(Brabant), besuchte die Akademie in Brüssel, wo er Schüler von Navez wurde und 1848 den Preis für Rom erhielt. Er verweilte
dann vier Jahre in Italien, Frankreich und Deutschland. Die Gegenstände seiner in edlem antiken Stil mit großer Anmut behandelten
Bilder sind meistens dem klassischen Altertum entnommen, z. B.: der Tod
der Dido (Museum in Brüssel), der
Keller des Diomedes (1862), Odysseus (1863), Medea, die den Manen des Achilleus geopferte
Polyxena (Museum in Gent) u. a. Im Palast des Grafen von Flandern malte er dekorative Plafondbilder
und (1873 und 1874) in der Nationalbank zu Brüssel die vier Himmelsgegenden, die Elemente und Götter.
Er erhielt Medaillen in Brüssel, Wien und Philadelphia, wurde
Ritter des Leopoldsordens und 1865 Professor an der Akademie
in Brüssel.
Eberhard, Genremaler, geb. 1832 zu Düren, bildete sich auf der Akademie in Düsseldorf
unter Karl Sohn und trat zuerst mit einem Historienbild aus Cromwells Leben auf. Dann machte er Studienreisen
nach Antwerpen, Paris und München und nahm 1859 seinen Wohnsitz in Düsseldorf, wo er sich dem
Genre zuwandte und hierin
manche Bilder von guter Charakteristik, aber bisweilen etwas harter, trockner Farbe brachte, z. B.:
der Morgen nach dem Gelage, Kavalier und Wucherer, das Herrenstübchen, Kunstkritik auf der Studienreise, Morgensonne, der
Leichenbitter etc.
Rudolf, Kupferstecher, geb. zu Düsseldorf, war 1845 bis 1857 Schüler
der dortigen Akademie unter Jos.
Keller, unter dessen Leitung er mehrere gelungene Stiche für den Verein zur Verbreitung
religiöser Bilder brachte. Sein erster selbständiger Stich war die Verkündigung Mariä, nach
DegersFresko in Stolzenfels;
Goethes
Muse, Eugenie und Mignon, nach
Kaulbach (zu Goethes «Frauengestalten»);
sein verschieden beurteiltes Hauptblatt: das Sposalizio, nach Raffael (1873), für dessen Zeichnung
er sich längere Zeit in Mailand aufhielt, und ein Fellahmädchen, nach
Landelle. Im Entstehen ist noch das Abendmahl, nach
Leonardo da Vinci.
Alois, Medailleur und Bildhauer, geb. 1836 zu München, erlernte anfangs das
Gravieren, wurde Schüler der
dortigen Akademie und trat 1857 in das Atelier
Widnmanns. Seinem Debüt (1859): Bacchus lehrt den Amor trinken
(Relief), das
eine silberne Medaille erhielt, folgte 1860 der Raub des Hylas, der ihm ein Reisestipendium nach Paris
eintrug. Nachdem er einige sehr gerühmte Porträtmedaillons bekannter Münchener Maler gebracht hatte, nahm er Unterricht
bei dem Medailleur Dantzell in München und schuf mehrere Stempel zu Porträtmedaillen.
Nach Paris zurückgekehrt, widmete er sich mit Eifer dem Studium der mittelalterlichen Stempelschneidekunst, schnitt als
Revers zu einer Preismedaille der Akademie: die Kunst vom Pegasus zu den Sternen getragen und mehrere
nicht nur formvollendete, sondern auch trefflich charakterisierte Porträtmedaillons, z. B.:
Liebig, Graf von Berchem, Ad. v.
Schlagintweit, v. Martius (1864) u. a. 1864 folgte er einem Ruf
nach Dresden als königlich sächsischer Münzmedailleur.
(spr. sstänhohp),Spencer, einer der Präraffaeliten unter den
englischen Historienmalern, der seit dem Anfang der 60er Jahre in der Londoner Akademie ausstellt und sehr geschätzt wird;
z. B.: Flucht nach Ägypten (1862), Rispah (1864), die Fußstapfen der Herde (1868), Raub
der Proserpina, und unter den spätern (großenteils in der Grosvenor-Gallerie befindlich) vornehmlich: die Versuchung der
Eva, an denUfern des Styx (1877), Amor und Psyche und die Wasserschleuse.
Jacobus Nicolas,
BaronTjardavan, holländ. Landschaftsmaler, geb. 1822 zu
Wehe (Gröningen), bildete sich ohne Lehrer durch das Studium der alten holländischen Meister, ging 1849 nach Nordamerika,
dessen Naturschönheiten ihn zur Landschaft führten, nahm 1852 seinen Wohnsitz in Düsseldorf und machte
von da Studienreisen nach Thüringen sowie nach der Schweiz und
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England. Seine häufig aus Thüringen entlehnten Landschaften sind von echt künstlerischer Auffassung und glücklicher Farbenharmonie,
besonders in der Morgenstimmung, z. B.: aus dem großen Grund in Thüringen, die Ernte, die Wassermühle u. a. Er ist Mitglied
der Akademie in Amsterdam.