brachte er manche sehr ansprechende, tief empfundene, oft großartige Landschaften, z. B.:
Motiv aus der Rhön, mitten im Schimmer der spiegelnden Wellen (nach
Schuberts Komposition), Schloß Garatshausen am Starnberger
See, der an poetischer Tiefe in Stil und Stimmung meisterhafte Abend im nördlichen Italien, Abend am Vierwaldstätter See,
Gebirgsbach, Partie bei Chatillon etc.
August Eduard, Landschafts- und Architekturmaler, geb. 1833 zu Hamburg, begann
seine Kunststudien in München, war dann Schüler der Akademie in Düsseldorf unter
Gude und später unter Oswald
Achenbach,
arbeitete anderthalb Jahre selbständig in München, machte Studienreisen in den Rhein- und Moselgegenden sowie in Belgien
und ließ sich 1865 in Hamburg nieder.
Seine landschaftlichen Stimmungsbilder und Architekturen mit Staffage
sind von realistischer Auffassung und glänzendem Kolorit, z. B.: das Elbufer bei Hamburg,
rheinisches Städtchen, Mondschein am Bodensee, Winterlandschaft, Schneegestöber etc.
Heinrich, Historienmaler, geb. zu Wiesbaden, trat in niederländische Militärdienste
und wendete sich erst spät der Kunst zu, ging an die Akademie zu München und in die Specialschule Wilh.
Lindenschmits (1874 bis 1878) und entwickelte eine bedeutende erfolgreiche Thätigkeit als Illustrator für die «Illustrierte
Zeitung», «Über Land und Meer», «Daheim»
und «Schalk». Sein bis jetzt geschaffenes Hauptbild ist die nachher in
Holz geschnittene Konfrontation eines Totschlägers, die auf der Ausstellung in München 1879 hohe Bewunderung
erregte. Für den Prinzen Leopold von Bayern schmückte er mit einemFries von Gnomenbildern die Wand seines Schlosses zu
München.
1) HermannJulius, Historienmaler, geb. zu Elberfeld, besuchte
1852-56 die Akademie in Düsseldorf unter der Leitung von Karl Sohn, verweilte mehrere Jahre in Paris,
wo er unter anderm eine Jungfrau von Orléans ganz in moderner Auffassung, trefflich in der Zeichnung, aber von frivoler
Romantik malte,
und nahm dann seinen Wohnsitz in Rom. Sein Hauptgebiet ist das ideale Historienbild, dessen Stoffe er meistens
der griechischen Mythologie entlehnt, aber nicht in symbolischer Darlegung des Mythus, sondern in rein
realistischer Auffassung und Vorführung schöner Körpergestalten; so namentlich: die aus dem Meer aufsteigende Aphrodite,
Thetis von Peleus überrascht (Kunsthalle in Hamburg), Werbung des Theseus um Ariadne, Pandora vor Prometheus und Epimetheus
(1878, Nationalgallerie in Berlin), eine Abstraktion, deren farbige Darstellung den tiefen Gegensatz
zwischen dem Ideenkreis der antiken Welt und der modernen Malerei aufs klarste darlegt. 1870 erhielt er die kleine goldne
Medaille der Berliner Ausstellung.
2) Karl, Genremaler, geb. zu Darmstadt, war Schüler von Jakob
Becker in Frankfurt und von Couture in Paris, brachte 1859 als
erstes bedeutendes Bild die mit einer gewissen virtuosen Nonchalance behandelte Totenfeier Masaniellos.
Später nahm er seinen Wohnsitz in London und widmete sich fast ganz dem
Genre, das er in charaktervoller, oft humoristischer,
aber im Kolorit nicht immer glücklicher Weise behandelt, z. B.: die sehr scharf charakterisierte
Generalprobe, der Dorfadvokat, das
Refektorium, die verbotene Frucht, der Verweis, die politischen Gegner
(1871), die erste Flasche Champagner, der obligatorische Unterricht, priesterliche Ermahnung und
der ins Städelsche Institut gekommene Rat in der Not. Er ist
Ritter des hessischen Verdienstordens.
Lukas Ferdinand, Bildhauer, geb. zu Basel,
besuchte die dortige Zeichen-
und Modellierschule, erlernte das Schlosserhandwerk und ging dann, mit großem Kunsttalent begabt, zur
Bildhauerei über, in der er sich in München und in Rom ausbildete. Nachdem er sich durch seine ersten Werke, eine Psyche,
einen Jason und einen Diskoswerfer, vorteilhaft bekannt gemacht hatte, ging er aus der Konkurrenz für das Winkelried-Denkmal
in Stans als Sieger hervor und vollendete dasselbe 1865. Es
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stellt einen jungen Schweizer dar, der über die Leiche Winkelrieds mit wuchtigem Morgenstern in die Linie der Feinde eindringt.
Auf dies Werk eines kräftigen Realismus folgte das 1872 von ihm in Rom vollendete, noch lebensvollere St. Jakobs-Denkmal
in Basel,
das, eine Helvetia als Siegesgöttin mit vier sterbenden Kriegern am Sockel darstellend, dem Andenken
an die 1444 bei St. Jakob im Kampf gegen Frankreich gefallenen Schweizer gewidmet ist. Dazu kamen später noch eine Gruppe:
Adam und Eva, und ein preisgekrönter Entwurf zu einem Tegetthoff-Denkmal in Wien.