England. Seine häufig aus Thüringen entlehnten Landschaften sind von echt künstlerischer Auffassung und glücklicher Farbenharmonie,
besonders in der Morgenstimmung, z. B.: aus dem großen
Grund in Thüringen, die Ernte, die Wassermühle u. a. Er ist Mitglied
der Akademie in Amsterdam.
Vincenz, Architekt, geb. 1819 zu Köln, bildete sich in der dortigen
Dombauhütte unter Zwirner zum Werkmeister (1845), Diöcesanbaumeister (1863) und Baurat (1864). Während einer langjährigen
Thätigkeit in den Rheinlanden und namentlich in der Erzdiöcese Köln baute er zahllose kleinere und größere Kirchen und
Schlösser ausschließlich gotischen Stils, lieferte Pläne und Entwürfe zu gotischen Kirchen, Zeichnungen für Glasmalereien,
kirchliche Teppiche etc. Zu den bedeutendsten seiner Bauten gehören: die
Marienkirche in Aachen, die Mauritiuskirche in Köln (1861-65, Polygonbau nach dem Muster der Liebfrauenkirche zu Trier),
sein eignes Wohnhaus in Köln und der bereits seit mehreren Jahren im Bau begriffene Mariendom in Linz an der Donau. Durch
alle diese Bauten zeigte er sich als einer der genialsten, produktivsten Gotiker unsrer Zeit. Viele seiner
Entwürfe zu gotischen Kirchen gab er heraus. Er ist Inhaber des bayrischen Michaelsordens und des anhaltischen Hausordens
vom goldnen Löwen.
(spr. sstihl),SirJohn, schott. Bildhauer, geb. 1804 zu
Aberdeen, war Schüler der Akademie in Edinburg, ging nach Italien und blieb in Rom bis 1833, wo er sich
in Edinburg niederließ. Mehr als sein Erstlingswerk, Alexander und der Bukephalos, machte ihn die sitzende Marmorstatue
Walter Scotts in Edinburg so vorteilhaft bekannt, daß sie später in
Bronze wiederholt wurde und mehrere andre Bildwerke
in der schottischen Hauptstadt zur Folge hatte. Dahin gehören: die sitzende Kolossalstatue der Königin
Victoria über dem
Giebel der Royal Institution (infolge deren er Hofbildhauer wurde), die eherne Reiterstatue des
Herzogs
von Wellington, die Erzstatue des Lords Melville, die Marmorstatue des Lords Jeffrey und des Lords Boyle, die kolossale
Erzstatue
des Professors Wilson und des Dichters Allan Ramsay; ebenso außerhalb Edinburgs das Denkmal des 93. Hochlandsregiments
in der
Kathedrale zu Glasgow, die Statue James Wilsons in Kalkutta, des Lords Saumarez im Hospital zu Greenwich, die Büsten
der Königin, des Prinzen Albert, des
Herzogs von Wellington, des
Herzogs von Edinburg und der bekannten Philanthropin Florence
Nightingale. Dazu kommen als seine Arbeiten neuesten Datums: das großartige Nationalmonument des Prinzen
Albert in Edinburg (1876), das ihm die Ritterwürde einbrachte, das Denkmal für das 42. Hochlandsregiment
im russischen Krieg (in Dunkeld), eine Bronzestatue des Dichters
Robert Burns in Dundee (1880) und, noch unvollendet, eine
kolossale Bronzestatue des Stifters der schottischen Presbyterialkirche,Thomas Chalmers, für Edinburg.
- Sein jüngerer Bruder, Goulay (Anmerkung des Editors: richtig: Gourlay) S., geboren zu Edinburg, ist ein geschickter Tiermaler
und wurde als solcher nach dem Tod Landseers (1873) Hofmaler der Königin.
JohannGottfried, Landschaftsmaler, geb. zu Wädenswyl am Züricher
See, widmete sich anfangs der Lithographie in Zürich
und von 1833 unter
Bodmer in München, wo er auch Schüler
der Akademie war. 1841 ergriff er die Landschaftsmalerei und insbesondere die der Hochgebirge, machte deshalb häufige Studienreisen
in die bayrischen und Schweizer Alpen, nach Oberitalien und in Begleitung von
FriedrichVoltz nach Paris. Seit 1845 beschickte
er die Ausstellungen mit zahlreichen Bildern von poetischer Auffassung, großer Naturwahrheit und anmutigem
Kolorit, bisweilen von großartigem historischen Stil. Zu nennen sind vor allem: Partie am Vierwaldstätter See (1860), Gebirgsbach
aus den Schweizer Alpen, Chillon am Genfer See (1862), der Klönthaler See im Kanton Glarus
(1863), Thalgrund der Elm in
demselben Kanton (1865), Partie zwischen Berchtesgaden und Reichenhall (1870), Felsschlucht der
Aare im Haslithal (1870, Hauptbild), am Rosenlauigletscher (1873), der Gmundener See
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mehr
(1873), auf den Höhen am Brienzer See (1877) und Motiv aus der Ramsau
(1879). Sein Herbsttag in den St. Gallener Alpen kam ins Museum zu Dresden. - Auch sein Sohn Arnold S., geb. 1848 zu München,
ist Landschaftsmaler, Schüler seines Vaters und der dortigen Akademie unter Strähuber, Wilh. Diez und
Karl v. Piloty. Unter den bis jetzt von ihm ausgestellten Landschaften nennen wir: auf der Höhe des Wallensees, im Frühling
und Hohlweg in der Ramsau bei Berchtesgaden (1879).