Rom, wo er seine erste bedeutende Arbeit schuf: eine verwundete Venus, die von der Iris zum Olymp getragen wird, der dann
während eines zweiten Aufenthalts in Rom für König Wilhelm eine Marmorgruppe der Mutterliebe folgte. Sehr ausgedehnt wurde
seit 1858 in Berlin seine Thätigkeit in allegorischen und mythologischen Gestalten, die er in anmutiger
Haltung u. großer Schönheit der Formen ausführt, z. B.:
eine Borussia als Brunnenfigur mit den vier Hauptflüssen Preußens, Frühling,
Sommer und Herbst als dekorative Gewandfiguren,
zwei von den Städtefiguren auf den Seitenflügeln der Berliner Börse, eine Gruppe: Tag und Nacht, Pan mit einer Wasser
schöpfenden
Nymphe als Brunnenschmuck für die Villa Ravené in Moabit (1867), die beiden herrlichen
Bronzestatuen Bülows und Blüchers am
Postament der großen Bläserschen Reiterstatue
Friedrich Wilhelms III. in Köln und
außerdem zahlreiche Porträtbüsten.
(spr. tópp-häm),FrancisW., engl. Genremaler, geb. 1838 zu
London, Sohn des Genremalers Francis William T. (gest. 1877), war anfangs
Schüler seines Vaters und besuchte später die dortige Akademie, lebte dann mehrere Jahre in Italien und Frankreich und
ließ sich in London nieder, wo er seine Bilder regelmäßig ausstellt.
Die bedeutendern sind: die Ruinen von Pompeji, der
Fall Cola di Rienzis, Rekrutierung im modernen Italien (1878), Flüchtlinge aus Pompeji und
Plünderung von Assisi durch die Peruginer 1442.
HenrikAlbert, schwed. Architekt, geb. zu
Stockholm, besuchte das dortige technologische Institut und die Akademie, an der er sich den höchsten Preis erwarb, und
machte sodann 1846-51 als Pensionär des Staats Studienreisen nach Frankreich, Italien, Deutschland, der Türkei, Kleinasien,
Ägypten und Nubien. Nach seiner Rückkehr wurde er 1853 Mitglied der Akademie und später
Ritter des Wasaordens. Seine Hauptbauten
sind in Stockholm: Konradsberg (Asyl für Geisteskranke), die große wissenschaftliche Akademie (1860-65), das Tiergartentheater,
das Ateliergebäude
am Platz Karls XIII. und das neue Postgebäude;
in Upsala das Stadt- und Provinzialkrankenhaus und
zahlreiche Kirchen in der Provinz.
Sten Harald, schwed. Landschaftsmaler, geb. zu
Stockholm, war nach beendeter Schulzeit 1857-59 Eleve der Akademie, ging dann auf ein Jahr nach Düsseldorf, wo er
Gudes Unterricht
genoß, machte Studienreisen in Dalekarlien und Lappland, 1864 in Österreich und Tirol und 1874 in Norwegen. 1865 wurde
er Hofopernsänger in Stockholm, ohne deshalb seine Thätigkeit als Maler aufzugeben. Seine bedeutendsten, sehr geschätzten
Landschaften sind: aus dem Stockholmer Schärengarten, Fjellpartie in Lappland, Sonnabendstanz bei einer Sennhütte in Dalekarlien
(Staffage von
Wallander) und andre aus Schweden und Norwegen. 1869 wurde er Genosse der Akademie seiner Vaterstadt.
(spr. tuhdúhs),Edouard, franz. Historienmaler,
geboren zu Paris, Schüler von Pils und
Leloir, erhielt 1871 den großen Preis für Rom, wo er mehrere Jahre verweilte. An
seinen historischen Bildern wird die großartige Auffassung gerühmt, wenn sie auch bisweilen etwas zu dekorativ behandelt
sind, z. B.: Eros und Aphrodite im Nachen, Lots Weib als Salzsäule (1877)
und Agamemnons Ermordung durch Klytämnestra.
(spr. tulmúsch),Auguste, franz. Genremaler,
geb. zu Nantes, war in Paris Schüler von Gleyre. Nach seinem Debüt: Joseph und Potiphars Weib (1852) malte er
pikante Scenen aus dem eleganten und behaglich ausgestatteten Leben der wohlhabenden Klassen;
seine
Technik
ist sehr zierlich und elegant, berücksichtigt aber die Nebendinge oft sehr auf Kosten der Hauptsache;
z. B.: der erste
Kummer,
die verbotene Frucht (zwei junge Mädchen in einer Bibliothek), die Vernunftheirat, die Mitteilung des Geheimnisses, in den
vier Wänden, der Spiegel, der
Sommer u. a. 1870 wurde er
Ritter der Ehrenlegion.
(spr. turnoa´),Joseph, franz. Bildhauer, geboren
zu Chazeuil
(Côte¶
mehr
d'Or), Schüler von Jouffroy, erhielt 1857 den großen römischen Preis und brachte eine Reihe von sehr ausdrucksvollen, meistens
mythologischen Bildwerken, z. B.: Bacchus als Erfinder der Komödie (1869, Bronze, Museum des Luxembourg), Marmorstatue des
Perseus (Garten der Tuilerien), Bacchus auf dem Panther mit Bacchantinnen (Relief).