das für Britannicus bereitete Gift versucht, ein zwar krasser, aber mit großer Bravour behandelter Gegenstand (Museum des
Luxembourg), der ihm den großen römischen Preis einbrachte. 1878 folgten noch die letzten Augenblicke des Vitellius und
einige Bildnisse.
(spr. sche-),J.Bertalen (Anmerkung des Editors: richtig: Bertalan) (Bartholomäus)
de, ungar. Historienmaler, geb. 1835 zu Klausenburg,
Schüler von Karl
Piloty in München und später von
Gallait in Brüssel, machte sich seit dem Anfang der 60er Jahre durch
einige Bilder aus der Geschichte seines Vaterlands bekannt, die von bedeutendem Talent zeugen und eine stilvolle Behandlung
sowie eine große Kraft der Farbe entwickeln, z. B.: Auffindung der Leiche
Ludwigs II. von Ungarn, Dobozy gibt seiner Gattin den Tod, um sie vor Entehrung zu bewahren (Museum in Pest), die Frauen
von Erlau verteidigen ihre Stadt gegen die Türken, Ladislaus V. und dessen Oheim Ulrich Cilly (Museum in Pest), Flucht Emmerich
Tökölys aus der Festung Lika und Porträt von
Franz Deák.
Odoardo, ital. Bildhauer, geboren zu Mailand, widmete sich anfangs der monumentalen
Skulptur und schuf mehrere Denkmäler, die ihm einen bedeutenden Namen machten, z. B.: die
eherne Cavour-Statue in Mailand (1865) mit der am
Postament befindlichen Italia von Tantardini, die Statuen Dantes und Lanzones
in der Galleria Vittorio Emanuele, das Denkmal des Ingenieurs Paleocapa bei der Einweihung des Mont Cenis-Tunnels,
ein Werk, in welchem besonders die Schönheit des
Kopfes gerühmt wird, und die meisterhafte Gruppe: Foscolo und Teresa. In
den letzten Jahren warf er sich mehr auf die Darstellung pikanter, oft etwas lüsterner weiblichen Gestalten, die
er mit Anmut, Grazie und großem Raffinement der
Technik ausführt, z. B. die im Motiv überspannte, künstlerisch unwahre
Märtyrerin Hypatia und eine kokette Taucherin
(Tuffolina), die, mit Schwimmtricot angethan, im Begriff ist, sich ins Wasser
zu stürzen.
Ludwig, Architekturmaler, geb. zu Braunschweig, war anfangs Dekorations- und Theatermaler
und ergriff erst 1848 die Ölmalerei, besuchte 1849-51 die Akademie in Düsseldorf und trat dann zu München in das Atelier
Karl v.
Pilotys. Unter seinen auch wegen der Staffage meistens sehr gerühmten Architekturbildern (gewöhnlich Innenansichten)
nennen wir: die gotischen
Arkaden des Altstadt-Rathauses in Braunschweig, den Dom in Halberstadt (1850), das
durch malerische Wirkung hervorragende Innere des Doms zu Köln (1851), ein Interieur (Gallerie in Darmstadt), Ratsversammlung
im Dreißigjährigen Krieg (1856), das
Chor der romanischen Klosterkirche in Riddagshausen bei Braunschweig (1867), eins seiner
Hauptbilder: der Prager Fenstersturz (1869, Museum in Königsberg) und neuerdings Nürnberg zur Zeit Albrecht
Dürers, das freilich in seinen Baulichkeiten viel eher das heutige Nürnberg ist.
Emil
Otto, Architekt, geb. 1838 zu Öhringen (Württemberg), 1854-59 Schüler der polytechnischen
Schule in Stuttgart unter
Egle und
Leins, war mehrere Jahre beim
Bau der österreichischen südlichen Staatsbahnen beschäftigt,
nahm einen längern Aufenthalt in Paris und bereiste 1867-68 Italien, baute zu Rom in den Sallustischen
Garten die Villa Spithöver, wandelte das auf einer Insel gelegene Dominikanerkloster zu Konstanz in das prächtige Inselhotel
um und errichtete zahlreiche größere Privatgebäude und Villen in Stuttgart und den umliegenden Städten.
(spr. teht), 1) ArthurFritz William (Anmerkung des Editors: richtig: Fitzwilliam), englisch-amerikan.
Tiermaler, geb. 1819 zu Liverpool, ließ sich 1850 in New York nieder, wo er sich als Autodidakt
nur
¶
mehr
durch das Studium der dortigen Natur ausbildete und 1858 Mitglied der Nationalakademie wurde. Unter seinen in Amerika sehr
geschätzten Tier- und Jagdbildern nennen wir: die Ente und ihr Junges (1868), das aufgeschreckte Haselhuhn (1869), unsre
Lieblinge (Landschaft von James M. Hart), Rebhühnerjagd (1871), das Warten auf die Boote (mit Hart), eingeschneit
etc.
2) John R., amerikan. Landschaftsmaler, geb. 1834 zu Cincinnati,
zeigte schon früh ein künstlerisches Talent, widmete sich aber erst in spätern Jahren der Malerei. 1852 ging er nach Italien,
malte einige Jahre in Florenz und Rom als Dilettant, beschäftigte sich mehr mit litterarischen Arbeiten und gab 1859 Gedichte
unter dem Titel: «Dolce far niente» heraus. 1859 aber
ging er nach Düsseldorf, wo er mit Einschluß seiner Studienreisen elf Jahre verweilte und Schüler von AugustWeber und
A. Achenbach war. Später schlug er eine von beiden Lehrern verschiedene Richtung ein. Unter den mehr in der Zeichnung als
im Kolorit ausgezeichneten Bildern, mit denen er namentlich die europäischen Ausstellungen beschickte,
sind die bedeutendsten: Wasserfall in den Pyrenäen, Meiringen in der Schweiz, der Walensee daselbst, Einsamkeit, Abend am
See, eine Idylle aus Tirol und der Sommer. Vor einigen Jahren ließ er sich in Baltimore nieder.