Manier der Präraffaeliten behandelt (vgl.
Millais); in den letzten Jahren aber, wo er als Schriftsteller auftrat, scheint
er die Malerei aufgegeben zu haben. Die bedeutendsten seiner Bilder sind: die heil. Jungfrau vor
der Geburt des Heilands (1849), die Vermählung des heil. Georg, Dantes Traum vom Tode der Beatrice,
ein Weihnachtsgesang (die letzten drei in Aquarell), Venus Verticordia, Helenas Gesang u. a.
Unter seinen litterarischen Arbeiten sind zu nennen: «Early Italian poets» (1861, Übersetzungen aus Dante und andern Dichtern),
dasselbe als: «Dante and his circle» (1874)
und eigne Gedichte (1870).
Charles, engl. Genremaler, geb. 1827, wandte sich
erst 1850 der Kunst zu und stellte seit der Mitte der 50er Jahre eine Menge von sehr populär gewordenen
Genrebildern aus, z. B.: die erste Lehrstunde (1866), der kleine Sänger (1867), il penseroso
(1868), ein Hoffnungsstrahl (1870), Erinnerung an die Vergangenheit (1871),
das Halsband (1872) etc.
Ludwig Christ. von, Genremaler, geb. 1842 zu Wiesbaden,
erlernte die Malerei in Karlsruhe, München und Antwerpen und zog später nach Düsseldorf, wo er sich unter der Leitung
von Karl
Lasch dem
Genre widmete.
Sein erstes bedeutendes Bild von geistvoller Auffassung und warmem Kolorit war der Maler
Adrian Brouwer in seinem Atelier (1866, Museum in Wiesbaden), sodann eine weniger gelungene Scene aus
dem Bauernkrieg und die aus einer geplünderten Stadt ausziehenden Landsknechte.
Christian, Bildhauer, geb. 1840 zu Nürnberg, bildete sich in seiner Vaterstadt und
auf der Akademie in München aus, widmete sich als Bildhauer vorzugsweise anatomischen Studien und wirkte in diesem Fach
auch als Lehrer mit großem Erfolg. So brachte er zunächst einen anatomischen Athleten mit bloßgelegten
Muskeln und Sehnen und gab 1870-73 einen «Plastisch-anatomischen Atlas zum Studium
des
Modells und der Antike» heraus. Unter seinen übrigen meistens dem
Genre angehörenden Werken sind zu nennen: der höchst
ergötzliche Kampf ums Frühstück zwischen einem
Knaben
und einer Gans (im Besitz des
Herzogs Karl Theodor
von Bayern), ferner die Wacht am Rhein und mehrere treffliche Büsten, z. B. des Professors
Bauernfeind, des Grafen von Pocci, des Professors v. Siebold und die besonders meisterhaften
Kolossalbüsten des Prinzen Karl von Bayern, des Kriminalisten A. Feuerbach und des Kasuistikers Rud.
v. Holzschuher. Er lebt als Professor in München.
Peter F., amerikan. Historienmaler, geb. 1817 in
der Grafschaft Luzerne (Pennsylvanien), widmete sich erst mit 21 Jahren der Malerei und begann 1840 mit dem Porträt. 1856 besuchte
er die Hauptkunststädte Europas und ergriff jetzt die Historienmalerei, worin er viel Geschick, aber keine große Tiefe
der Auffassung und der Gedanken zeigt. Zu seinen bekanntesten Bildern gehören: die heil.
Agnes (1858), Cromwell hebt den Gottesdienst in einer englischen Kirche auf, Columbus vor Isabella, de Soto entdeckt den
Mississippi, die Schlacht von Gettysburg, christliche Märtyrer im Kolosseum, Amy Robsarts Fürbitte für Leicester,
Macbeth
bereitet sich zum MordeDuncans und die Grausamkeit des christlichen Pöbels in Alexandrien gegen die
Hypatia.
EmilEdvardaf, schwed. Architekt, geb. zu
Eriksund (Upland), besuchte fünf Jahre die Akademie in Stockholm, war im Baufach zugleich praktisch thätig, war eine Zeitlang,
in Hamburg beim Wasserbau angestellt und studierte 1845-48 als Eleve der allgemeinen Bauschule in Berlin.
Nach seiner Rückkehr wurde er in Stockholm Architekt im Oberintendanturamt und 1849 Chef der Arbeiten für den Wasserbau,
in welcher Eigenschaft er zahlreiche Entwürfe für größere Bauten verfertigte. Aus diesem Amte trat er 1875 in den Ruhestand. 1871 wurde
er Professor an der Akademie,Ritter des Wasa- und des Nordsternordens. Er gab heraus: «Handbuch der allgemeinen
Baulehre mit besonderer Berücksichtigung der Häuserbauten» (2. Aufl. 1875).
JuliusRobert, Historien- und Porträtmaler, geb. zu Dresden, besuchte anfangs die Akademie
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seiner Vaterstadt und bildete sich in Düsseldorf weiter, wo er einen seinem Talent als Porträtmaler entsprechenden Wirkungskreis
fand und Professor an der Akademie wurde. Unter seinen historischen Bildern, die zwar in geistiger Auffassung nicht auf gleicher
Höhe wie seine Porträte stehen, aber koloristisch trefflich sind, nennen wir: Columbus vor dem Rat
zu Salamanca (1851, Museum in Dresden), Christus am Kreuz und eine auch in Komposition und Charakteristik treffliche Grablegung
Christi (1866). Schon in den 40er Jahren und noch mehr nachher malte er ausgezeichnete, trefflich modellierte und geistvoll
durchgeführte Porträte, z. B.: die Maler Leutze (1847), Lessing und Schadow, Ernst Moritz
Arndt (mehrmals wiederholt) und Johannes Ronge. Er ist Inhaber des Verdienstordens vom heil.
Michael und Mitglied der Akademien in Berlin und Wien.