München, wo er unter Anschütz (gest. 1880) die Malklasse und unter v.
Ramberg die Komponierschule besuchte. Den Unterricht des letztern genoß er bis zu dessen Tod 1875. Unter seinen kleinern
Genrebildern sind zu nennen: der neue Anzug, Brautschau, Gang zur Taufe, und unter seinen größern Gemälden: eine schwäbische
Bauernhochzeit und der Urlauber.
Karl Johann, Maler, geb. zu Bremen, widmete sich anfangs dem Kaufmannsstand
in seiner Vaterstadt und in Liverpool, bis er 1876 seiner Neigung zur Kunst folgte und nach München ging, wo er Schüler
von
Benczur, Ferd.
Barth,
OttoSeitz und zuletzt Komponierschüler von GabrielMax wurde. Als solcher stellte
er 1880 sein erstes größeres Bild: Ophelia in der Wahnsinnsscene, aus, die, wenn auch in der Modellierung des Körpers
noch mangelhaft, doch im Ausdruck des gestörten Seelenzustands und im Kolorit sehr lobenswert war.
Phéné, engl. Architekt, geb. 1838 zu Oxford, war
1858-61 Schüler derÉcole des beaux-arts in Paris unter
Questel und bis 1864 Schüler von Matth. Digby
Wyatt in London, machte dann größere Studienreisen in Deutschland, Frankreich, dem südlichen Europa und dem Orient, baute 1872 und 1873 mehrere
Schulen in London und in den folgenden Jahren den Turm im Locke Park zu Barnsley (Yorkshire) sowie mit
dem Pariser Pronquois das Herrenhaus in Impney bei Droitwich (Worcestershire). Er ist Mitglied des Instituts der britischen
Architekten und seit 1863 Mitglied der Akademie in London.
Karl, humoristischer Genremaler, geb. war anfangs Gehülfe in einer
Apotheke zu München und zu Straubing, bezog 1830 die Universität in München, mußte aber wegen einer
Krankheit das Studium unterbrechen und ging nach seiner Genesung zur Malerei über und zwar zunächst zur Landschaft (1836)
und später zum
Genre. Nachdem er mehrere Jahre für die «Fliegenden Blätter» gearbeitet
hatte, brachte er vom Beginn der 40er Jahre an eine Fülle von Bildern, die, oft mit
der Landschaft verbunden,
entweder den Humor zur Hauptsache machen, oder in einem ernsten oder anmutigen Stoff die Saite des Gemüts anschlagen und
zum Herzen sprechen.
Der erstern Art sind z. B.: der Sonntagsjäger (1844), der Witwer, der Polizeidiener, der
sich aus Langerweile auf seinem Posten die Zeit mit Fliegenfangen vertreibt, der Bücherwurm (1852),
der federnschneidende Schreiber, die Bibelauslegung (1860), der Briefträger in einem Landstädtchen, Rast einer wandernden
Schauspielertruppe, der Anachoret (1860), der Porträtmaler u. a.; der zweiten Art gehören
z. B. an: die Schulkinder (1859), Dachauerinnen in der Waldkapelle, türkisches Kaffeehaus
(1862), Wiedersehen alter
Freunde, der Postwagen, die Sennerin, die Gebirgspartie, Abend in einer Stadt
u. a. Seine Werke sind mit größter Sorgfalt durchgebildet und mit einem durch das Studium
der alten Meister ausgebildeten Farbensinn ausgestattet. Er erhielt den bayrischen Michaelsorden erster Klasse.
Karl
MartinAugust, Landschaftsmaler, geb. zu Steingaden (Oberbayern), besuchte die
Akademie zu München unter Anschütz, dessen
Schule er jedoch verließ, um sich als Autodidakt dem Landschaftsfach
zuzuwenden.
Bis jetzt brachte er mehrere treffliche Motive aus dem künstlerisch noch wenig ausgebeuteten Altmühlthal, z. B.
germanischer Opferplatz daselbst.
(spr. sspredd),HenryF., brit.
Genre- und Porträtmaler, geb. 1844 zu Kinsale in Irland, machte einige Jahre
seine Studien in den Schulen von South Kensington, wo er mehrere Preise erhielt, und erlernte später die Aquarellmalerei
unter
Rivière und
HenryWarren. Nachdem er dann noch ein Jahr (1863) Schüler von
Slingeneyer in Brüssel gewesen war, ging
er nach Australien, malte in Melbourne viele Bildnisse, machte von da aus Reisen nach Neuseeland und
Tasmania und ließ sich 1870 in Chicago nieder, wo er Mitglied der Zeichenakademie ist. Zu seinen bedeutendern Bildern gehören:
der Barde, Heiratsgedanken,
¶
mehr
das aus seiner Asche wieder erstehende Chicago und römisches Honigmädchen.