Natur und der Grenzen der Glasmalerei zeigte, so sind auch seine nicht zahlreichen Ölbilder religiösen Inhalts von sehr
gediegenem Vortrag. - Bei vielen seiner Glasmalereien wurde er unterstützt von seinem Bruder Alois S., der, geb. 1818 zu
Aretsried, 1835 nach München kam, sich anfangs der
Genremalerei widmete, aber sehr bald zur Glasmalerei
überging.
Karl, Landschaftsmaler, geb. zu Königsberg i. Pr.,
trat 1849 in die dortige Akademie, machte mit seinem Lehrer
Behrendsen 1853 eine Studienreise nach dem Rhein, der Schweiz
und Oberitalien, die ihm die Motive zu seinen Bildern bot, bis er 1855 begann, auch die landschaftlichen Eigentümlichkeiten
seiner Heimat künstlerisch zu verwerten und ihnen eine poetische Stimmung zu verleihen. Die ersten Bilder dieser Art kamen
in Privatbesitz nach Danzig, was ihn bewog, sich dort niederzulassen und seine Motive den dortigen Gegenden zu entnehmen.
So entstanden in den Jahren 1858-66 z. B. die Landschaften: nach Sonnenuntergang an einem
Sumpf, durchbrechende
Sonne an einem Waldsee, Schneegestöber im Dorf und namentlich eine von
Stryowski
und
Sy staffierte kolossale Landschaft für den dortigen Artushof. 1866 kehrte er nach Königsberg zurück, verlegte aber
schon 1867, durch die Freundschaft zu Ed. Hildebrandt bestimmt, seinen Wohnsitz nach Berlin und
machte von hier aus nur kürzere Reisen nach Düsseldorf, Dresden und München.
Wie er bereits seit 1856 als Lehrer sehr erfolgreich gewirkt hatte, so namentlich seit 1868 als Lehrer der Landschaftsklassen
der Zeichenschule für Künstlerinnen. Unter den nachher entstandenen Bildern, in denen er seine Meisterschaft im Niederungsbild
und der Melancholie des Regenwetters dokumentierte, sind zu nennen: vor und nach dem Regen, abziehendes
Gewitter, Gewitter über den Dünen im Charakter der Ostseeküste bei Danzig und als sein Hauptbild: die Überschwemmung
in Ostpreußen (1876, Nationalgallerie).
Valentin, Lithograph und Maler, geb. 1809 zu Villingen in Baden, kam 1831 auf
die Akademie in
München, wo er sich anfangs der Malerei, später auch der Lithographie unter Hanfstängl
widmete, mit dem er auch in Dresden beim Lithographieren der Bilder des dortigen Museums thätig war. Dann hielt er sich
mehrere Jahre in Warschau und in Petersburg auf, wo er porträtierte und Raffaels heil. Familie
in der Eremitage sowie den Johannes von Domenichino lithographierte, kehrte 1847 zurück und lithographierte
in besonders gelungener Weise die sieben Porträte für Stillfrieds «Preußens
Monarchen» (Berl. 1847). Unter seinen sonstigen Lithographien sind zu nennen: Christus an
der Säule, nach Guido
Reni, und die unbefleckte Empfängnis, nach Phil.
Veit.
Joh. Kaspar Nepomuk, Landschafts- und Arabeskenmaler, geb. zu
Aachen, zeigte schon als
Knabe ein bedeutendes Künstlertalent und half seinem Vater beim Miniaturmalen. Er kam zwar mit 15 Jahren
zu einem
Kaufmann in die Lehre, trat aber nach einem Jahr wieder aus, arbeitete bei seinem Vater und bezog 1829 die Akademie
in Düsseldorf, wo er sich alsbald für die Landschaft entschied. Schon 1832 begründete eine Landschaft
im niederländischen Charakter seinen Ruf und verschaffte ihm zahlreiche Aufträge.
Nachdem er bis 1835 auf der Akademie gearbeitet hatte, machte er mehrere Reisen nach Holland, München, Tirol und Oberitalien
und eignete sich durch das Studium der alten und neuen Meister und durch die Lektüre der Romane Walter
Scotts eine eigentümlich romantische Kunstrichtung an, die, stets poetisch, die Natur in phantastisch-pikanter Weise, oft
auf Kosten der Wahrheit darstellt. Dieser Auffassung entsprechend ist auch seine
Technik leicht und elegant und im Kolorit
auf wirkungsvolle Gegensätze berechnet. Unter seinen meistens ältern Ölbildern sind die bedeutendsten:
die obenerwähnte niederländische Landschaft, Zigeuner unter Eichen (1832), Landschaft mit Mönchen (1834), Schloß am See
(1837) und Burg im Ahrthal mit Staffage aus dem Dreißigjährigen Krieg (1838, beide im Museum zu Leipzig), Ansicht vom Stolzenfels,
Geusenfahrt,
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Winterlandschaft bei untergehender Sonne (Neue Pinakothek in München), Mühle im Regen, Architekturstück mit Staffage eines
Mönchsbegräbnisses, Requiescat in pace und versunkenes Schloß im Meer (Aquarell). Einen noch größern Ruf als durch diese
Landschaften in Öl erlangte er durch seine Arabeskenzeichnungen für Titelblätter, Dedikationen, Gedenkblätter etc.
und durch seine Radierungen. Dazu gehören unter den größern Arbeiten: das Album der Burg Stolzenfels
(50 Blätter), das Album von Venedig, sechs große Ansichten der Burg Stolzenfels, acht dergleichen für den Großfürsten-Thronfolger
von Rußland, die 24 Aquarelle aus der Sage und Geschichte des Rheins (Museum in Köln) und unzählige einzelne Gelegenheitsblätter,
für die er von allen Seiten in Anspruch genommen wurde. Sehr geistreich sind auch seine Radierungen,
die mit wenigen Strichen einen großen Effekt erreichen. Er erhielt den Roten Adlerorden dritter Klasse, den Falkenorden
zweiter Klasse und die schwedische Medaille für Kunst und Wissenschaft.