er in die dortige Akademie, schied aber schon bald nachher wieder aus und wurde Privatschüler seines
Vetters Wilhelm S. (s.
3), unter dem er sich zum Porträtmaler ausbildete. Mit ihm machte er einige Studienreisen und vervollkommnete sich nachher
in Paris, London und Italien. Erst seit kurzer Zeit widmet er sich dem
Genre und erzielte hierin insbesondere
durch seine
Technik einige glänzende Erfolge.
2)
PaulEd.Richard,Genre- und Porträtmaler, geb. 1834 zu Düsseldorf, Bruder des vorigen, erhielt seine Ausbildung
von seinem Vater, auf der dortigen Akademie von Schadow und später in der
Genremalerei von
Jordan. 1867 machte er eine Studienreise
nach Paris. Zu seinen besten Bildern gehören: Einquartierung auf dem Land (1862), der alte blinde
Geiger und sein Töchterchen
(1862), der Antiquar (1866) und mehrere in jüngster Zeit gemalte Porträte.
3) Wilhelm, Historien- und Genremaler, geb. 1830 zu Berlin, kam 1847 nach Düsseldorf,
wo er Schüler seines Oheims und spätern Schwiegervaters Karl S. wurde. Er begann zwar, wie so viele
Figurenmaler, mit der Historie und schuf z. B. Christus auf stürmischem
Meer (1853, Gallerie in Düsseldorf) und ein Altarbild: Christus am Ölberg, sah aber bald, daß das
Genre seinem Talent entsprechender
war. Und hierin hat er mehrere meisterhafte Schöpfungen hervorgebracht, z. B.:
die Zigeunerin, verschiedene Lebenswege (1860 ein Meisterstück von Kontrasten), der
Geiger und sein Kind, noch bedeutender:
die Gewissensfrage (1864, Kunsthalle in Karlsruhe) und die Konsultation bei einem Advokaten (1866, Museum in Leipzig), ausgezeichnet
durch die wunderbare Lebendigkeit der Gestalten und durch eminente
Technik;
fast ebenso großen Beifall fand die Abendmahlsfeier
in einer protestantischen Patricierfamilie. 1874 nahm er die ihm angetragene Professur an der Akademie zu Düsseldorf an.
(spr. ssoatúh),JeanFrançois, franz. Bildhauer, geb. 1824 zu Besançon, war in
Paris Schüler von Feuchère und David d'Angers. Schon 1848 erhielt er bei der Konkurrenz für
eine Statue der Republik den
ersten Preis, doch verzögerte sich die Ausführung und Aufstellung derselben bis 1880. Zu seinen übrigen nennenswerten
Werken gehören: eine äußerst lebens- und charaktervolle Büste von
Paul de Flotte, der Genius des Kampfes (für den neuen
Louvre), die Statue Montaignes und Denis Papins, die schöpferische, materielle und intellektuelle Kraft
(Reliefs) und
die Statuen der Erato und Klio für die Tuilerien (1866). 1880 wurde er
Ritter der Ehrenlegion.
EmileArthur, franz. Medailleur und Bildhauer, geboren zu Paris, Schüler von
Farochon,
Lequesne und
Dumont, erhielt 1869 den römischen Preis für mehrere Medaillen und zeichnete sich in diesem Fach sowie
in größern Skulpturen aus. Dahin gehören: sein Bronzemedaillon: Gallia (1873, Museum des Luxembourg),
ein Marmorrelief: Aktäon, und die 1877 ausgestellten Waffen des
Perseus, bestehend aus einem Schild mit der Darstellung des
von
Perseus gebändigten Pegasus, einem Schwert mit der den
Perseus anflehenden Andromeda und einem
Helm mit
Perseus, der die
Gorgone tötet. 1878 erhielt er das Ritterkreuz der Ehrenlegion.
Bernhard, Architekt, geb. 1812 zu Rentweinsdorf (Unterfranken), erlernte die Kunst
unter
Gärtner in München.
Mit besonderer Vorliebe widmete er sich dem gotischen Stil, worin er mit großer Klarheit der
Anlage, stilgerechter Behandlung und geschickter Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Gegenwart seine Bauten ausführt.
Es sind namentlich in Nürnberg (wo er städtischer Baurat ist): das Krankenhaus, das Bankgebäude und die Handelsschule,
in dem benachbarten
Stein die protestantische Kirche, und in Regensburg das
Mausoleum des Fürsten von Thurn und Taxis.
Pauline, geborne
Suhrlandt, Porträt- und Genremalerin, Tochter des 1862 verstorbenen Porträtmalers
Rudolf
Suhrlandt und Schwester von Karl
Suhrlandt (s. d.), war anfangs Schülerin ihres Vaters, malte in dessen glatter,
mehr bestechender als naturwahrer Weise, ging
¶
mehr
aber später nach Paris, wurde Schülerin von Dubufe und schlug namentlich in ihren Genrebildern einen naturwahrern, realern
Weg ein.