längere Reisen in Italien, Deutschland, Belgien, Frankreich und England und nahm 1857 seinen Wohnsitz in Berlin. Nach einem
schon in Rom entstandenen trunkenen Satyr (1856, Nationalgallerie in Berlin) ließ er andre reizende
Genre- und mythologische
Gestalten folgen, z. B.: eine haarflechtende Italienerin, einen Amor in Waffen, eine verlassene
Psyche, einenKnaben als Kandelaberträger, und in den spätern Jahren an größern Monumentalarbeiten:
eine Marmorstatue
Friedrichs d. Gr. im
Alter und
Friedrich Wilhelms III. für den Festsaal des Berliner Rathauses,
Friedrich
d. Gr. (jugendlich),
Friedrich Wilhelm III. (Wiederholung der obigen Figur) für den Stadtverordnetensaal in Breslau
und eine 1878 enthüllte Bronzestatue
Friedrichs d. Gr. in kriegerischer Haltung zu Brieg in Schlesien,
daneben aber auch neuerdings wieder einige hübsche Genrestücke. Mit großer Produktivität und Vorliebe für die Aufgaben
der dekorativen Plastik und Relieftechnik machte er sein Talent kunstgewerblichen Zwecken dienstbar, begründete das deutsche
Gewerbemuseum in Berlin und führte im Verein mit Ravené die Emailfabrikation in Berlin ein. Er ist
Mitglied der Akademie in Rotterdam und Inhaber zahlreicher Medaillen.
Jakob, Landschaftsmaler und Kupferstecher, geb. 1807 zu Hottingen bei Zürich,
bildete sich
anfangs in der Aquatintamanier des Kupferstichs aus, verweilte drei Jahre in Rom und einige Jahre in Mailand und kehrte dann
nach der Schweiz zurück.
Mehrere seiner besten Landschaftsbilder aus den Alpen befinden sich in Privatbesitz
zu Zürich.
(spr. sseus),Léon jun., belg.
Architekt in Brüssel, der sich durch einige bedeutende Bauten in seinem Vaterland einen ehrenvollen Namen erworben, namentlich
durch die herrliche gotische St. Georgskirche in Antwerpen (1853 vollendet) und durch die 1868-73 erbaute neue
Börse in Brüssel, ein großartiges Werk aus
Stein und Eisen in gemischtem griechischen und Renaissancestil mit einem fast
übertriebenen Reichtum in der Ausführung, sowie durch den architektonischen
Teil des Denkmals für Leopold I., König der
Belgier (1830 vollendet).
Nicolai, russ.
Genre- und Pferdemaler, geb. 1818 zu Petersburg, bildete sich als Autodidakt
während eines vierjährigen Aufenthalts in Paris und auf Reisen in Deutschland, Holland und Belgien. In seinen Genrebildern
mannigfacher Art spielt eine Hauptrolle das Pferd, welches er in seinen Zuständen der Ruhe und der Arbeit trefflich darstellt,
z. B.: die Kibitke im
Schnee, die Dorfhochzeit, Pferdemarkt im Innern von Rußland, Rückkehr von der
Bärenjagd, Truppenrevue des Zaren Alexis Michailowitsch, Station von Postpferden, russische Reisende im
Schlitten, das Kind
unter den Wölfen etc. Er ist
Ritter der Ehrenlegion und Professor an der Akademie seiner Vaterstadt.
Eduard, Genremaler, geb. 1814 zu Wien, besuchte die dortige Akademie und widmete
sich dem Genrefach, worin er zwar manchmal viel Charakter und Humor, aber oft eine nur mangelhafte Ausführung
zeigt und nur mäßige Erfolge erzielt hat;
z. B.: va banque (Belvedere in
Wien), der Protest (1847), das Familienfest (1862),
der zudringliche Besuch und eine Bacchantin. In den letzten Jahren widmete er sich mit mehr Erfolg dem
Bildnis. Er ist Professor an der Akademie in Wien.
Ludwig, Historienmaler, geboren um 1816 zu Stargard, war Schüler der Akademie in Berlin und machte sich zuerst
einen Namen durch das Bild: Gastmahl des Belsazar.
Später ließ er sich in Danzig nieder, wo er Konservator der Gemäldegallerie
wurde, die Friesbilder im Artushof mit der Geschichte der vier Haimonskinder malte und das berühmte
Jüngste Gericht der Marienkirche kopierte, übrigens aber wenig mehr in die Öffentlichkeit trat.
JosephNoël, franz. Historienmaler, geb. zu Béziers
(Hérault), bildete sich unter
Cabanel, debütierte 1873 mit einem Bild: Schäferspiel, worauf dann 1875 der
Tod des Seneca folgte und 1876 das durchschlagende Bild: Locusta, die in Gegenwart
Neros¶
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das für Britannicus bereitete Gift versucht, ein zwar krasser, aber mit großer Bravour behandelter Gegenstand (Museum des
Luxembourg), der ihm den großen römischen Preis einbrachte. 1878 folgten noch die letzten Augenblicke des Vitellius und
einige Bildnisse.