Gestalten veranlaßte, die meistens nur zweifelhaften Erfolg hatten. 1839 bereiste er Oberitalien, später auch Deutschland,
Belgien, Paris und London. Größeres Aufsehen als durch seine mythologischen Gestalten machte er seit Anfang der 40er Jahre
durch seine Bildnisse, worin er durch ideale Auffassung und Anmut des Kolorits besonders unter der vornehmen Damenwelt
sehr beliebt wurde, so daß er unzählige Frauengestalten der Höfe und der höhern Aristokratie malte. Dahin gehören: die
Kaiserin Karoline Auguste (1843), die Kaiserin Elisabeth, die Herzogin Therese von Württemberg, die früh verstorbene Erzherzogin
Mathilde von Österreich (die letztern drei in der Neuen
Pinakothek),
Kaiser Maximilian von Mejiko, der Banus
Jellachich, die Fürstin Auersperg, die Gräfin Berchtold, die Gräfin d'Orsay und unzählige andre. Er ist Mitglied der
Akademie in Wien und Inhaber des
Franz-Josephsordens.
Gottlieb Emil, Genremaler, geb. zu Hamburg, wurde dort zuerst von
G.
Hardorff dem Ältern unterrichtet, bildete sich 1836-42 in München unter Cornelius und Heinr.
Heß und 1844-48 in Rom. Nach seiner Rückkehr malte er
Genre- und Historienbilder, bis er sich 1855 in Düsseldorf niederließ,
wo er, durch
Jordan beeinflußt, sich fast ganz auf das
Genre beschränkte, das er meistens in sehr ansprechender Weise behandelt,
z. B.: Rückkehr des Wanderburschen, Wiedersehen alter
Freunde, der erzählende Großvater, der bestrafte
Schulknabe; doch fehlt es mitunter auch an drastischer Wirkung und dem nötigen Humor. Gänzlich verfehlt war vor kurzem
sein Historienbild: Christus segnet die Kindlein.
1)
Franz, Historienmaler und Radierer, geb. zu Dessau, bildete sich zunächst unter
dem dortigen Hofmaler Beck, dann in Dresden und seit 1829 in München unter Cornelius und Schnorr, wo
er sich vorzugsweise der religiösen Historie widmete. 1833 und 1834 war er in Florenz und in Rom, wo er das ihn in weitern
Kreisen bekannt machende Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus
malte und die Fresken Raffaels
aus dem Leben der Psyche in der Farnesina zeichnete und auf 25 Blättern radierte.
Erst 1839 kehrte er aus Italien zurück, ließ sich in seiner Vaterstadt nieder, von wo er 1850 nach Berlin übersiedelte
und dort seine Thätigkeit bis in die neueste Zeit fortsetzte. Von seinen frühern Bildern strengen Stils
sind außer dem genannten zu erwähnen: Jakob und Rahel am Brunnen, die Speisung des
Volks in der Wüste,
Adam und Eva nach
dem Sündenfall (1848);
dazu kommt als erstes in Berlin gemaltes Bild der Salomonische Urteilsspruch für den Saal des Schwurgerichts
in Dessau (1853), der wegen der treffenden Charakteristik ungeteilten Beifall fand;
ferner: eine Grablegung
Christi, eine Auferstehung (Schloßkirche in Dessau und Kirche in Staßfurt), Christus am Ölberg (mehrmals), Manoahs und
seines Weibes Opfer durch den
Engel des Herrn (1872), Hagar und Ismael, St. Petrus und Tabea u. a.;
dazu in jüngster Zeit auch italienische Landschaften.
2) Hermann, Bildhauer, geboren zu Dessau, Bruder des vorigen, bildete sich auf der Akademie in
München und zog 1859 nach Rom, wo er mit geringen Unterbrechungen geblieben ist. Zu seinen schönsten dort entstandenen
Werken gehören: das
Relief der Grablegung Christi, die
Reliefs in der Petrikirche in Hamburg, der zum Andenken an die Wiedervereinigung
der anhaltischen Länder unter Einem Fürsten 1867 errichtete kolossale Brunnen in Dessau mit den überlebensgroßen
Figuren von vier dessauischen Fürsten, vier weiblichen Figuren der anhaltischen
Fürstentümer und vier
Reliefs historischen Inhalts (Zinkguß); dazu kommen die höchst anmutige Statue einer Frau von der
Insel Capri sowie mehrere Statuetten und Büsten.
Victorvon,Genre- und Porträtmaler, geb. zu Prag, begab sich 1857 nach
Düsseldorf, wo er Schüler von Leutze war, ging dann (1860-61) auf die Akademie in Antwerpen und war 1861 und 1862 Schüler
von
Cogniet. 1863-66 hielt er sich in Italien und vorzugsweise in Rom
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auf, arbeitete 1866-70 in Paris, verweilte längere Zeit in Brüssel, wo er sich namentlich an Czermak anschloß, und ließ
sich dann in Dresden nieder. Seine bis jetzt bekannt gewordenen Hauptwerke sind: Tristan und Isolde (1870),
Lucrezia Borgia und Venetianerin. Er malt auch recht schätzenswerte Bildnisse.