viel versprechenden Bilder von gesundem Realismus und kräftigem Kolorit behandelten anfangs Motive aus dem Schwarzwald,
später märkische Motive (märkische Mühle) und seit einer 1879 nach der Schweiz und Oberitalien gemachten Studienreise
auch diese Gegenden.
1) AntonKarl, Bildhauer, geboren im März 1838 zu Frankfurt a. M., war anfangs
kurze Zeit beim Bildhauer Zwerger daselbst in der Lehre, trat 1859 in die Erzgießerei von
Burgschmiet-Lenz
in Nürnberg, ein Jahr später in die Erzßießerei von
Miller in München und dann in das Atelier von
Widnmann. Seine Hauptausbildung
aber verdankt er dem Aufenthalt bei
Schilling in Dresden. 1866-68 verweilte er in Italien und übernahm
nach seiner Rückkehr 1871 das Atelier von v. d. Launitz in Frankfurt. Seine erste in
Schillings Atelier entstandene selbständige Arbeit war eine Maria, die dem kleinen Johannes das schlafende Jesuskind
zeigt; später schuf er unter anderm eine Gruppe:
Adam und Eva, mehrere alttestamentliche Figuren für den neuen Turm des
Doms in Frankfurt (1874) und die vier Lebensalter zur Seite der drei Parzen
im nördlichen
Giebelfeld des dortigen neuen Opernhauses.
2) PeterPhilipp, Genremaler, geb. zu Frankfurt a. M.,
war anfangs Konditor und lernte daneben die Bildhauerkunst unter Zwerger, bis er 1838 den Meißel mit dem Pinsel vertauschte,
ins Städelsche Institut trat und Schüler von
Rustige wurde. Aber bald nachher sagte er sich von ihm
los, etablierte sich als Privatlehrer und erwarb sich die Mittel zu Studienreisen nach München, Dresden, Paris und Oberitalien. 1875 ließ
er sich in
Kronberg bei Frankfurt nieder. Neben landschaftlichen Bildern, auch in Aquarell, kultiviert
er vorzugsweise das Familiengenrebild, worin er die einfachsten, alltäglichsten Motive mit großer Innigkeit der Empfindung
zu behandeln weiß. Anfangs waren es Bilder aus den untern Volksklassen, später aus der höhern Gesellschaft, z. B.:
Damengruppe im Park, lesendes Mädchen, Mutterliebe, die junge Künstlerin, Mutter und
Kind.
Franz, Genremaler, geb. 1848 zu Tachau in
Böhmen, schnitzte und malte als
Knabe allerlei
Bilder für die Landleute, bis er Schüler der Akademie in Wien unter
Engerth wurde.
Seit 1870 selbständig arbeitend, brachte
er mehrere Porträte, Veduten aus Wien und aus Venedig, namentlich aber Genrebilder aus dem Volksleben seiner Heimat von
großer Naturwahrheit und Lebensfrische, z. B.: das Gänsemädchen, Morgenandacht,
Abendandacht, gute Freundschaft (zwischen einer Bauerndirne und einem Kätzchen), der geheime Schatz, Blumen und Perlen (1876)
u. a.
KarlLudwig, Landschafts- und Architekturmaler, war Schüler der Akademie in Berlin, ging 1845 nach Italien,
wo er Ansichten von Rom, Neapel, Venedig etc. aufnahm, und im Anfang der
50er Jahre nach England, von wo er malerische Ansichten der Universität Oxford mitbrachte, die als geschmackvolle Arbeiten
lithographiert wurden (1852).
Eins seiner besten Bilder ist der Brunnenhof im Dogenpalast zu Venedig. Er ist Professor und
Hofmaler in Berlin.
(spr. rüprĭk-rŏbär),VictorMarieCharles, franz.
Architekt, geb. zu Paris, Schüler von
Constant Dufeux, trug in der École des beaux-arts,
deren Schüler er fünf Jahre war, mehrere Preise davon, führte für die Kommission der historischen Denkmäler viele Zeichnungen
aus, wurde Diöcesanarchitekt der Departements Orne und Calvados und 1853 als Lehrer der Ornamentik an die Zeichen- und Bauschule
in Paris zurückgerufen. 1861 erhielt er das
Ritter- und 1880 das Offizierkreuz der Ehrenlegion. Er gab
heraus: «Flore ornementale» (1866-75, 150
Tafeln) und «L'église et le monastère du Val de Grâce» (1874).
Robert, Landschaftsmaler, geb. zu Wien, Schüler der dortigen Akademie unter Alb.
Zimmermann, den er auch auf einigen Studienreisen begleitete. Anfangs malte er daher in dessen Richtung
und
Technik, als er aber einen Studiensommer im steirischen Hochgebirge zubrachte, änderte er
¶
mehr
seine Richtung und strebte nur nach einer brillanten Technik und einer äußern Eleganz. Mit großer Gewandtheit beherrscht
er alle künstlerischen Mittel und weiß die seltensten Effekte wiederzugeben, aber es fehlt ihm an Sinn für feinere Farbenwirkung.
Die ersten sensationellen Erfolge erzielte er um 1870 mit seinen Bildern aus der Umgegend von Eisenerz,
denen dann als Hauptbilder folgten: Motiv aus der Ramsau, Mühle in Südtirol, ein venetianisches Lagunenbild, holländische
Windmühle, Fürstenburg bei Burgeis (Gallerie des Belvedere in Wien), das Schloß in Heidelberg (ebendaselbst), Waldbild
aus dem Jahr 1874, Wallfahrtszug und Partie aus dem Wurstelprater (reich an genrehaften Zügen).