1859), bildete sich aber im übrigen als Autodidakt durch Reisen nach Italien und nach Paris aus, wo er der neuern französischen
Technik zu huldigen begann. Er debütierte 1858, hatte aber erst 1863 mit seinem Bild: von Waterloo nach Paris einen
bedeutenden Erfolg. Unter seinen übrigen Bildern von ziemlich ungleichem Wert verdienen genannt zu werden:
der Schlüsseldiebstahl (1866), alte Briefe, das unterbrochene Duell,
Heinrich VIII. und Anna Boleyn beobachtet von der Königin
Katharina (1870), die königliche Kinderstube 1838 (1871), Eduard II.
und Peter Gaveston, Mylady ist Witwe und kinderlos (1874, sehr humoristisch), sain et sauf (1875),
eine Bitte um Gnade (1876), ein Opfer, die Rosenzeit (1878).
In seinen frühern Jahren illustrierte er Dickens, neuerdings auch Trollope und das «CornhillMagazine». 1877 wurde er Genosse der Akademie.
FrederikLudvig, dän. Genremaler, geb. zu
Kjerte auf Fünen, studierte anfangs Theologie in Kopenhagen, besuchte aber daneben auch die Kunstakademie,
stellte 1828 sein erstes Bild aus und ging nach Ablegung seines theologischen Examens (1830) ganz zur Kunst über. 1832 zog
er nach München, wo er, einschließlich einer mit Unterstützung seiner Regierung gemachten Reise nach Italien (1845 und
1846), 20 Jahre blieb und für sein Schaffen die schönsten Anregungen fand. Zunächst entstanden mehrere
Bilder mythologischen Inhalts: Amor und Psyche in einem Kahn, Venus nach dem Bad (1844) und sein Hauptbild: Psyches Entführung.
Nach seiner Rückkehr (1852) malte er Porträte (häufig in ganzer Figur), Altarbilder, Scenen aus dem
italienischen Volksleben und aus der Sage und Dichtung, z. B.: Elfentanz, Sakuntala, König
Hejmer und Aslaug und ähnliche Gegenstände.
(spr. sstóreh),GeorgeAdolphus, engl. Porträt- und
Genremaler, geb. zu London, zeigte schon als
Knabe ein großes Talent zur Kunst, wurde in Paris erzogen, wo J.L.
(Anmerkung des Editors: Jean
Louis) Dulong sein Lehrer im Zeichnen war, kehrte 1850 nach London zurück,
bildete sich
unter Leigh weiter aus und debütierte 1852 in der Ausstellung der Akademie mit einem Familienporträt, wandte
sich aber dann mehr zum historischen Genrebild, das er in der Weise der alten holländischen Meister zu behandeln sucht. 1854 trat
er als Zögling in die Akademie, 1863 bereiste er Spanien und malte in Madrid Porträte. Sein erstes
durchschlagendes Bild war 1864 die Begegnung William Seymours mit der Arabella Stuart am Hof Jakobs I. 1609, der dann 1865 eine
Scene aus dem Leben
Heinrichs VIII., Kinder beim Frühstück, der furchtsame Zögling, Kinder, die zur Schule gehen, der alte
Soldat u. v. a.
folgten, darunter auch 1876 eins seiner Hauptbilder, die Tanzstunde, infolge deren er Genosse der Akademie wurde.
van'sGravesande,Charlesde, holländ. Landschaftsmaler und Radierer,
geb. 1841 zu Breda, studierte anfangs Jura und war bereits Doktor der Rechte, als er sich infolge
einer Reise nach Frankreich für die künstlerische Laufbahn entschied und sich 1869 in Brüssel niederließ.
Er gab 1873 aus holländischen und belgischen Gegenden ein Heft radierter Stimmungslandschaften heraus, die von eingehendem
Studium der Werke der alten holländischen Meister zeugen, und malte nachher meistens aus Holland viele sehr gerühmte landschaftliche
Aquarelle.
1) GeorgeH., amerikan. Genremaler, geb. 1835 zu
Newhaven (Connecticut), hatte dort einen Maler, Namens Bail, und nachher den Porträtmaler Charles Hine zu Lehrern. Nachdem
er sich ein Jahr in Europa aufgehalten hatte, lebte er zwei Jahre in Portland (Maine), zog dann nach Washington, reiste nach
Cuba und ließ sich in New York nieder, wo er 1875 Genosse der Akademie wurde. Zu den besten seiner bekannt
gewordenen Bilder, deren feines Gefühl gerühmt wird, gehören: die Klage des alten Herrn, der junge Student, die Winterschule,
Onkel Peter in seinem Schloß, die Glockengießer und mehrere Porträte.
2) WilliamWestmore (Anmerkung des Editors: richtig: Wetmore), amerikan. Bildhauer,
geb. zu Salem (Massachusetts), studierte anfangs
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Jurisprudenz unter seinem Vater Joseph S., gab verschiedene juristische Abhandlungen heraus, widmete sich aber nachher ausschließlich
der Skulptur, die er in Rom erlernte, und der Litteratur. Unter seinen plastischen Werken, meistens Idealgestalten, die sich
durch geistvolle, oft großartige Auffassung und meisterhafte Technik auszeichnen, sind zu nennen: eine Porträtstatue seines
Vaters, eine Kleopatra, eine Sibylle, Saul, Sappho, Moses, Judith, das trauernde Jerusalem (kolossale
weibliche Gestalt), Medea sowie die Porträtstatuen des bekannten Menschenfreunds Peabody (in London) und des Staatsmanns
Edward Everett (Boston). Sein neuestes hervorragendes Werk ist das für Philadelphia bestimmte Nationaldenkmal. Die bedeutendsten
seiner schriftstellerischen Arbeiten sind außer der Biographie seines Vaters Joseph S. (1851): «Robadi Roma» (1862);
«The proportions of human figure» (1866);
«Graffiti d'Italia» (1869);
«Nature and art» (Gedichte, 1844);
ein Band «Poems» (1847);
die Tragödien: «Tragedy ofNero» (1875) und «Stephanie» (1877).