erstes größeres Bild: Warschau am (eine Greuelscene aus der polnischen Empörung), fand nur mäßigen Beifall,
ebenso die folgenden zum Teil echt theatralischen Bilder: alte Frauen auf der Piazza Navona in Rom (1867, im Luxembourg)
und Charlotte Corday in Caen 1793 (1874). Größern Beifall fanden 1870: der letzte
Tag von Korinth (Museum des Luxembourg), Louvois und Vauban in Belfort 1679 (das ins dortige Museum kam), die Greisinnen
in der Kirche, namentlich sein geistig und technisch bis jetzt wohl bedeutendstes Bild: Doktor Pinel befreit 1795 die Irrsinnigen
der Salpetrière von ihren Fesseln, sodann 1880 die Verherrlichung der französischen Skulptur als Plafondbild
im Palast des Luxembourg. Seit 1866 erhielt er mehrere Medaillen und 1873 das Ritterkreuz der Ehrenlegion.
1) (spr. rŏbähr)ArthurHenri, franz.
Porträt- und Historienmaler, geboren um 1812 zu Paris, Schüler von Drolling, brachte seit 1839 mehrere sehr gelungene Bilder
religiösen Inhalts, z. B.: St.
Robert als Stifter des Cistercienserordens, Christus bei Martha und Maria
(1848), Nazareth (1853), die heil. Clara (1855), die Trübsal (1863), ein schöner Fund, die Kindheit
der heil. Therese und mehrere Porträte.
2) (spr. róbĕrts)Howard, amerikan. Bildhauer, geb. 1843 zu
Philadelphia, begann seine Studien unter
Bailly auf der pennsylvanischen Kunstakademie und ging 1866 nach
Paris, wo er Schüler der École des beaux-arts wurde und unter
Dumont und
Gumery arbeitete. Nach einigen Jahren kehrte er
zurück und begann in seiner Vaterstadt selbständig zu arbeiten. Unter seinen Werken, meistens Idealbüsten und Gestalten
von großer Sorgfalt der Ausführung, werden genannt: Hypatia, Lucilla (zwei Idealbüsten), das erste
Modellstehen (1876) und die höchst originelle, groteske Statuette: Lots Weib.
(spr. rŏbíh),JeanBaptiste, belg. Stilllebenmaler,
geb. 1821 zu Brüssel, Schüler der dortigen Akademie, malt in seiner Vaterstadt Blumen und Früchte
von wunderbarer Vollendung sowohl
in Zeichnung und Modellierung wie in Glanz und
Schmelz der Farben.
Seine Bilder kamen
großenteils in Frankreich, England und Amerika in Privatbesitz. Er erhielt zahlreiche Medaillen und 1861 den belgischen
Leopoldsorden.
(spr. robbīnäh),PaulGustave, franz. Landschaftsmaler, geb. zu
Magny-Vernois (Haute-Saône), studierte in Paris anfangs Jura, ging dann zur Malerei über, die er unter
Meissonier,
Cabat
und
FelixBarrias erlernte, lebte längere Zeit in Italien, Österreich und Rußland und ließ sich zuletzt
in Viznau in der Schweiz nieder. Seine zum großen Teil aus der Schweiz, aber auch aus Oberitalien entlehnten Landschaften
werden wegen ihrer naturgetreuen Auffassung und wirkungsvollen Behandlung gerühmt. Mehrere der besten hatte er auf der internationalen
Ausstellung von 1878: das Bett des Viznauer
Baches am Vierwaldstätter See (1869), ein Hohlweg bei Luzern (1875),
der erste
Schnee (1876), Trappisten zur Winterszeit im
Wald arbeitend (1877), die Hirschschlucht im Münsterthal, die Marienfelsen
(Vierwaldstätter See) und Wasserfall am Vierwaldstätter See.
(spr. roschbrün),OctaveGuillaumede, franz. Zeichner und Radierer, geb. zu
Fontenay le
Comte (Vendée), war anfangs Schüler von Ouvrié und brachte zunächst einige Architekturbilder, z. B.:
Chorpartie von Notre Dame in Paris, Ruinen der Benediktinerabtei Maillezais (Vendée) u. a.
Von 1848 an aber widmete er sich ganz der Radierung architektonischer Bilder aus Frankreich, die ihm einen bedeutenden Namen
machten. Aus der großen Menge derselben nennen wir nur: Ostseite des Schlosses in Chambord (1863), das Innere des Schlosses
zu Blois (1865), die
Fassaden des Schlosses in Ecouen (1866), der Schloßturm von Pierrefonds (1867), der Louvre, und noch
aus den letzten Jahren: die Ste. Chapelle in Paris, die Maisoncarrée in Nîmes,
der
Triumphbogen und das
Mausoleum in St.
Rémy (Bouches du Rhône), Schloß Meillant und «A travers la France»
(Ansichten
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und Denkmäler, 1879 u. 1880). Außerdem brachte er Illustrationen für die Werke: «Poitou et Vendée» von Benjamin Fillon
(1862 ff.),
«Chants du bocage vendéen» von Emile Grimaud (1868 u.
1870) und «Architecture de la renaissance» aus dem Schloß Coulanges les
Royaux (1876). 1874 wurde er Ritter der Ehrenlegion.