. B.: Bacchus als Erfinder der Komödie (1869, Bronze, Museum des Luxembourg), Marmorstatue des
Perseus (Garten der Tuilerien), Bacchus auf dem Panther mit Bacchantinnen (Relief).
(spr. tussäng), Louis, Genremaler, geb. 1826 zu Königsberg in Preußen, war anfangs Schüler der dortigen
Akademie 1845-52 und bezog später auf ein Jahr die Akademie in Düsseldorf unter Th. Hildebrandt. Er begann, wie so viele
Maler, mit der Historie, ging aber 1855 zum Genre über, worin er manche geistvolle, geschickte Darstellung
brachte, z. B.: der kleine Schmied, der Gentleman auf Reisen, am Sonntag, Fremde im Schloß u. a.
Johann Leonhardt, Holzschneider, geb. zu Nürnberg, bildete sich
auf der dortigen Kunstschule.
Seine bis jetzt vorhandenen sehr geschätzten Arbeiten sind die Schnitte zum «Faust» nach Zeichnungen
von Kreling, zu «Adam Krafft» nach Wanderer, zu den «Deutschen Tondichtern» nach demselben, Blätter für
das Prachtwerk «Die Schweiz» (Text von Gsell-Fels),
für die «Zeitschrift für bildende Kunst», Ansichten von Nürnberg nach
Zeichnungen vonL. Ritter und Schnitte zu den Publikationen des Germanischen Museums und des bayrischen Gewerbemuseums.
Wilhelm, Porträtmaler, geb. 1815 zu Berlin, war 1833-1836
Schüler der Akademie in Düsseldorf, malte anfangs Genrebilder, z. B. den Schweinehirtenjungen
(1835, Waldscene), und ging dann bei seinem großen Talent für die Farbe und die Behandlung derselben zum Bildnis über,
worin er später in Berlin mit glücklichem Erfolg thätig war.
(spr. träjéh), Jean Baptiste Jules, franz.
Genremaler, geb. 1824 zu Paris, Schüler seines Vaters und Lequiens, malt mit sehr charaktervollen
Gestalten und feiner Technik sowohl zahlreiche Sittenbilder, welche die Not und das Elend einzelner Stände schildern, z. B.
die
arme Näherin, als auch behagliche Scenen des modernen Familienlebens, z. B.: Shakespeare
im Bierhaus Zur Krone (1850), die Familie und die Heiterkeit (1859), eine strickende Frau, eine stillende
Mutter u. a.
Adolf August Louis Eugen, Maler des historischen Genres, geb. 1846 zu Berlin, besuchte die dortige Akademie
unter Daege und war specieller Schüler von Jul. Schrader. Als solcher trat er 1872 mit einem großen Historienbild auf: Kurfürstin
Elisabeth von Brandenburg nimmt das Abendmahl unter beiderlei Gestalt, das durch bedeutende künstlerische
Eigenschaften zu großen Erwartungen berechtigte. Es erhielt den Preis für Rom, wo sein Kolorit zwar noch gewann; aber ein
späteres Bild: Franz I. verweigert nach seiner Niederlage bei Pavia die ihm in Madrid von Karl V. vorgelegten Friedensbedingungen
(1877), entbehrte der tiefern Charakteristik und zeigte nur ein geschicktes Kostüm und ein auf
gewöhnlichen Effekt berechnetes Kolorit.
Joseph Matthias, Historienmaler, geb. 1824 zu Prag, wo er 1841-52 seine Ausbildung
unter Ruben erhielt, dem er auch 1852 nach Wien folgte, wo er bis 1856 blieb. Seine ersten, gegen Ende
der 40er Jahre fallenden Bilder behandelten Stoffe aus der böhmischen Geschichte, z. B.:
die Hussitenschlacht, der große Karton von Tezels Ablaßpredigt und einige der Wandgemälde im Belvedere zu Prag (1854-55)
sowie die Illustrationen zu Heines «Buch der Lieder». Nach einem fünfjährigen
Aufenthalt in Rom, wo er sich nach den Italienern des 15. Jahrh. bildete
und Federzeichnungen (30 Blätter) aus der deutschen Geschichte schuf, kehrte er 1861 nach Wien zurück und widmete sich
von da an vorzugsweise der religiösen Malerei. Von 1865 an leitete er die Akademie in Prag und lebt seit 1872 als Professor
an der Akademie zu Wien. Seine seit 1861 entstandenen Hauptwerke sind: die reizenden Pergamentminiaturen
in dem vom Kaiser dem Papst geschenkten «Missale romanum», die Fresken in der Grabkapelle des Barons Revoltella in Triest (1864),
im Prüfungssaal des
mehr
akademischen Gymnasiums zu Wien (die Kirchenväter) und in der neuen Kirche zu Karolinenthal bei Prag sowie das große Bild
aus der Profangeschichte: Leopolds des Glorreichen Heimkehr vom Kreuzzug, das, wie die meisten seiner Werke, von großartiger
Komposition, aber koloristisch ziemlich schwach ist;
dazu später noch eine Verklärung Christi für das
Taborberg-Kloster und die reizenden neun Bleistiftzeichnungen aus dem Leben der heil. Ottilie.
Er ist Mitglied der Wiener Akademie u. Ritter des päpstlichen Gregoriusordens.