von Genua, Rotterdam (Hauptbild), Kanal bei Ostende, aus einer schwäbischen Reichsstadt und der Hafen von Ostende (1879).
Er lieferte auch einige treffliche Radierungen und illustrierte mehrere geographische Prachtwerke, darunter neuerdings die
«Küstenfahrten an der Nord- u. Ostsee».
Alois, Genremaler und Radierer, geb. zu Wien, erhielt an
der dortigen Akademie seine Ausbildung unter Führich und Leander
Ruß, nahm an dem italienischen Feldzug des Jahrs 1848 teil
und brachte infolgedessen sein erstes bedeutendes Bild: Rückzug nach dem Gefecht von Ponte Tedesco, dem bald nachher der
Sturm auf Lodrone und der Auszug der Tiroler Studenten 1848 (Museum in Innsbruck) folgten. Nachdem
er 1850-51 in Paris verweilt und sich dort besonders koloristisch ausgebildet hatte, malte er einige ziemlich unbeachtet
gebliebene Genrebilder. 1852 bereiste er zum erstenmal den Orient und brachte von dort eine reiche Ausbeute heim, deren Früchte
zwar anfangs ohne Erfolg blieben, weil das Kolorit der Bilder noch trübe und schwer war.
Dahin gehören auch noch seine Darstellungen aus dem Volksleben der Walachen und Siebenbürger
Sachsen. Erst von 1860 an brachte
er farbenheitere, lebensfreudige Bilder vom kräftigsten Kolorit, großenteils aus dem Orient, unter denen hervorzuheben
sind: türkische Weinlese, türkischer Obstmarkt, türkisches Kaffeehaus, Wüstenbrunnen, Sklavenmarkt, ebenso auch der Synagogenvorhof,
Gänsemarkt in Krakau (Akademie zu Wien), Judenverfolgung, das drastische Orgienbild: Nacht und Morgen,
und als seine besten Bilder: der Fischmarkt in Chioggia und das Volkstheater daselbst mit der Aufführung von Schillers
«Räubern»;
dazu noch aus den letzten Jahren: nach dem Bade, die Siesta und eine vornehme koptische Schöne. Er istRitter
des
Franz-Josephsordens.
(eigentlich
Chopin), HenriFrédéric, franz. Historien- und Genremaler, geboren von französischen
Eltern zu Lübeck, war anfangs Schüler der Akademie in Petersburg, bis er 1821 nach Paris kam, in der Écoledes beaux-arts
Schüler von
Gros wurde und 1831 mit dem Bild: Achilleus vom Flußgott Xanthos verfolgt
den großen Preis für Rom erhielt, von wo er 1835 zurückkehrte und sich in Paris niederließ. Seine Bilder sind meistens
von eleganter, oft zarter Ausführung, aber ohne sonderliche Tiefe des Gedankens.
Aus der während seines langen Lebens ausgestellten reichen Zahl nennen wir nur: Karl IX. in der Bartholomäusnacht,
Christus und die heil. Jungfrau erscheinen dem heil.
Franz von Assisi, Predigt des Johannes in der Wüste, Moses beschützt
die Töchter des Priesters in Midian, das Urteil Salomos, Scenen aus
«Paul und Virginie», der Scheiterhaufen Sardanapals (1852),
Barmherzige Schwestern in der Krim; von besonderer Zartheit der Ausführung das allegorische Bild: der
Fall der Blätter, zwei Serien von Bildern für die Kapelle des heil. Saturninus im Schloß zu
Fontainebleau, mehrere Schlachtenbilder in der Gallerie zu Versailles und viele andre noch bis 1877 ausgestellte Bilder.
Er wurde 1850 Mitglied der Akademie in Petersburg, 1854
Ritter der Ehrenlegion und starb
Emmavon, Genremalerin, geboren in Rußland, bildete sich zu Berlin unter Friedr.
Kraus zu einer bedeutenden Koloristin aus und brachte im Lauf der Jahre recht anziehende, kräftig empfundene und elegant
gemalte Genrebilder, z. B.
schon ihr Debüt: die interessante Lektüre (1866), die Künstlerin selbst mit ihrer Mutter im
Atelier (1868), die Kinder des Komponisten, Interieur, die Kondolenzvisite, der alte Gelehrte, der koloristisch
brillante Studienkopf einer Orientalin, italienischer
Knabe etc. Ebenso glänzend und kraftvoll in der Farbe sind ihre Bildnisse.
