dortige Synagoge aus. Für den Entwurf zu einem Sommerresidenzschloß erhielt er den Preis der Akademie und konnte infolgedessen 1839 auf
drei Jahre nach Paris gehen, um seine Studien unter Labrouste fortzusetzen. Nachdem er dann noch zwei Jahre in Italien die
antiken Bauwerke studiert hatte, kehrte er zurück und fand in Hamburg nach dem Brand von 1842 ein überaus
reiches Feld seiner Thätigkeit. Von seinen dortigen Bauten nennen wir: das
Schröder-Stift außerhalb des Dammthors (1852),
die Schrödersche Grabkapelle auf dem Petrikirchhof, die Synagoge (1857), das jüdische Waisenhaus, das Gasthaus (Versorgungsanstalt
für alte Leute) in der Vorstadt St. Georg (1858). In der Kunstlitteratur machte er sich vorteilhaft
bekannt durch seine «Architektonischen Mitteilungen über Italien» (1847
bis 1850, mitL. Runge),
Beiträge zur neuen Folge von Runges «Backsteinarchitektur Oberitaliens»
(1853),
namentlich durch das Lehrbuch «Die architektonischen Stilarten» (3. Aufl.
1874) und endlich durch «Architekturbilder aus Paris und London» (1860).
Toby Edward, amerikan. Genremaler, geb. zu
Newhaven (Connecticut), besuchte als
Knabe eine Zeichenschule in San Francisco und wurde dort auch von einem spanischen Maler
unterrichtet, bei dem er große Fortschritte machte. 1865 ging er nach München, besuchte die dortige Akademie, das Atelier
von
Raupp und wurde 1868 Schüler vonPiloty. Wir nennen unter seinen sehr gemütvollen poetischen Genrebildern:
die letzte Liebesgabe (1868), Frühlings Lust und Leid (1869), Sebastian
Bach mit seiner Familie bei der Morgenandacht (1870,
Museum in Leipzig), in Verlegenheit (1871). Dann besuchte er San Francisco und malte nach seiner
Rückkehr die Bilder: Elaine (nach Tennysons Gedicht), Wer zuletzt lacht, lacht am besten, der junge
Mönch im
Refektorium eines Klosters (1875), die alarmierte Pensionsanstalt, verbotene Sehnsucht u. a.
(spr. rosjéh),Amédée, franz. Landschaftsmaler,
geboren zu Meaux, Schüler von
Cogniet und
Durand-Brager, begann in
seinem Fach mit reizenden Bildern aus der Umgegend von
Paris und zeichnete sich in den letzten Jahren besonders durch poetische Stimmungsbilder aus Venedig
aus, z. B.: Abend im Hafen von Venedig, Morgen in den Lagunen, Sonnenuntergang in den Lagunen,
der Kanal von San Marco, die Riva degli Schiavoni.
Joseph, Genremaler, geb. zu München, erhielt dort den ersten Unterricht
von Rud.
Seitz, trat 1872 in die Akademie, wo er Schüler von
Strähuber, Ferd.
Barth,
Löfftz und insbesondere von
Wilh.
Lindenschmit wurde, unter dessen Leitung er sein erstes selbständiges Bild: Liebespaar, ausführte. Diesem folgte der
vom Kölner Dombauverein angekaufte Unterricht im Gesang. Von Einfluß auf seine weitere Ausbildung waren seine Reisen nach
Italien und ein längerer Aufenthalt in Paris, wo er im Louvre mehrere Kopien malte. Seitdem wandte er
sich ganz dem modernen
Genre zu und malte in rascher Folge eine Anzahl kleiner Kabinettsbilder, die verdienten Beifall fanden,
z. B.: Waldhornbläser, Musikanten, Scene im Atelier, moderne Damen und als seine neueste
Arbeit: Prophezeiungen.
RobertThornburn, schott. Genremaler, geb. 1816 zu
Edinburg, war drei Jahre Schüler der dortigen Akademie und ließ sich zunächst als Porträtmaler in Glasgow nieder, kehrte
aber 1852 nach Edinburg zurück. Seine Bilder, die das schottische Leben in den Hütten und Landhäusern sowie an den Seeküsten
behandeln, sind in Figuren wie im Landschaftlichen sehr naturgetreu und trefflich
im Kolorit; z. B.: der tote Robin, ein Stäubchen im Auge, das Versteckenspiel, der Dorn
im Fuß, die Tanzstunde, der zerbrochene Krug, der häusliche Herd des Schafhirten in den Hochlanden.
DanteGabriel, engl. Maler des poetischen und idealen
Genres, geb. 1828, erhielt seine Ausbildung im King's
College zu London und versuchte sich schon früh in Illustrationen zu Tennysons Gedichten. Seine Bilder, sowohl in Öl wie
in Wasserfarben, sind von überaus zarter Empfindung, ganz im Geist und in der
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Manier der Präraffaeliten behandelt (vgl. Millais); in den letzten Jahren aber, wo er als Schriftsteller auftrat, scheint
er die Malerei aufgegeben zu haben. Die bedeutendsten seiner Bilder sind: die heil. Jungfrau vor
der Geburt des Heilands (1849), die Vermählung des heil. Georg, Dantes Traum vom Tode der Beatrice,
ein Weihnachtsgesang (die letzten drei in Aquarell), Venus Verticordia, Helenas Gesang u. a.
Unter seinen litterarischen Arbeiten sind zu nennen: «Early Italian poets» (1861, Übersetzungen aus Dante und andern Dichtern),
dasselbe als: «Dante and his circle» (1874)
und eigne Gedichte (1870).