seiner Vaterstadt und bildete sich in Düsseldorf weiter, wo er einen seinem Talent als Porträtmaler entsprechenden Wirkungskreis
fand und Professor an der Akademie wurde. Unter seinen historischen Bildern, die zwar in geistiger Auffassung nicht auf gleicher
Höhe wie seine Porträte stehen, aber koloristisch trefflich sind, nennen wir: Columbus vor dem Rat
zu Salamanca (1851, Museum in Dresden), Christus am Kreuz und eine auch in Komposition und Charakteristik treffliche Grablegung
Christi (1866). Schon in den 40er Jahren und noch mehr nachher malte er ausgezeichnete, trefflich modellierte und geistvoll
durchgeführte Porträte, z. B.: die Maler Leutze (1847), Lessing und Schadow, Ernst Moritz
Arndt (mehrmals wiederholt) und Johannes Ronge. Er ist Inhaber des Verdienstordens vom heil.
Michael und Mitglied der Akademien in Berlin und Wien.
Antonio, ital. Genremaler von slowenischer Herkunft, geb. zu
Görz, erhielt auf der Akademie in Venedig seine Ausbildung und ließ sich dort nieder. Er ist einer
der hervorragendsten Vertreter derjenigen Richtung der italienischen
Genremalerei, die nach dem Vorbild der
Deutschen nach
scharfer Charakteristik und sorgfältiger Behandlung der Details streben, weshalb seine Bilder auch in Deutschland sehr beliebt
sind. Es sind meistens Scenen aus dem italienischen Volksleben und Tierstücke, z. B.: der
Schuhflicker, der Schwefelholzverkäufer, Bacchanal am Lido im Jahr 1700, der einzige
Freund (1869), der
kranke
Freund, die
Söhne des Malers, die Fischerknaben, die angenehme Überraschung u. a.
Leopold, Landschaftsmaler, geb. zu Heidelberg, genoß anfangs den Zeichenunterricht
des dortigen Malers
Roux, kam 1830 nach München unter die Leitung seines ältern Bruders, des berühmten Karl
R. (gest. 1850), dem er aber weder im Inhalt noch im Stil seiner Bilder ähnlich ist. Dann besuchte
er die Akademie. Seine Hauptwerke, in denen er die Natur in ihrer realen Wahrheit darstellt, sind ein Jagdalbum für König
Max II. und ein Album vom Vierwaldstätter See
für König
Ludwig II. Er gab heraus:
«Ornamente aus den
vorzüglichsten Bauwerken Münchens» (Münch. 1845-49) u.
im Verein mit G. Petzolt u. Peter Herwegen: «Das
Herzogtum Salzburg und seine Angrenzungen». Er starb als Hofmaler in München.
(spr. rujáhr),PierreLouis, franz. Tierbildhauer, geb. zu Paris, Schüler
der École des beaux-arts und des Bildhauers Cortot (gest. 1843), hat seine
Stärke in der einfachen, naturgetreuen und lebendigen Darstellung sowohl der kleinern
wie der größern Tiere, selten mit
besonders geistigen Motiven, z. B.: eine Löwin (1837, sein Debüt), Dromedar (1838), Kampf
eines Mopses mit eine Katze (1840), Eberjagd (1842),
Fuchs und Kaninchen, Ochsengespann, Skelett eines
arabischen Pferdes
(Relief), acht
Adler für die Neue Oper (1868) und andre dekorative Tiergestalten; aber auch mehrere menschliche
Porträtbüsten. 1866 wurde er
Ritter der Ehrenlegion.
(spr. russóh),Philippe, franz. Tiermaler, geb. 1808 zu
Paris, älterer Bruder des bekannten Landschaftsmalers Théodore R. (1812-67), widmete sich als Schüler
von
Gros und Bertin bis etwa 1841 der Landschaft und brachte Partien aus der Auvergne und der Normandie; dann ging er zum
Tiergenre über und zwar so, daß er die Tiere manchmal in komisches Verhältnis zum Stillleben bringt oder als die Moral
einer Fabel darstellt, z. B.: die Hausmaus und die Feldmaus, die Postkutsche,
die Katze und die alte Ratte, der Maulwurf und das Kaninchen, der ungebetene Gast (1850, Museum des Luxembourg), die einsame
Ratte (1851), und aus den spätern Jahren: der Affe als Photograph (1866), das Innere einer Küche, der Wolf und das
Lamm
etc. Dazu kamen seit mehr als zehn Jahren noch viele Blumen, Früchte und
Stillleben, wovon er auf der Weltausstellung 1878 eine reiche Kollektion hatte. Allen diesen Bildern ist ein glänzendes,
derbes, in der Nähe oft roh scheinendes Kolorit gemeinsam. Nach zahlreichen Medaillen erhielt er 1852 das
Ritter- und 1870 das
Offizierkreuz der Ehrenlegion.
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