JuliusFriedrich Antonio, Historienmaler, geb. zu Berlin, besuchte zuerst die dortige
Akademie, ging dann nach Düsseldorf, wo er fünf Jahre lang Schüler von Wilh. Schadow war und noch
zwei Jahre selbständig arbeitete, indem er gleichzeitig Studienreisen nach Belgien und Frankreich machte, worauf später
infolge eines aus Berlin
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mehr
erhaltenen Reisestipendiums ein dreijähriger Aufenthalt in Italien folgte. Nach seiner Rückkehr in die Vaterstadt wurde
er 1848 Professor der Malerei an der Akademie und Mitglied derselben. Schon in seinem ersten Bild: der Aufrührer Cencius
vor dem gefangenen Papst Gregor VII. (1844, Museum in Danzig), rühmte man die anspruchslose Einfachheit der
Komposition, die energische Charakteristik der Gestalten und das markige Kolorit. Nach dem Bild: Vergiftungsversuch an KaiserFriedrich II. brachte er dann das erste den Einfluß der belgischen Koloristen Gallait und Bièfve verratende Bild: Übergabe
von Calais an Eduard III. von England (1847 in Rom gemalt, Nationalgallerie in Berlin).
Auf dies noch ziemlich düster gestimmte Bild folgten allmählich Werke von heiterer Palette, ausgezeichnet
durch Farbenreiz wie durch geschichtlichen Inhalt, so einige italienische Genrebilder und namentlich das Historienbild: Friedrich
d. Gr. nach der Schlacht bei Kollin (1849, Museum in Leipzig), der, auf eine helle Farbenskala
gestimmt, (neben Adolf Menzel) den volkstümlichen Typus des großen Königs schuf. Die bedeutendsten der
spätern, die ihn von einem Erfolg zum andern führten, sind: Wallenstein und Seni bei ihren astrologischen Studien (1850),
die Tochter Jephthas, der besonders bewunderte Tod Leonardo da Vincis in den Armen Franz' I. (1851), Milton und seine Töchter,
der die Höhe seiner Meisterschaft bekundende Abschied Karls I. von seinen Kindern (1855, Nationalgallerie)
und Cromwell am Sterbelager seines Lieblingskinds, der Lady Claypole (1859, Museum in Köln).
Zwischen diese beiden inhaltlich zusammengehörenden fallen (1856) Esther vor Ahasverus (Nationalgallerie), das koloristisch
alle seine übrigen Schöpfungen übertrifft, und die Wandmalereien in der neuen Schloßkapelle (die zwölf ersten christlichen
Monarchen von Karl d. Gr. bis auf Gottfried von Bouillon), denen sich als spätere Wandmalerei
in der südlichen Kuppel des Neuen Museums die Einweihung der Sophienkirche in Konstantinopel anschloß. Aus der überaus
reichen Zahl seiner Bilder der letzten
20 Jahre nennen wir nur: Lady Macbeth schlafwandelnd (1860), Philippine Welser vor
König Ferdinand, Heinrich IV. und die Pute (1868), Elisabeth das Todesurteil der Maria Stuart unterzeichnend,
Maria Stuarts letzte Augenblicke, Shakespeare als Wilddieb vor dem Friedensrichter (Museum in Stuttgart) und 1874 das große
Historienbild der Huldigung der Städte Berlin und Kölln 1415 (Nationalgallerie), welches den Beweis lieferte, daß des
Meisters Schöpferkraft noch keineswegs erlahmt ist, und neben allen diesen Schöpfungen noch eine große
Zahl meisterhafter Bildnisse, unter denen z. B. als bekannte Persönlichkeiten der Konsul
Wagner (1856), Alexander v. Humboldt, Leopold v. Ranke, Cornelius,
sein Selbstporträt, der Bildhauer Albert Wolff und der Graf Moltke. Er ist Inhaber zahlreicher Medaillen, Ritter mehrerer
Orden und Mitglied der Akademien von Berlin, Wien und Dresden.