der Schweiz, Oberitalien und Österreich machte. Seine Gebirgs- und Heidelandschaften sind meistens von recht poetischer
Komposition und sorgfältiger Ausführung. Als seine Hauptwerke sind zu nennen: bayrische Gebirgslandschaft (1858, Museum
in Stettin), Fjord in Norwegen, Abend im Gebirge (1862, im Besitz des deutschen
Kaisers), deutsche Landschaft (Privatbesitz
in Krefeld).
Eduard, Historien- und Monumentalmaler, geb. zu
Wien, Sohn eines Graveurs, kam zu seiner Ausbildung in das Atelier eines Professors der Schabkunst (der dem Schüler Verehrung
für seinen eignen Lehrer Füger mitzuteilen wußte), besuchte zu gleicher Zeit die Akademie, kam später, um die Öltechnik
zu erlernen, in das Atelier von Kupelwieser, dessen Richtung er sich mit ganzer
Seele anschloß, und ging,
um sich darin weiter zu fördern, nach Rom, wo Overbeck und Philipp Veit sich seiner besonders annahmen.
Abgesehen von einer durch den Tod seines Vaters veranlaßten Reise in die Heimat, blieb er bis 1834 in Rom und besuchte
dann Frankfurt a. M., wo ihn v. Bethmann-Hollweg mit der Ausmalung
seiner Kapelle in Rheineck beauftragte. Um sich für die Ausführung dieses Auftrags in der Freskotechnik auszubilden, machte
er unter Cornelius Studien in der Ludwigskirche zu München und malte dann (1838-42) auf Rheineck die acht Seligpreisungen.
Nach der Vollendung derselben ließ er sich in Frankfurt nieder, wurde 1850 erster Professor am Städelschen
Institut und malte eine Reihe von religiösen Bildern, die sich bei stets gemütvoller Auffassung weniger an die Strenge
der sogen. Nazarener als an ihre Grazie der Formgebung anschließen.
Dahin gehören die Engelchöre im Kölner Dom, die Ölbilder: die tiburtinische Sibylle, der heil.
Lukas die Madonna malend, die Auferweckung der Tochter des Jairus, Eva und Abel, die Hochzeit zu Kana u. a.
Von 1857 an malte er in Gemeinschaft mit seinen
Schülern Fresken in der Ägidikirche zu Münster, 1860-63 die Fresken des
Treppenhauses im Kölner Museum (enthaltend die Kultur- und Kunstgeschichte Kölns),
1865 und 1866 die
Chornischen der Marienkirche in Aachen, 1867 den Bilderschmuck der Löwensteinschen Kapelle zu Heubach, sodann die Kartons
der Glasfenster in der Liebfrauenkirche zu Trier und im Dom zu Frankfurt und von 1875 an wieder eins seiner Hauptwerke: die
Monumentalgemälde im Münster zu Straßburg. Vermöge seiner großen Vielseitigkeit und Produktionskraft
schuf er auch zahlreiche Bleistiftzeichnungen, Sepia- und Aquarellbilder weltlichen Inhalts, z. B.:
Illustrationen zu Brentanos Rheinmärchen, zu Shakespeares Dramen und andre Bilder von poesievoller Melancholie wie von heiterer
Laune. Er ist Inhaber zahlreicher Orden,
Ritter der französischen Ehrenlegion und Mitglied der Akademien zu Berlin, Wien
und München.
(spr. sstíhffĕns),EdwardBowring, engl. Bildhauer,
geboren zu Exeter, trat schon früh als Schüler in die Akademie zu London, bildete sich unter E. H. Baily (gest.
1867), erhielt die goldne Medaille für das
Relief eines Kampfes der Kentauren mit den Lapithen und setzte dann drei Jahre
seine Studien in Rom fort. Unter seinen Werken, meistens idealen Inhalts, sind die bedeutendsten: Eva
vom Satan versucht und die Besiegung des Satans (1851), Eva in Betrachtung des Todes, der
Engel der Auferstehung, Alfred d. Gr.
in einer Hütte, Euphrosyne und Kupido (1865), die Rettung aus dem Schiffbruch (1869) und eine kolossale Porträtstatue des
SirThomas Dyke Acland (1862). 1865 wurde er Genosse der Akademie.
1) Alfred, franz. Genremaler, geb. zu
Brüssel, trat schon als
Knabe in die École des beaux-arts in Paris und bildete sich nachher unter Navez und in Paris unter
Roqueplan. Seine Genrebilder bewegen sich in Pariser Salons mit französischen
Manieren und namentlich
in der Frauen- und Kinderwelt, die er mit zierlicher Anmut im Geschmack der Mode, aber auch mit einer Mischung von Koketterie
und Empfindung darzustellen weiß. Dabei legt er besonderes Gewicht auf den Komfort und den Luxus des möblierten Frauengemachs,
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z. B. in den Bildern: der Besuch, Heimkehr von der Gesellschaft, die Dame in Rosa (Museum in Brüssel), der Trost, die Unschuld,
Morgen auf dem Lande, das Neujahrsgeschenk, die Dame im Atelier und (1878) der Frühling des Lebens.
Für den König der Belgier malte er al fresco die Jahreszeiten als Frauengestalten in modernem Kostüm.
Besonders stark vertreten war er auf der internationalen Ausstellung 1878. Er ist Inhaber zahlreicher Medaillen, wurde 1863 Ritter
und 1867 Offizier der Ehrenlegion, Kommandeur des Leopoldsordens und Ritter einiger deutschen Orden.
2) Joseph, belgisch-franz. Tier- und Genremaler, geb. 1822 zu
Brüssel, Bruder des vorigen, machte seine Studien in Paris und trat zuerst auf der Ausstellung in seiner
Vaterstadt 1844 auf. Er malt Genrebilder, in denen die Tiere und namentlich die Hunde, die er mit ergreifender Wahrheit,
meisterhafter Zeichnung und Behandlung darstellt, die Hauptsache sind, z. B.: der Hund des
Gefangenen, der Hofhund und das Stück Fleisch, die Überraschung, Episode auf dem Hundemarkt in Paris
und Brüsseler Straße am Morgen (die beiden letztern im Museum zu Brüssel), der naschende Affe, der Hund mit der Fliege,
die Taschenspieler etc. Er erhielt mehrere Medaillen, wurde 1861 Ritter der Ehrenlegion und 1865 Offizier des Leopoldsordens.